08.11.2016

Serie ‚Revolution ins Digitale‘ - Teil 4: Kreisarchiv digitalisiert die „Glinder Zeitung“

Stormarns kulturelles Erbe. Eine Serie darüber, was das Kreisarchiv online zugänglich macht. Heute: Die Glinder Zeitung.

Ein Stück lokale Identität: Die Glinder Zeitung. Mit Nachrichten nicht nur aus Glinde, sondern auch aus Reinbek, Oststeinbek, Barsbüttel und Umgebung. Das Kreisarchiv Stormarn hat digitale Versionen der Papierausgaben aus den vergangenen drei Jahrzehnten angefertigt. 43.000 einzelne Seiten scannte das Team des Kreisarchivs Stormarn dafür ein. Und macht so die Dokumentation der Nachrichten aus den Jahren 1980 bis 2013 leichter zugänglich. Das Land Schleswig-Holstein gab zur Unterstützung 15.000 € für das Projekt dazu. Nun können die Ausgaben auch am Computer durchgesehen und nach Themen durchsucht werden.

Beispielsweise auch die historische Weihnachtsausgabe von 1989, in der es von Seiten der Redaktion heißt: „Ein ganz besonders Fest, weil erstmals nach langen Jahren wieder Freunde und Bekannte aus der DDR mit am Weihnachtsbaum sitzen können. Schon das allein ist Geschenk genug.“ Die Zeitungsausgaben geben somit auch stets Auskunft über die politischen Geschehnissen weit über Glinde hinaus sowie den Geist der damaligen Zeit.

Glinder Zeitung 19121989

„Die Artikel und Abbildungen der Wochenzeitung spiegeln vor allem die Veränderungen der anfangs dörflich geprägten Gemeinde Glinde wider“, sagt Kreisarchivar Stefan Watzlawzik. Im Verlauf der Jahre ist durch die Berichterstattung der Glinder Zeitung aber auch die Entwicklung der Gemeinde zu einem bedeutsamen Standort für Industrie und Gewerbe im Südholsteiner Raum erkennbar. Diese Prozesse nachvollziehen zu können, ist nicht nur interessant für die Öffentlichkeit. Auch Forschung und Planung profitieren von den digital zur Verfügung stehenden Zeitungsausgaben, wenn es beispielsweise darum geht, den Verstädterungsprozess zu rekonstruieren. Ebenso kann die Geschichte der Abwanderung aus den Städten in Südholstein nachverfolgt werden.

Interessant ist zudem, dass die kostenfrei einmal in der Woche erscheinende Zeitung keiner Verlagsgruppe angehört und somit eine besondere Stellung in der Stormarner Zeitungslandschaft einnimmt. Die Zeitung selbst wandelte sich in den Jahren von einem Info-Blatt zu einer Wochenzeitung für die Stadt Glinde und den südstormarnschen Raum bis zum Sachsenwald. Schon seit 1985 hat sie sogar ein farbiges Titelblatt.

Glinder Zeitung 28121999

Bald soll die Zeitung auch auf Mikrofilm gesichert werden, da der Zerfall des Papiers bereits fortschreitet. Langfristig verfolgt das Kreisarchiv das Ziel, die digitalen Zeitungsausgaben im Internet zugänglich zu machen. Bis dahin seien jedoch noch juristische Themen wie Urheberrechte mit den Herausgebern der Zeitung zu klären. Bis dahin kann jeder schon mal im Kreisarchiv die Zeitung auf dem Bildschirm durchblättern.


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