13.11.2002

Runder Tisch zum Thema „Unsere Nahrung – regional erzeugt“ fand großes Interesse

Das AGENDA 21-Büro des Kreises hat seinen 7. Runden Tisch unter das Thema „Unsere Nahrung – regional erzeugt“ gestellt. Mit ca. 50 Personen, darunter viele Landwirte, war die Veranstaltung gut besucht. In den letzten Jahren ist das Thema gesunde Nahrung verstärkt in das öffentliche Interesse gerückt. Dazu haben auch Lebensmittelskandale wie z.B. BSE beigetragen. Die regionale Erzeugung und Vermarktung von Lebensmitteln sind eine Chance, verlorengegangenes Vertrauen beim Verbraucher zurückzugewinnen und gleichzeitig die bäuerliche Landwirtschaft zu stärken.

„Lokale Produktion und Konsum verhindern lebensmittelgebundene Krankheiten aus anderen Regionen, eine „Entbiologisierung des Lebens“ und die Ausbeutung armer Kulturen“, so Dr. Gerold Rahmann vom Trenthorster Institut für ökologischen Landbau. Gerechte Preise für Lebensmittel reduzieren das allgemeine Dilemma unserer Landwirtschaft. Landwirtschaft und Verbraucher sollen einen Gesellschaftsvertrag auf regionaler Ebene knüpfen anstelle eines europäischen Levels. Der ökologische Landbau will das!

„Der Verbraucher entscheidet durch sein Kaufverhalten, was und wo produziert wird. 70% der Verbraucher möchten nur billig oder in einem Laden mit vollem Sortiment einkaufen. Deshalb hatten Discounter in 2002 Umsatzzuwächse von bis zu 25%“, so Friedrich Klose vom Kreisbauernverband Stormarn. Gute und gesunde Lebensmittel haben aber ihren Preis.

„Verbraucherschutz betrifft uns alle. Immer mehr Menschen wollen wissen, wo die Lebensmittel herkommen, wie sie verarbeitet werden, und welche Inhaltsstoffe sie haben. Kurz gesagt: Sie wollen wissen, was drin ist,“ stellt Margrit Kröger von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein fest. Direktvermarktung von regional erzeugten Lebensmitteln schafft durch Transparenz Vertrauen beim Verbraucher.

Im Anschluß an die Vorträge wurde im Plenum und dann in Arbeitsgruppen lebhaft diskutiert. So wurde der Kreis Stormarn gebeten, auf seinen Internetseiten eine Zusammenstellung von direktvermarktenden landwirtschaftlichen Betrieben aus dem Kreis zu präsentieren. Diese Zusammenstellung soll laufend aktualisiert werden.

Darüber hinaus sollen sich die Schulen verstärkt mit den Themen "gesunde Ernährung" und "wie werden unsere Nahrungsmittel erzeugt" befassen. Nur dadurch könnten wieder ein hinreichendes Wissen und ein Bezug zu regional erzeugter, gesunder Nahrung vermittelt werden. Gerade der eklatante Wissensmangel fördere eine ungesunde und zunehmend mit synthetischen Bestandteilen angereicherte Ernährung.

Die Veranstaltungsteilnehmer regten an, dass der Kreis Stormarn dem Kultusministerium diese Vorstellungen und Wünsche mitteilt.