Radwandern in Stormarn:

Tour 4 - Durch Hügelland und TraveniederungTour 4 - Durch Hügelland und Traveniederung

Tourenlänge 39 km

Start Reinfeld ÖPNV Bhf Reinfeld P am Freibad Herrenteich in der »Schuhwiese«

Von Reinfeld über Fliegenfelde und Hamberge geht es in die reizvolle Niederung der unteren Trave. Auf dem Weg über Meddewade trifft man immer wieder auf den Fluss. Weite Teile der Strecke führen über gut befahrbare schmale Straßen, nur in kurzen Abschnitten wie im Bartelsholz sind robuste Reifen nützlich.

Steinzeitliche Überreste 
Kurz nach dem Startpunkt in Reinfeld (Tour 3) zweigt von der Straße »Schuhwiese«, gegenüber dem Wanderweg zum Herrenteich und kurz vor dem Übergang des Unteren in den Oberen Herrenteich, ein Weg nach Nordwesten zum Wald ab. Über diesen erreicht man nach knapp 400 m ein gut erhaltenes Großsteingrab (1) auf einem Hügel im Wald.

Es ist eines der wenigen eindrucksvollen Zeugnisse der jungsteinzeitlichen Besiedlung dieser Landschaft, also aus der Zeit um 3.000 v. Chr. Heute nur noch als nackte Findlingsgruppe erhalten, bildeten Großsteingräber ursprünglich Grabkammern unter runden oder länglichen Erdhügeln.

Nach diesem Abstecher in die Jungsteinzeit geht es zurück zur Straße »Schuhwiese« und, vorbei am Naturschutzgebiet Oberer Herrenteich, über die in den Herrenteich fließende Heilsau. Ganz in der Nähe bietet der Bauernladen Dölger feldfrisches Gemüse und leckere Backwaren aus der eigenen Backstube an.

Ein erster Blick auf die Trave in Hamberge 
Über Pasewerk, Manhagen und Fliegenfelde führt der Weg auf schmalen Straßen bis zur B75 und zum Abzweig nach Hamberge.

Von der kleinen, auf einem Hügel gelegenen Kirche in Hamberge (2) mit ihrem lindengesäumten Friedhof öffnet sich bereits der Blick auf die Trave. Der Backsteinbau wurde im 14. Jahrhundert als kleine einschiffige Kirche errichtet und im 17. Jahrhundert nach Süden erweitert. Der Kirchturm hingegen entstand erst nach Plänen der Architekten Horst Sandtmann und Friedhelm Grundmann, nachdem der ursprüngliche Holzturm 1957 bei einem Brand zerstört wurde.

Wie der Name verspricht, öffnet sich auch von der Caféterrasse des Restaurants Traveblick eine Aussicht auf den Fluss. Am Wochenende wird hier Kuchen serviert.

Ziegenlämmeraustrieb und Feldtag 
Von der B75 zweigt der Ziegeleiweg ab zur Trave, die sich, von Weidengruppen begleitet, durch die feuchte Niederung (3) schlängelt. Salzwiese heißt die Straße, auf der die Tour weiter führt. Dies erinnert daran, dass der Unterlauf der Trave durch den Einfluss der nahen Ostsee ein Brackgewässer ist.

Vorbei an Spargelfeldern geht es weiter durch Lübecker Landgebiet nach Radberg und durch einen Kiefernwald nach Moorgarten. Ein kurzer Abstecher führt von hier zur biologisch-dynamischen Hofgemeinschaft Gut Rothenhausen.

Weiter schlängelt sich die Tour auf kleinen Straßen bis nach Klein Schenkenberg. An hübschen alten Häusern mit grün-weiß gestrichenen Holzgiebeln kommt man ein Stück weiter in Scharberg vorbei. Von hier geht es bergab nach Trenthorst mit Blick über malerisch mit Baumgruppen bestandene Wiesen am dortigen Gut.

Zum Gutshof Trenthorst (4) zählt ein beeindruckendes Gebäudeensemble, das sich mit Uhrturm und Durchfahrt U-förmig um einen großen Hof gruppiert. Die heutigen Bauten stammen weitestgehend aus der Zeit um 1911– 1915, aber das Gut besteht als solches schon seit Jahrhunderten.

Heute beherbergt es das Institut für ökologischen Landbau, eine Forschungseinrichtung des Bundes. Gelegentlich finden hier auch öffentliche Veranstaltungen statt, wie der Ziegenlämmeraustrieb oder der Feldtag für Nichtlandwirte.

Wieder in der Traveniederung 
Durch Wiesen und Felder nähert man sich langsam wieder der Trave. Das Gebiet um Barnitz und Benstaben zählt dabei zu den eindrucksvollsten Abschnitten der Traveniederung. Der Ortsteil Lokfeld in Barnitz (Tour 9) lockt mit verschiedenen Kunstprojekten.

Besonders hinter Meddewade eröffnet sich auf der Fahrt bergab ein wunderschöner Blick ins Flusstal. Aus Benstaben heraus führt die gleichnamige Straße direkt auf die Tordurchfahrt des Travenhofes zu, der im Spätmittelalter als Wirtschaftshof des Klosters Reinbek entstand.

Hier geht es auf der B75 nach Westen und durch das Steinkampsholz über Feld- und Waldwege zurück nach Reinfeld, wo kühles Nass am Herrenteich (5), Eis und Kaffee die Tour abrunden. Auch die Matthias-Claudius- Kirche (6) und das Heimatmuseum (Tour 3) sind sehenswert.