13.07.2005

Landrat Plöger: Bauaufsicht genehmigt zügig

Nach dem Ergebnis einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern Kiel und Flensburg unter repräsentativ ausgewählten Mitgliedsunternehmen sind die Bearbeitungszeiten von Anträgen durch die Kreise aus Unternehmenssicht zwar nicht schlecht, aber verbesserungsfähig.

Da sich die u.a. für den Kreis Stormarn zuständige Schwesterkammer aus Lübeck nicht an der Umfrage beteiligt hat, zieht Landrat Plöger für den Kreis ein eigenes Resümee:
„Die Stormarner Bauaufsicht hat in den vergangenen Jahren innerhalb von sechs Wochen über zwei Drittel aller eingegangenen Baugesuche entschieden. Gerechnet wurde dabei die Zeit vom Eingang der vollständigen Bauvorlagen bis zur Entscheidung. Diese Bearbeitungszeiten lassen sich kaum noch verkürzen.“

Die Bilanz kann sich deshalb sehen lassen, weil die im Prüfverfahren zu beteiligenden Fachstellen bis zu zwei Monate Zeit haben, eine Stellungnahme abzugeben. Auch eine Gemeinde muss Bau- und Vorbescheidsanträge zwar spätestens innerhalb einer Woche nach Eingang an die Bauaufsicht weiterleiten, hat aber nach dem Baugesetzbuch zwei Monate Zeit, ein erforderliches Einvernehmen zu erteilen.

Mit den hausinternen Fachstellen wurden bereits vor längerer Zeit Kontrakte über die Verkürzung der gesetzlichen Fristen auf vier Wochen geschlossen. Im Rahmen eines Kooperationsmodells zwischen den Fachbereichen Bau und Umwelt wurde u. a. für den Bereich des Naturschutzes ein Beteiligungsverzicht für Bauvorhaben innerorts und für untergeordnete Baumaßnahmen im Außenbereich (z. B. Wintergartenanbauten, Dachausbauten) vereinbart.

Nur externe Fachstellen sahen sich auf Anfrage im Sommer 1999 aufgrund der stetigen Reduzierung des Personals nicht in der Lage, kürzere Fristen zu vereinbaren.

























Der Statistik nicht zu entnehmen sind die Zeiten, die die Bauaufsicht für kostenlose Bauberatungen von Bauinteressenten, Entwurfsverfassern, Gemeinden und Nachbarn benötigt. Hierfür sind immerhin etwa 25% der Arbeitszeit zu veranschlagen.

Zur Reduzierung der Beratungszeiten hat die Bauaufsicht ihren Service auf das Internet ausgeweitet und ein Bürgerforum „Bürger fragen – Experten antworten“ (Internetseite: http://foren.kreis-stormarn.de/) sowie ein Baulexikon eingerichtet.

Nicht nur die hausinterne Auswertung der Zugriffszahlen auf die Homepage des Kreises, sondern auch ein Blick in die Internet-Suchmaschine Google belegen, dass sich das Baulexikon offenbar großer Beliebtheit erfreut: Gibt man die Begriffe „Baugesetzbuch 2004“ oder „Nebenanlage“ ein, erscheint gleich auf der ersten Seite des Suchergebnisses ein Verweis auf den Kreis Stormarn.

Die Bauaufsicht kann für sich aber auch noch einen weiteren Erfolg verbuchen: Über einen Zeitraum von drei Jahren haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen einer Aktenausdünnaktion wieder Platz auf dem Aktenboden des Stormarnhauses geschaffen. Im Rahmen dieser Aktion wurden ca. 90 Tonnen Akten bewegt, davon ein Drittel ausgedünnt. Auf dem vernichteten Papier hätte man von Bad Oldesloe bis hinter Rom gehen können.

Nach dieser Aktion steht der Boden des Stormarnhauses wieder für ca. 40 Jahre zur Aufnahme von Bauakten zur Verfügung. Nebeneffekt: Ein kostspieliger Neubau eines Archivs aus Steuermitteln wurde vermieden.