21.06.2004

Baumpflegemaßnahmen an der denkmalgeschützten Lindenallee in Jersbek (Kreisstraße 56) werden durchgeführt

Der Verkehrsausschuss des Kreistages hat in seiner kürzlichen Sitzung über ein Konzept zur langfristigen Erhaltung der denkmalgeschützten Lindenallee in Jersbek beraten und der Durchführung umfangreicher Baumpflegemaßnahmen zugestimmt.

Der Kreis hat im September 2003 ein Gutachten zur Beurteilung der Stand- und Bruchsicherheit der Alleebäume in Auftrag gegeben. Das Ergebnis der holzbiologischen Untersuchung der Lindenallee liegt inzwischen vor.

Die Lindenallee kann in zwei Abschnitte geteilt werden. Der westliche Teil besteht aus der ursprünglichen Pflanzung, die in der Vergangenheit mehrfach geschnitten bzw. gekappt wurde. Der östliche Teil wurde um ca. 1900 angepflanzt. Dieser Abschnitt ist 1976 erstmalig gekappt worden.

Der Zustand der Alleebäume wurde für jeden Baum einzeln ermittelt. Die Untersuchung der Bäume erfolgte durch eine fachlich qualifizierte Inaugenscheinnahme, eine eingehende Untersuchung der Verkehrssicherheit und eine Beurteilung der Vitalität.

Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Linden insgesamt im Hinblick auf Totholz und das Lichtraumprofil in einem guten Pflegezustand sind. Alle Altbäume weisen jedoch aufgrund der Kappung Fäulen im Bereich der Schnittstellen auf.

Eine Einkürzung der Kronen um 3 m in der Höhe ist erforderlich. Viele Altbäume haben deutlich größere Schäden (z.B. Risse in den Stämmlingen), so dass hier stärkere Einkürzungen der Ständer in der Höhe um 50 % notwendig sind. Bei Bäumen mit umfangreichen Schäden (in der Krone, im Bereich des Stammkopfes und/oder des Stammes) muss die Krone noch weiter entlastet werden. Besonders im westlichen Teil mit Bäumen, die bereits vor 1976 mehrfach geschnitten wurden, sind Einkürzungen auf die Höhe der damaligen Kappstellen erforderlich.

Die notwendigen Pflegemaßnahmen werden abgestellt auf die Verkehrssicherheit und die Historie der Alleebäume. Vor diesem Hintergrund wird eine abschnittsweise Gleichbehandlung bei der Kroneneinkürzung erfolgen, so dass ein annähernd einheitliches Bild der Allee erreicht wird.

Der westliche Teil mit den ältesten Bäumen soll eine Einkürzung der Ständer um jeweils 50 % erhalten. Eine Einkürzung der Ständer bis auf die Kapphöhe von 1976 erfolgt nur an den Bäumen, an denen dies aus Gründen der Verkehrssicherheit erforderlich ist.

Der östliche Teil mit den jüngeren Bäumen soll eine Einkürzung in Höhe um 3,00 m erhalten. Im Weiteren werden bei jedem Baum die erforderlichen Maßnahmen gemäß den gutachtlich festgelegten Kategorien (Einkürzung der Ständer um 50 %, Einkürzung auf die Kappebene aus dem Jahr 1976) vorgenommen.

Das Ergebnis der Untersuchung hat auch gezeigt, dass neun Linden und vier Rosskastanien nicht mehr verkehrssicher und auch durch baumpflegerische Maßnahmen nicht mehr verkehrssicher herstellbar sind. Daher ist es geboten, diese Bäume zu fällen. Sieben dieser Bäume wurden bereits im Vorgriff auf die Erstellung der Gesamtbegutachtung aufgrund einer Voruntersuchung des Gutachters in diesem Frühjahr durch das Straßenbauamt Lübeck gefällt.

Das Straßenbauamt ist beauftragt, die Ausschreibung für die vorgenannten Pflegemaßnahmen vorzubereiten. Die Arbeiten werden im westlichen Abschnitt beginnen und in Richtung Osten fortgeführt. Die Arbeiten sollen von September bis November 2004 durchgeführt werden.

Nach Abschluss aller Pflegemaßnahmen erfolgt - entsprechend den vorhandenen Haushaltsmitteln - die Nachpflanzung mit einer Sommerlinde, so dass mittelfristig die Baumlücken geschlossen werden.