14.08.2002

Nachhaltige Entwicklung an den Schulen fördern

In der gewerblichen Wirtschaft ist das Öko-Audit als europaweit einheitliches Instrument für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung lange bekannt. Das Öko-Audit hat bereits viele Betriebe motiviert, im Umweltschutz über bestehende Gesetze hinaus aktiv zu werden. Wesentliche Ziele sind dabei die Reduzierung von Umweltbelastungen an ihrem Ursprung sowie der sparsame und nachhaltige Verbrauch von Energie und Rohstoffen. Damit verbunden sind auch regelmäßig Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen zu erwarten.

Seit 1998 können auch Dienstleistungsunternehmen sowie die öffentlichen Verwaltungen und Schulen ein Öko-Audit mit europaweit einheitlicher Zertifizierung durchführen.

Für die Schulen ist das Öko-Audit ein ideales Instrument zur praxisnahen, projektbezogenen Umwelterziehung. Sie leisten unter aktiver Schülerbeteiligung ihren Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften im "Schulbetrieb". Die Schule wird dabei selbst zum Unterrichtsgegenstand. In kreativer Teamarbeit werden von Schülern und Lehrern gemeinsam Schwachstellen aufgedeckt, Einsparpotentiale gefunden und Umweltziele und Verbesserungsmaßnahmen abgelei-tet. Dass dabei nicht nur organisatorische Maßnahmen des Schulbetriebs auf dem Prüfstand stehen, sondern auch die eingeschliffene Verhaltensweisen aller Beteiligten, versteht sich von selbst. Wichtiges Grundlagenwissen aus vielen Disziplinen kann dabei im Unterricht praxis-nah erfahrbar gemacht werden.

Das Land fördert das Öko-Audit an den Schulen mit bis zu 75% der förderfähigen Kosten.

Positive Erfahrungen gibt es mittlerweise in allen Bundesländern und in Schleswig-Holstein, z.B. an der Gesamtschule Trappenkamp. Die Gesamtschule Bad Oldesloe hat als erste Schule im Kreis Stormarn gerade mit dem Öko-Audit begonnen.

Das Öko-Audit startet mit einer Initialberatung. Dann folgt die Umsetzungsphase, danach die Prüfung der umgesetzten Maßnahmen (Validierung) und dann der Standortregistereintrag.

Die Umsetzung der definierten Ziele und des Umweltmanagements soll laufend erfolgen, was in 3-jährigen Abständen geprüft wird.

Der Stormarner Kreistag hat im Beschluß zum Klimaschutz-Programm dem Öko-Audit an den Schulen im Kreis einen hohen Stellenwert beigemessen.

"Wir möchten zunächst besonders die kreiseigenen Schulen für dieses wichtige Projekt gewinnen. Nachhaltiger und sorgsamer Umgang mit unseren Ressourcen und unserer Umwelt allgemein ist heute mehr denn je ein wichtiger Bildungsauftrag, der unser Engagament verdient", so Landrat Klaus Plöger.

Das Stormarner AGENDA 21-Büro wird die Initiative ergreifen und im Rahmen seiner Be-ratertätigkeit das Öko-Audit an den Schulen unterstützen. Gleich nach den Sommerferien werden die ersten Kontakte geknüpft und Beratungstermine vor Ort mit den Schulen vereinbart.