25.03.2002

Gewässerpflegeverband Heilsau stellte sein Gewässerentwicklungskonzept in der "Alten Schule" in Reinfeld vor

Die Heilsau ist das Hauptgewässer des Gewässerpflegeverbandes Heilsau. Sie erfüllt wichtige Aufgaben als Vorflut für Siedlungs-, Verkehrs- und landwirtschaftliche Nutzflächen sowie als Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Wie alle Gewässer verbindet sie unterschiedliche Lebens- und Naturräume miteinander.

"Unser Ziel sind naturnahe Gewässer, die auch ökologisch im Gleichgewicht sind," sagte Hugo Kuhrt, Vorsteher des Gewässerpflegeverbandes Heilsau, bei der Vorstellung des Entwicklungskonzeptes. "Auch ökonomisch macht das Sinn, denn solche Gewässer verursachen erheblich weniger Unterhaltungskosten.. Es rechnet sich also auch für den Verband, in Ökologie zu investieren.“

Ziel der Entwicklungsplanung ist es, im Sinne des integrierten Fließgewässerschutzprogrammes des Landes die Durchgängigkeit der Gewässer für Lebewesen von der Quelle bis zur Mündung und die Vernetzung des Gewässerbettes mit dem Talraum herzustellen.

Um diese Ziele erreichen zu können, hat der Gewässerpflegeverband Heilsau im Jahr 2001 - mit erheblicher finanzieller Unterstützung durch das Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein - als zweiter Verband im Kreis Stormarn - ein Gesamtentwicklungskonzept erarbeitet.

Unter Leitung von Manfred Tabken, Mitarbeiter der Wasserbehörde des Kreises und dort zuständig für die Wasser- und Bodenverbände, hat eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des Verbandes und des Staatlichen Umweltamtes Itzehoe, des ehren- und des hauptamtlichen Naturschutzes, der Kommunen, des Bauernverbandes und der Fischerei die Planungsarbeit der beauftragten Büros begleitet. In mehreren Gesprächsrunden wurden Ziele und Leitbilder für einzelne Gewässerabschnitte abgestimmt und die Prioritäten für insgesamt 8 Einzelmaßnahmen gemeinsam festgelegt.

Das Ergebnis dieser vorbildlichen interdisziplinären Planung stellte der Gewässerpflegeverband Heilsau jetzt dem Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft im Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten, Ministerialdirigent Dietmar Wienholdt, vor.

Landrat Klaus Plöger: " Die Gräben sind voll - die Kassen aber leer. Das ist die derzeitige Lage bei den Wasser- und Bodenverbänden. Wer jetzt durch den Kreis fährt, sieht auf Schritt und Tritt, wie wichtig die Arbeit der Unterhaltungsverbände ist. Eine Arbeit, die keine Schlagzeilen macht, wenn das Hochwasser wieder abgezogen ist, aber Daseinsvorsorge im allerbesten Sinn bedeutet. Dass die Gewässerpflegeverbände sich zur Erfüllung ihrer Pflichtaufgabe Vorflutsicherung immer mehr gesamtwasserwirtschaftlichen Fragestellungen öffnen und Naturschutzaspekte zunehmend berücksichtigen, ist ein wertvoller Beitrag für den Erhalt und die Weiterentwicklung unserer Kultur- und Naturlandschaft in Stormarn".

Der Leiter des Straßenbauamtes Lübeck, Ltd. RBD Diedrichs, weist in seinem Grußwort darauf hin, dass erstmals Vertreter des Straßenbauamtes Lübeck in konstruktiver Zusammenarbeit in einer wasserwirtschaftlichen Grundsatzplanung ihre Ideen für den Weiterbau der A 20 mit den Vorstellungen der Gewässerentwicklung abstimmen konnten. Auf diese Weise wurden Lösungen gefunden, die bei minimierten Kosten Akzeptanz vor Ort finden.

Landrat Plöger ist sich sicher: „Die Gewässerpflegeverbände im Kreis Stormarn sind auf einem guten Weg, wie das heute vom Gewässerpflegeverband Heilsau vorgestellte Gewässerentwicklungskonzept eindrucksvoll zeigt".