04.08.2005

Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) hat ein neues Internetportal rund um das Thema Breitband gestartet

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) hat vor kurzem ein neues Internetportal (www.zukunft-breitband.de) gestartet, das interessierte Bürger und Unternehmen über die Funktionsweise, den Nutzen und die Verfügbarkeit von Breitbandtechnologien informiert. Es werden die wichtigsten Techniken wie z. B. DSL, Glasfaser, Kabel oder Funk erläutert, aber auch Informationen über rechtliche Zusammenhänge und Sicherheitsaspekte angeboten. Das wichtigste Angebot ist der so genannte Breitbandatlas. Er ermöglicht es, für jede Gemeinde Deutschlands zu ermitteln, welche Breitbandtechniken von wem und in welchem Umfang angeboten werden.

Schnelle breitbandige Internetzugänge gehören zu den Schlüsseltechnologien für die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft; der leitungsgebundene DSL-Zugang ist nur der bekannteste, keineswegs aber der einzige breitbandige Interentzugang. In Deutschland gibt es derzeit etwa 8,5 Millionen Breitbandnutzer; das BMWA schätzt, dass Ende des Jahres die 10-Millionengrenze überschritten sein wird. Bis 2008 sollen 95 % aller Haushalte die Möglichkeit eines breitbandigen Internetzugangs haben, bis zum Jahr 2010 sollen 50 % aller Haushalte breitbandige Internetzugänge auch tatsächlich nutzen.

Auch für ländliche Regionen ist das Breitband zu einem wichtigen Standortfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung geworden. Aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen wird der netzgebundene DSL-Anschluss aber nicht überall angeboten. Um Versorgungslücken vor allem in dünn besiedelten Räumen zu schließen, kann jedoch auf alternative Technologien zurückgegriffen werden, die mit deutlich geringerem Aufwand ebenfalls breitbandige Internetzugänge ermöglichen. Doch drahtlose Zugänge – etwa über WLAN-Verbindungen – sind bislang nur gering verbreitet, auch weil deren Möglichkeiten sowohl bei den Kommunen als auch bei Bürgern und Unternehmen und potentiellen Investoren zu wenig bekannt sind.

Es ist daher sehr verdienstvoll, dass das BMWA mit diesem neu eröffneten Internetportal nicht nur umfassend über die Vorteile schneller Internetzugänge informiert, sondern auch die verschiedenen technischen Möglichkeiten für den breitbandigen Interentzugang darstellt und so auch einen Beitrag zur Überwindung der einseitigen Fokussierung auf DSL leistet. So bieten die wichtigsten alternativen Techniken wie Glasfaser, TV-Kabel, Powerline (Stromkabel), WLAN/WiMAX, UMTS und Rundfunktechniken auch ländlichen Regionen, in denen DSL fehlt, die Möglichkeit, diesen Standortnachteil auszugleichen und potentiellen Investoren ein modernes Kommunikationsnetz anzubieten.

Noch wertvoller ist der (nur im Internet nutzbare) Breitbandatlas, der aufzeigt, welche Breitbandtechniken in welchem Umfang in den Gemeinden Deutschlands verfügbar sind und welche Unternehmen diese Techniken anbieten. Vor allem aber zeigt der Breitbandatlas auch, in welchen Gemeinden noch keine breitbandigen Internetanschlüsse angeboten werden und sich insofern Investitionsmöglichkeiten für interessierte Unternehmen ergeben.

Für den Atlas wurden die Daten von über 100 Anbietern berücksichtigt, darunter die wichtigsten Anbieter von DSL, UMTS und Breitband über TV-Kabel. Man kann also davon ausgehen, dass die Angaben des Breitbandatlasses im Großen und Ganzen zuverlässig sind. Zu bedauern ist lediglich, dass die Informationen nur auf Gemeindeebene zur Verfügung gestellt werden; wenn es z. B. für die Gemeinde Troisdorf bei Köln heißt, dass für 50 bis 75 % des Stadtgebiets breitbandige Internetzugänge über das TV-Kabel möglich sind, so kann man aus derartigen Angaben nicht ableiten, ob und welche Techniken für ein bestimmtes Wohn- oder Gewerbegebiet zur Verfügung stehen – gerade solche Informationen werden aber in der Praxis gebraucht. Insofern wäre es wünschenswert, wenn bei einer Weiterentwicklung des Breitbandatlasses die Informationen kleinzelliger und in größerem Maßstab angeboten würden.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem beigefügten Redemanuskript des Bundeswirtschaftsministers sowie den Informationen für Journalisten anlässlich der Vorstellung des Breitbandatlasses am 20.7.2005. Außerdem finden sich auf dem Internetportal www.zukunft-breitband.de ausführliche Hinweise zur Nutzung des Breitbandatlasses und weiterführende Links.