08.11.2006

Großer Andrang bei Kreisveranstaltung zu Energie, Haus und Heizung

Knapp 100 Besucher wollten sich am Samstag über die Möglichkeiten informieren, wie Heizkosten gespart und Altbauten energetisch ertüchtigt werden können. Die Betriebe auf der Handwerksmesse waren so stark umlagert, dass viele Fragen erst in diesen Tagen beantwortet werden können. Da auch die Fachvorträge auf ungeteilte Begeisterung gestoßen sind, wundert es niemanden, dass mehrfach gebeten wurde, solche Informationstage wieder zu veranstalten.

„Klimaschutz ist zur Zeit in aller Munde – wir tun etwas dafür“ so Landrat Klaus Plöger.































Eröffnung v.l.: Landrat Klaus Plöger und Adalbert Fritz, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Stormarn

„Unser Energieverbrauch – allen voran die Heizung - belastet das weltweite Klima und auch den eigenen Geldbeutel in den letzten Jahren immer mehr“, so Plöger weiter. Deshalb ist unser bester Beitrag zum Klimaschutz hier in Stormarn gleichzeitig im eigenen Interesse: Energieverbrauch und Heizkosten senken durch intelligente Wärmedämmung und die Nutzung von Mutter Natur in Form von erneuerbaren Energien wie Sonne oder Erdwärme“.

„Damit tun wir auch etwas für den heimischen Markt und unsere Arbeitsplätze. Denn wir als Deutsche sind eine Exportnation, wir leben von unserem Erfindergeist und in diesen Techniken sind wir führend auf der Welt. Wir haben in diesem Land wenige Rohstoffe und Energievorräte und sind von Öl- und Gasimporten abhängig, die in Zukunft mit immer mehr Menschen auf der Welt geteilt werden müssen. Da empfiehlt es sich für jeden einzelnen, Energie zu sparen und auf regenerative Energieformen zurückzugreifen.“

Dietmar Walberg von der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen in Kiel erläuterte die technischen Maßnahmen an der Gebäudehülle und Heizung. Mit seinen Hinweisen, welche bautechnischen Maßnahmen sinnvoll kombiniert werden können und wie erneuerbare Energien möglichst effizient genutzt werden begeisterte der Architekt viele Besucher, die sich anschließend direkt bei den Betrieben Demonstrationsanlagen und Bauteile anschauen konnten. Herausragend ist z.B. die solare Warmwasserbereitung, die sich nach Walberg auch ohne Fördermittel schon nach ganz kurzer Zeit rechnet. „Woran es liegt, dass das nicht längst Standard ist, ist unverständlich“, wunderte sich Walberg. „Aber dazu passt, dass noch immer Bauleitpläne erstellt werden, die den Bau von Passivhäusern und Solarnutzung unmöglich machen. Passivhäuser brauchen eine möglichst kompakte Bauweise und damit ein echtes 2. Stockwerk.“

Wo es welche Zuschüsse oder Förderkredite unter welchen Bedingungen gibt, konnte man danach von Jörg Wortmann von der Energieagentur Schleswig-Holstein erfahren. Interessant sind auch die neuen Abschreibungsmöglichkeiten für Handwerkerleistungen, die Jan Claus von der Sparkasse Holstein erläuterte. Die Sparkasse-Holstein bietet in dem Zusammenhang auch eine Förderberatung und einen besonders zinsgünstigen Kredit in einer Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Stormarn an.

Ein Punkt, den viele Hausbesitzer außerdem interessierte, war der neue Energieausweis für Häuser, der ab 2007 für Altbauten bei einem Besitzer- oder Mieterwechsel erstellt werden soll. Dieser Energieausweis weist nicht nur eine Energieverbrauchsklasse für das Haus aus, wie die Energieverbrauchs-Klassen bei Kühlschränken und Waschmaschinen. Er wird in einem 2. Teil auch die wichtigsten Maßnahmen nennen, die zur Senkung des Energieverbrauchs getroffen werden können.

Für Interessierte bietet der Kreis auf der Internetseite Förderinformationen unter: http://www.kreis-stormarn.de/service/lvw/leistungen/index.php?bereich=3&lid=236

Für weitere Fragen oder eine Förderberatung können Sie Isa Reher beim Fachbereich Umwelt des Kreises Stormarn Montags bis Mittwochs unter der Tel.: 04531-160-637 erreichen.