11.06.2004

Runder Tisch „Wirtschaft profitiert von nachhaltiger Entwicklung“ fand breites Interesse

Die Veranstaltung zum Thema „Wirtschaft profitiert von nachhaltiger Entwicklung“ stieß auf breites Interesse bei Handwerk, Verwaltung und Politik. Kreispräsidentin Christa Zeuke begrüßte rund 40 Teilnehmer, darunter den neuen Kreishandwerksmeister Rolf Prosch, die Bürgermeister der Städte Trittau, Bargteheide und Ammersbek sowie zahlreiche Kreistagsabgeordnete. Sie eröffnete ferner die Ausstellungen „Auswirkung menschlichen Handelns auf das Klima“ und „Wasser ist Leben“ die noch bis zum 27.06.2004 täglich von 14:00 – 17:00 Uhr im Foyer des Kreistagssitzungssaals geöffnet sind.

Die Wirtschaftsförderung im Kreis Stormarn steht vor einem Strukturwandel. „Die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken sinkt“, so Georg Frank von der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn, „da können nicht einfach immer neue Flächen auf der grünen Wiese erschlossen werden, während auf alten Standorten immer mehr Flächen brachliegen.“ Neue Gewerbeflächen sollen sich zukünftig streng am Bedarf orientieren. Für das Ahrensburger Gewerbegebiet Nord ist in Kürze ein Immobilienportal geplant, um brachliegende Flächen dort noch besser vermarkten zu können.

Das neue Gewerbegebiet, Beimoor Süd in Ahrensburg, soll städtebaulich neue Maßstäbe setzen. „Wir wollen Gewerbe und Stadt stärker miteinander verbinden und über mehrere Grünzäsuren die Naherholungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter verbessern“, erläuterte Frank.

Wolfgang Rohloff von der Handwerkskammer Lübeck erläuterte das Stormarner Modellprojekt „Handwerk für nachhaltiges Wirtschaften“: „Im Reinfelder Gewerbegebiet Grootkoppel wollen derzeit 23 Handwerksbetriebe selbst ihre Zukunftsfähigkeit verbessern. Neben der Reduzierung der CO2-Emissionen als Beitrag zum Schutz des globalen Klimas ist die Vernetzung der Betriebe vorgesehen, um Synergieeffekte aufzuzeigen und zu nutzen. So könnte beispielsweise ein gemeinsam betriebenes Blockheizkraftwerk die Versorgung mit Strom und Wärme übernehmen. Die Betrachtung des Vernetzungsaspektes innerhalb eines Gewerbegebietes ermöglicht zusätzlich auch die Einbeziehung sozialer Belange wie z.B. die Essensversorgung über eine Kantine“.

Rolf de Vries von der Handwerkskammer Hamburg berichtete über erfolgreiche Projekte aus der Hansestadt. So konnte die Wettbewerbsfähigkeit von Handwerksbetrieben verbessert werden, die nicht nur in erster Linie verkaufen, sondern auch reparieren. Dies ist nachhaltig, weil durch Verlängerung der Produktlebensdauer erhebliche Mengen an Rohstoffen und Energie eingespart werden können. „Wartungsfreundlichkeit, Reparaturfähigkeit, Langlebigkeit, Quartiersbezug und Regionalität sind Begriffe, die sich mit handwerklichen Produkten und Prozessen seit jeher verbinden, ja diese Begriffe wurden in der Vergangenheit vom Handwerk mit geprägt”, so de Vries.

„Die drei Referenten haben mit ihren lebendigen Praxisberichten an vielen Beispielen aufgezeigt, dass Wirtschaft und Nachhaltigkeit keinesfalls ein Gegensatz sind, sondern sich ausgezeichnet positiv ergänzen. Wir in Stormarn führen vor, dass das geht“, stellt Joachim Schulz vom Fachdienst Naturschutz und AGENDA 21-Büro zusammenfassend fest. „Mit dieser Veranstaltung unseres AGENDA 21-Büros möchten wir über die vielen Synergien einer Nachhaltigen Entwicklung informieren und zum Handeln anregen“.