17.06.2005

Agenda 21-Forum trifft auf großes Interesse

Energiemanagement in öffentlichen Gebäuden, Energieeinsparung bei Schulen, der Energiepass für Gebäude und die Nutzung der Sonnenenergie waren die Themen auf dem 8. Agenda 21-Forum des Kreises Stormarn am letzten Dienstag. Hauseigentümer, Handwerker, Kreis, Städte, Ämter, Gemeinden sowie die interessierte Öffentlichkeit diskutierten auf der mit 50 Personen gut besuchten Veranstaltung miteinander. Landrat Klaus Plöger begrüßte die Gäste und freute sich über das rege Interesse.

Ein qualifiziertes Energiemanagement ist die Grundlage für erfolgreiches Energie- und damit Kostensparen. Die Einsparungen übersteigen dabei die Kosten bei weitem. Energiemanagement entwickelt sich somit zu einem Profitcenter. „Im Kreis Rendsburg-Eckernförde konnten Energie- und Wassereinsparungen bei den Gebäuden der Kreisverwaltung von über 30 % erreicht werden“, so Markus Noldin von der Energieleitstelle Rendburg-Eckernförde. „Das ist auch in anderen Kommunen möglich“.

Ab dem 4. Januar 2006 wird der Energiepass für Gebäude eingeführt, referierte Dietmar Walberg von der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen, und davon sind der Kreis, sowie die Städte und Gemeinden, aber auch private Hauseigentümer betroffen. Grundlage hierfür ist die neue EU-Richtlinie „Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“, die Frank Peinl vom Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein vorstellte.

Ähnlich wie bei Haushaltsgroßgeräten werden beim Energiepass, der in vielen Fällen zur Pflicht wird, die Gebäude in Energieverbrauchsklassen eingeteilt. Der Käufer bzw. Mieter kann dann auf einfache Weise den Energieverbrauch des Hauses bei seiner Entscheidung berücksichtigen. Zudem werden im Energiepass Möglichkeiten aufgezeigt, wie der Energieverbrauch wirtschaftlich gesenkt werden kann.

Vertreter von Schulen und Schulträgern interessierten sich besonders für die Schulprogramme zum Energie- und Wassersparen. Dass dies Win-win-Projekte sind, hatte sich herumgesprochen. Dabei gewinnen alle, Schule und Lehrer, Schüler, Schulträger und Gesellschaft, nämlich eingespartes Geld und ein neues Verantwortungsgefühl für das eigene Umfeld. Schwierig ist nur aller Anfang, wenn kompetente Beratung oder erprobte Konzepte fehlen. Genau das aber bietet das AGENDA 21-Büro.

Vielbeachteter Baustein dabei war ein Projekttag für Grundschulen als Ausflug in vergangene Zeiten, um für heute und die Zukunft zu lernen. Isa Reher vom AGENDA 21-Büro des Kreises stellte diesen Projekttag zum Energie- und Wassersparen mit dem Motto „Wie vor 1.000 Jahren“ vor: „Die Kinder tragen Wasser und machen Feuer wie im Mittelalter. Das ist eine neue, andere Erfahrung als die des alltäglichen Hahn- und Heizungaufdrehens. Anstrengung für Wasser und Energie ist ungewohnt und verbunden mit einer viel höheren Wertschätzung. Wenn dann die ca. 150 Liter vor ihnen stehen, die für jeden täglich im Abfluss verschwinden, bemühen sich alle um gute Sparideen in unserem heutigen Alltag. Dass dieses Konzept wirkt, bestätigen sogar Lehrer aus weiterführenden Schulen, denen die ehemaligen Grundschüler begeistert ihre Sparideen weitergesagt hatten“. Als praktische Arbeitshilfe für eine zukunftsorientierte Bildung wurde dieses Projekt außerdem mit dem 2. Preis "Nachhaltigkeit in Schleswig-Holstein" prämiert. So war es nicht verwunderlich, dass in der Veranstaltung eine landesweite Umsetzbarkeit gewünscht wurde.

Stromerzeugung aus Sonnenenergie ist besonders umweltfreundlich. Geeignete optimale Dachflächen zu finden ist aber nicht ganz leicht. Wilfried Janson vom AGENDA 21-Büro entwickelte dazu einen Kriterienkatalog, der bei der Entscheidungsfindung für das beste Dach weiterhilft. Eine optimal plazierte Photovoltaikanlage kann auch in Schleswig-Holstein wirtschaftlich betrieben werden und erreicht Renditen von 5 - 7 %.

Ein konkret durchgeplantes Photovoltaikprojekt auf dem Dach der Oldesloer Stadtschule stellte Wolfgang Bartolain vor. Mehrere Bürgerinnen und Bürger, die selber kein geeignetes Dach für eine Solaranlage haben, bauen gemeinsam eine größere Solaranlage auf einem geeigneten Dach eines öffentlichen Gebäudes. Solche Bürgersolaranlagen sind schon in vielen Städten verwirklicht worden. Die erste Oldesloer Bürgersolaranlage soll jetzt in den Sommerferien errichtet werden.

„Das breite Interesse an dieser Veranstaltung dokumentiert erneut, dass wir mit den Serviceleistungen unseres AGENDA-Büros Informationen liefern, die die Menschen in unserem Kreis brauchen und nachfragen. Wir bieten nachhaltige Hilfe zur Selbsthife und einen zeitgemäßen Informationstransfer zum Bürger,“ erklärt Fachdienstleiter Joachim Schulz zu dem gelungenen Projekt.

Die Dokumentation des 8. Agenda 21-Forums kann hier heruntergeladen werden.