24.05.2006

Projekttag zu „Wasser und Energie im Mittelalter“ an der Schule Duvenstedter Markt

Der Projekttag zu Wasser und Energie im Mittelalter ist ein kostenloses Angebot des Kreises Stormarn für Schulen mit erprobten Ablauf, Checklisten und mittelalterlicher Ausrüstung. Ziel dieses Vormittags im Mittelalter ist es, den Schülern von heute eine andere Erfahrung als die des täglichen Hahn- und Heizungsaufdrehens zu vermitteln.


auf dem Bild: Das ist anstrengend: Viertklässler der Schule am Duvenstedter Markt tragen Wasser mit Joch und Eimern zum Feuerplatz


Das vom Land und der UNESCO ausgezeichnete Projekt hat mittlerweile landesweit weitere Einrichtungen so begeistert, dass sie dies Projekt mit der kostenlosen Geräteausleihe auch anbieten: In Lübeck, Neumünster, Erfde und Kiel können interessierte Schulen sich die Materialien ausleihen. Auf dem Bau- und Geschichtsspielplatz Roter Hahn in Lübeck Kücknitz können dabei nicht nur die Eimer und Bottiche ausgeliehen werden, sondern auch gleich die Häuser von vor 1.000 Jahren mit den Lebensbedingungen ausprobiert werden. Hier könnte das Projekt für die Schüler von 1. bis 6. Klasse auch stattfinden.

„Wer Wasser im Eimer oder mit dem Joch herangetragen hat, verschwendet es lieber nicht mehr“, ist die einhellige Meinung der Viertklässler der Schule am Duvenstedter Markt. Die 4. Klassen haben dieses Jahr den Anfang gemacht und mit vielen Holzeimern und dem Joch Wasser zum Lagerplatz herangeschleppt.

Auch Holz sammeln und Feuer machen hat Spaß mit Anstrengung und einer neuen Erfahrung verbunden. Deshalb kamen am Ende auch so viele gute Ideen heraus, heute im eigenen Alltag Energie und Wasser nicht mehr zu verschwenden. Das ist das Ziel dieses Schulprojekts mit dem Namen: „Natürliche Lebensgrundlagen – gestern, heute und morgen“. Je mehr kleine (und große) Energie- und Wassersparer unsere Gewohnheiten mit vielen kleinen Dingen verändern, desto größer die Wirkung für uns alle.

„Viele kleine Taten = große Wirkung“ ist auch das Motto des Bau- und Geschichtspielplatzes Roter Hahn in Lübeck Kücknitz. Hier wird die Zeit vor 1.000 Jahren lebendig mit einem Grubenhaus, einem slawischen Blockhaus und einem wikingerzeitlichen Langhaus, in dem hinten die Pferde untergebracht sind. Das Langhaus beherbergt vormittags eine Kindergartengruppe - den ersten Geschichtskindergarten in Deutschland. Wer die mittelalterlichen Eimer und Bottiche für das Schulprojekt hier abholt, bekommt einen lebendigen Eindruck von den Lebensbedingungen vor 1.000 Jahren und eine fachkundige Anleitung. Nach Absprache kann das Projekt auch auf dem Platz statt an der Schule durchgeführt werden.

Wegen dieser guten Bedingungen wurden die mittelalterlichen Gerätschaften von der Kreisverwaltung Stormarn an den Bau- und Geschichtspielplatz Roter Hahn zur weiteren kostenlosen Ausleihe übergeben.































auf dem Bild: Übergabe der mittelalterlichen Eimer und Bottiche an den Bauspielplatz Roter Hahn vor dem wikingerzeitlichen Langhaus. Auf die Schulen freuen sich (v.l.) Frank Thomas, Nara Hack, Martin Ehlers und viele Kinder.

Schulen, die den Projekttag an einem Gewässer in ihrer Nähe oder auf dem Bau- und Geschichtsspielplatz in Lübeck durchführen wollen, finden eine erste Information auf der Internetseite des Kreises Stormarn unter Klimaschutz

Hier finden sich die Stormarner Anleitung mit erprobtem Ablauf und Checklisten für die Vorbereitung, das landesweite Netzwerk zur Ausleihe der Geräte und zusätzliche Materialien zur Unterrichtsvorbereitung. Weitere Informationen zum Projekt und möglichen Anpassungen an die Altersgruppe der Kinder gibt es beim Kreis Stormarn bei Isa Reher unter 04531-160-637 immer Montag bis Mittwoch.

„Unser Ziel ist Klimaschutz und damit handlungskompetente Kinder (und Erwachsene), die ihn im eigenen Alltag immer mehr umsetzen.“ erklärt die Projektentwicklerin Isa Reher. „Dafür haben wir besonders für Schulen einige recht gefragte Angebote, die Klimawandel und Klimaschutz ganz praktisch mit dem Alltag in Zusammenhang bringen. Wir freuen uns über jede Klasse, die etwas Praktisches zum Klimaschutz beiträgt.“

Dies bekommt einen sehr ernsten Hintergrund mit den neuesten Prognosen der klimatischen Veränderungen auch für Norddeutschland für die nächsten Jahrzehnte. Das Max-Plank-Institut für Meteorologie hat erstmals die regionalen Auswirkungen des Klimawandels berechnet und kommt zu dem Ergebnis, dass die Temperatursteigerungen zu tendenziell trockeneren Sommern und feuchteren Wintern mit negativen Auswirkungen für Waldbrandgefahr, für die Landwirtschaft und die Binnenschifffahrt führt. Gleichzeitig steigt die Gefahr von Extremwetterlagen mit Überschwemmungen und Stürmen. In dieser Lage ist jeder kleine Schritt um so wichtiger geworden.