30.05.2005

Hüter für das kulturelle Erbe - Tagung der Stormarner Archivare 2005 in Oststeinbek

Die Stormarner Archivare tagen in diesem Jahr am 8. Juni in Oststeinbek. Die Gemeinde feiert ihr 750-jähriges Jubiläum und so freuen sich Bürgermeister Karl-Heinz Mentzel und Gemeindearchivar Karlheinz Schmidt umso mehr, Archivare aus dem Kreis und darüber hinaus als Gäste zu begrüßen.

























Denn das Kreisarchiv Stormarn hat 2005 traditionell das Landesarchiv Schleswig-Holstein eingeladen, aber auch zum ersten Mal das Staatsarchiv Hamburg sowie das Landeskirchliche Archiv in Kiel.

Dipl.-Archivar Stefan Watzlawzik vom Kreisarchiv: „Jetzt, wo immer mehr Städte und Gemeinden im Hamburger Umland zusammenwachsen und von Kreisreformen bis hin zum Nordstaat Diskussionen laufen, müssen wir Fachleute, die die Geschichte machen, auch an einem Tisch zusammenkommen.“

Am 8. Juni wird sich die Diskussion darauf konzentrieren, die Schwerpunkte in der Arbeit zu besprechen. Die Stormarner Archivlandschaft ist wie der Kreis sehr vielfältig ausgeprägt. Vom ländlich strukturierten Norden bis zum industrialisierten Süden sollen Gemeinsamkeiten gefunden werden. Denn zusammen können die Möglichkeiten in Zeiten knapper Kassen wesentlich besser genutzt werden. Insbesondere bei der historischen Bildungsarbeit ist das zu spüren, denn Ausstellungen bedeuten viel Arbeit und Fleiß.

Wie wichtig die Pflege des kulturellen Gedächtnisses ist, sieht man besonders 2005 in den zahlreichen Ausstellungen zum 60. Jahrestag der Befreiung, aber auch in Kinoproduktionen wie ‚Napola‘ oder ‚Der Untergang‘.
Aber woher kommen die Informationen, wie kommt die Wahrheit zu Tage, wenn es einmal niemanden mehr gibt, der es noch persönlich miterlebt hat?

Die Archive sichern seit Jahrhunderten, teilweise sogar schon über tausend Jahre, das kulturelle Gedächtnis der Nation. Jedes noch so kleine Gemeinde-, Amts- oder sogar Firmenarchiv trägt einen unverzichtbaren Bestandteil dazu bei, Kulturgut zu sichern und die eigene Herkunft und Geschichte an neue Generationen weiterzugeben.

Auch der vor 200 Jahren verstorbene Friedrich Schiller hat einen Teil dazu beigetragen. In seiner Jenaer Antrittslesung beantwortet er die Frage , warum man Universalgeschichte studiert, kurz gefasst so: Um die Zivilisation verstehen und vorantreiben zu können.
Wie wäre dies ohne die vielen haupt- und ehrenamtlichen Archivare überhaupt möglich?!