08.08.2006

Stormarner Schriftstellerkreis übergibt seine Altakten dem Kreisarchiv

Der langjährige Sprecher des Stormarner Schriftstellerkreises Joachim Wergin übergab 8 Aktenordner des Stormarner Schriftstellerkreises an den Leiter des Stormarner Kreisarchivs, Dr. Johannes Spallek. „Mit diesen Unterlagen ist das Kreisarchiv Stormarn wieder um eine wichtige Dokumentation reicher geworden“ freute sich der Kreisarchivleiter.


auf dem Foto:
Dr. Johannes Spallek, Leiter Kreisarchiv Stormarn, mit Joachim Wergin, langjähriger Sprecher Stormarner Schriftstellerkreis bei der Übergabe der Akten














In den Aktenordnern ist weitgehend chronologisch geordnet in Zeitungsausschnitten, verschiedenen Korrespondenzen, Einladungen und Material über Lesungen das vielfältige Aktionsprogramm des Stormarner Schriftstellerkreises dokumentarisch seit 1949 eingefangen. Die Sammlung wurde von den jeweiligen Sprechern des Stormarner Schriftstellerkreises oder von einzelnen Mitgliedern im Auftrage der Sprecher angelegt. Zwei Ordner enthalten die Biografien mit Angaben zu verschiedenen Arbeiten von Mitgliedern, akribisch angelegt von Erich Katschke aus Reinfeld, der Mitglied des Stormarner Schriftstellerkreises war und langjähriger Museumsleiter des städtischen Reinfelder Museums.

Der Stormarner Schriftstellerkreis wurde am 09. Juni 1948 begründet: „Der drückenden materiellen Not der Zeit nicht nachgeben, sondern auf geistiger Ebene eine Brücke schlagen zu den ideellen Werten des Lebens“, so die Motivation der Gründungsväter. Der Trittauer Cäsar Jörß hatte alle im Kreis Stormarn wohnenden Schriftsteller eingeladen „zwecks gegenseitigen Kennenlernens“ ins Hotel Deutsches Haus nach Bad Oldesloe. Mitglieder der ersten Stunde waren Martin Kihl aus Reinfeld, Pastor Martin Clasen, Reinfeld, Durt Plessing, Rümpel und Heinrich Gahl aus Reinfeld. Später kamen hinzu Karl Sander und Carl Bodenhagen aus Bad Oldesloe sowie Martin Wulf aus Großhansdorf und andere.

Erster Sprecher war Cäsar Jörß, dann folgte für viele Jahre Adolf Christen aus Hoisdorf. Ihm folgte Jens Westermann aus Großhansdorf. Seit mehreren Jahren wird der Stormarner Schriftstellerkreis von einem Sprechergremium geleitet, dem Leslie Leuzinger aus Hamburg und zeitweilig Karl-Otto Detlow und neuestens Gisela Weber-Heydemann und Joachim Wergin angehören.

In den ersten Jahrzehnten hat der Stormarner Schriftstellerkreis in erster Linie dem internen Gedanken- und Erfahrungsaustausch gedient. Erst 1974 trat er zum ersten Mal mit einer öffentlichen Lesung in Stormarn auf. Seitdem sucht er auch die Öffentlichkeit. Hiervon zeugen auch die Buchveröffentlichungen, die der Schriftstellerkreis herausgab. Dazu zählen zwei Anthologien „Schwanenfedern“ und die Bände mit Erzählungen und Lyrik „Auf dem Weg zu Matthias Claudius“ zum 250. Geburtstag des Dichters im Jahre 1990 und der Sammelband „Dieses Land Stormarn“, die im M+K Hansa Verlag, Hamburg, erschienen.

Heute zählt der Stormarner Schriftstellerkreis 21 Mitglieder, die sich regelmäßig monatlich zum konstruktiven Gedankenaustausch treffen.