Radwandern in Stormarn:

Tour 17 - In die Stormarnsche Schweiz

Schild Tour 17

Tourenlänge 38 km

Start Lütjensee P Waldparkplatz Sieker Landstraße, Hotel Restaurant Seebergen

Im Herzen der Stormarnschen Schweiz mit ihren Seen und Auen startet diese Tour und führt in stetem Auf und Ab durch das Naturschutzgebiet Hahnheide zu Mühlen, Badestellen und tollen Aussichtspunkten. Gasthöfe und Cafés halten ein vielfältiges Angebot zur Gestaltung der Verschnaufpausen bereit.

Im weiten Bogen um die Schweiz 
In Lütjensee sucht man als Auftakt den Anschluss an die ehemalige Bahntrasse der »Südstormarnschen Kreisbahn« (Tour 10), die teilweise hoch auf einem Damm durch den Ort führt.

Auf diesem verlässt man zunächst das Herz der Stormarnschen Schweiz durch das »Hainholz « in Richtung Hoisdorf (Tour 16),wo man am ehemaligen Bahnhof ins Dorf abbiegt.

Am malerischen Dorfanger vorbei gelangt man zum Stormarnschen Dorfmuseum (1) (Tour 16), in dem das ländliche Wohnen und Wirtschaften zu vorindustrieller Zeit lebendig wird. Gut befahrbare Wirtschaftswege führen durch Felder und Wiesen, die von vielen Knicks gegen den Wind geschützt werden.

Hinter Sprenge gilt es einen langen Berg zu erfahren, nur um anschließend wieder bergab nach Schönberg ins Tal der Schönau zu sausen. Anschließend kann in flacherem, waldreichem Gelände Kraft für die Hahnheide gesammelt werden.

Wald und hohe Heide 
Mit dem Naturschutzgebiet Hahnheide (2) ist die Stormarnsche Schweiz wieder erreicht. Was sich heute als Wald mit abwechslungsreichem Baumbestand präsentiert, war noch im 19. Jahrhundert eine Heide, in der Bäume wegen intensiven Holzeinschlags und der Nutzung als Viehweide rar waren.

Wegen ihrer für schleswig-holsteinische Verhältnisse hohen Lage bis zu 100 m über dem Meeresspiegel wurde das Gebiet »hohe Heide« genannt, woraus sich der Name »Hahnheide« ableitet.

Bereits 1938 wurde die Hahnheide zum Naturschutzgebiet erklärt, unter anderem um die Ansiedlung eines Rüstungsbetriebes zu verhindern. Durch das ungewöhnlich kuppige Gelände führen Sandwege, die gut zu befahren sind.

Eine kurze Teilstrecke geht über den Hohenfelder Damm (3), eine denkmalgeschützte, gepflasterte Straße aus dem 18. Jahrhundert, neben der ein Sandweg verläuft, der so genannte Sommerweg.

Dieser wurde zur Schonung der Gespanne in der trockenen Jahreszeit befahren, während vor allem bei Regenwetter und im Winter auf das Kopfsteinpflaster ausgewichen wurde.

Unweit der Route liegt der Hahnheider Berg, auf dessen fast 100 m hohem Gipfel ein 27 m hoher Aussichtsturm (4) steht. Über den Turmweg ist dieser erreichbar, um den Blick bis nach Hamburg zu genießen.

Wassermühlen und Badefreuden 
Ausgangs der Hahnheide in Hamfelde lädt der Gasthof »Waldeslust« zu einer Verschnaufpause auf der Gartenterrasse ein. Spannend sind die Einblicke in den benachbarten, mit alten Bäumen bestandenen Landschaftsgarten um die alte Kupfermühle.

Die Möllner Landstraße führt den Radler an der Billeniederung nach Trittau (Tour 19). Gleich die erste Abzweigung am Ortsrand ist eine weitere historische Kopfsteinpflasterstraße.

Sie führt zunächst zur »Napoleonbrücke « (5), einer Granitquaderbrücke, die um 1800 zur Querung des Trittauer Mühlenbaches erbaut wurde und Teil der alten Handelsund Heerstraße zwischen Hamburg und Mölln war. Schon Napoleons Truppen sollen zur »Franzosenzeit« darüber gezogen sein.

Das hinter der Brücke liegende Gebäude von 1695 war einst die Gastwirtschaft »Burgkrug«. Hier hört man schon das Rauschen des Wassers an der Trittauer Wassermühle (6), deren ehemaliger Wohnflügel von 1701 stammt.

Sie ist heute ein lebendiges Kunst- und Kulturzentrum und kann beim Besuch einer Ausstellung auch von innen erkundet werden. Im benachbarten Atelierhaus leben und arbeiten Stipendiaten der Sparkassen-Kulturstiftung, und es wird zeitgenössische Kunst präsentiert.

Nächstes Ziel für Mühlenfans ist Grönwohld, wo die Drahtmühle (7) zu finden ist. Hier produzierten im 18. Jahrhundert bis zu 200 Menschen Metallwaren, insbesondere Feindraht. Heute ist das große Fachwerkgebäude mit seinen markanten Schleppgauben privat genutzt.

Für diesen kleinen Abstecher folgt man an der Gabelung der Bahntrassen (Tour 10) nicht der ausgeschilderten Tour, sondern dem Radwanderweg in Richtung Bad Oldesloe.

Unweit des Weges wird die von der Sparkassen-Kulturstiftung sanierte Röperkate ab 2009 für kulturelle Zwecke genutzt. Der Rückweg nach Lütjensee führt in die Nähe der vielen Seen und an die Kaffeetische der Ausflugslokale, die nach der hügeligen Strecke Erfrischung bieten.