23.09.2004

Denkmalschutz für die Röperkate in Grönwohld

Mit Schreiben vom 8. September 2004 hat das Landesamt für Denkmalpflege die Röperkate in Grönwohld, Bahnhofstraße 5, in das Denkmalbuch des Landes Schleswig-Holstein eingetragen. Dies teilte die untere Denkmalschutzbehörde jetzt der Presse mit.

Der drei Fach große Zweiständerbau wurde wohl Ende des 17. Jahrhunderts als Landarbeiterkate des Geerd’schen Hofes errichtet. Die ursprünglich mit Lehmstaken ausgefachten Außenwände wurden um 1900 teils durch Ziegelmauerwerk ersetzt, teils wurden nur die Gefache mit gebrannten Ziegeln ausgemauert. Die meisten Fenster sind ebenfalls erneuert worden. Um 1950 wurde das ursprüngliche Reet- oder Strohdach durch eine Zinkblechabdeckung ersetzt.

Im Jahre 1954 kaufte die Gemeinde Grönwohld die Kate und vermietete sie. Pläne, die Röperkate im Rahmen der Dorferneuerung Ende der 1980-er Jahre zu sanieren, ließen sich aus Kostengründen nicht verwirklichen, außerdem war sie damals noch bewohnt.

Ende 2000 wurde von ortsansässigen Bürgern der „Verein Röperkate e. V.“ gegründet mit dem Ziel, diese kleine in der Ortsmitte gelegene Kate zu erhalten, zu sanieren und sie dann nach dem Vorbild der Tremsbüttler Kate für gemeindliche und private Zwecke nutzbar zu machen. Seit 2001 liefen in Eigenleistung der Vereinsmitglieder zunächst die Aufräum- und Entkernungsarbeiten. Seit August 2003 wurde auf der Grundlage einer Planung der Architektin Imme Cold aus Einhaus bei Ratzeburg das äußere Fachwerk schrittweise handwerksgerecht instand gesetzt; im Frühjahr 2004 wurde anstelle des Blechs wieder ein Reetdach mit einem genähten First aufgebracht. An den Kosten hat sich die Kulturstiftung der Sparkasse Stormarn mit einem namhaften Zuschuss beteiligt.

Am Tag des offenen Denkmals am 12. September hat der Verein Röperkate - wie schon in den beiden Vorjahren - seine bisherige Arbeit vorgestellt, und viele Besucher sind der Einladung nach Grönwohld gefolgt. Für die noch anstehenden Arbeiten an und in der Kate veranschlagt der Verein noch etwa zwei weitere Jahre.

Der Röperkate kommt nach Einschätzung des Landesamtes wegen ihrer historischen Architektur als Bau für die frühere ländliche Unterschicht und wegen ihrer zentralen Lage im Ort eine besondere, die Kulturlandschaft Stormarns prägende Bedeutung zu.

Nach der rasanten Entwicklung im östlichen Hamburger Umland, die mit verbesserten Düngemethoden wie dem Mergeln in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzte und insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg zu einem weitgehenden Landschaftswandel und zu einer Verstädterung des Südstormarner Raumes geführt hat, dokumentiert die Röperkate wie nur noch wenige andere Gebäude die vorindustrielle Geschichte Stormarns und in Südholstein. „Für Grönwohld ist sie,“ so Landrat Klaus Plöger, „bereits jetzt wieder ein attraktiver Blickfang im Dorf.“