21.05.2007

Klimaschutz hat viele Gesichter – der Kreis Stormarn zeigt einige

Der Klimawandel kommt bestimmt, mitverursacht durch unsere Lebensweise. Die IPCC-Berichte zeigen, wie das Klima sich ändern wird im ersten Teil, welche Auswirkungen das haben wird im 2. Teil, und im 3. Teil, welche Maßnahmen erforderlich sind, um eine Klimakatastrophe zu verhindern. Dazu gehört vor allem eine entscheidende Verringerung der CO2-Emissionen , die durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien und eine Steigerung der Energieeffizienz erreicht werden soll.

Während der Wissenschaft immer genauere Vorhersagen zu den Auswirkungen der Klimaerwärmung gelingen, gibt es vielfältige Möglichkeiten hier vor Ort zu handeln, wesentliche Bausteine sind dabei Wissen und Technologie. Der Kreis Stormarn zeigt einige davon: Am Tag der Erneuerbaren Energien präsentierten Stormarner Betriebe der Kreishandwerkerschaft, der Verband Norddeutscher Gebäude-Energieberater, der Fachbereich Umwelt des Kreises , die Initiative „Solarkraft Stormarn“ für Bürgersolaranlagen und die Investitionsbank mit Förderinformationen den über 50 Besuchern alles rund um Sonne, Erdwärme, Pellets und Energieeffizienz.

„Klimaschutz ist zur Zeit in aller Munde – wir tun etwas dafür“ so Landrat Klaus Plöger. Er betonte, wie wichtig unsere privaten Kaufentscheidungen gerade im Bereich Haus und Heizung sind. „Die Investitionen heute bestimmen Verbräuche und Kosten der nächsten 10 bis 20 Jahre und sie geben Signale auf den sich rapide verändernden Markt.

„Unser Energieverbrauch – allen voran die Heizung - belastet das weltweite Klima und auch den eigenen Geldbeutel in den letzten Jahren immer mehr“, so Plöger weiter. Deshalb ist unser bester Beitrag zum Klimaschutz hier in Stormarn gleichzeitig im eigenen Interesse: Energieverbrauch und Heizkosten senken durch intelligente Wärmedämmung und die Nutzung von Mutter Natur in Form von erneuerbaren Energien wie Sonne oder Erdwärme . Damit tun wir auch etwas für den heimischen Markt und unsere Arbeitsplätze.

Welche Erfahrungen Hausbesitzer mit solchem Anlagen zur Nutzung von Sonne, Pellets und Erdwärme machen, konnte auf dem anschließenden Rundgang in Bad Oldesloe gezeigt werden. Besonders begeisterte eine Erdwärmeanlage mit Belüftung und Wärmerückgewinnung durch den niedrigen Energieverbrauch und die praktische und kleine Anlage im Hauswirtschaftsraum und eine kombinierte Solar- und Pelletsheizung mit dem wohnlichen Ofen für Pellets.

Solaranlage auf dem Dach
auf dem Foto:
Die Solaranlage auf dem Bild produziert mit einem wohnlichen Kaminofen für Pellets im Wohnzimmer Warmwasser und Heizung für einen Vier-Personen-Haushalt.


Isa Reher vom Fachbereich Umwelt steht für weitere Fragen besonders zu Fördermöglichkeiten Montags bis Mittwochs in der Kreisverwaltung unter 04531-160-637 bereit. Die Internetseite bietet außerdem viele Links zu Förderprogrammen.

Wie man Klimaschutz schon in der Grundschule vermittelt und Kinder zu Energie- und Wassersparen mit ganz eigenen Ideen motiviert, zeigt ein anderes Projekt des Kreises Stormarn: Das Schulprojekt „Natürliche Lebensgrundlagen – gestern heute und morgen“ wurde von der UNESCO als Dekade-Projekt ausgezeichnet und wird weiterhin kostenlos zur Anwendung und Ausleihe angeboten.

Es vermittelt über das Erlebnis „Wie war es im Mittelalter mit Wasser und Energie“ einen ganz neuen Zugang und neue Werte an Kinder, die im Alltag nur noch Hahn und Heizung aufdrehen müssen. Es macht Spaß, Wasser zu tragen, ist aber auch eine Anstrengung, die im Gefühl bleibt. Das Projekt führt so erfolgreich zu motivierten Wasser- und Energiesparern im heutigen Alltag, dass es mittlerweile in ganz Schleswig-Holstein angeboten wird und als herausragendes Projekt beim landesweiten Aktionstag zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in Kiel im Landeshaus präsentiert wurde.

Besucher am Stand des UNESCO-Dekade-Projekts des Kreises Stormarn im Kieler Landeshaus






























auf dem Foto:
Besucher am Stand des UNESCO-Dekade-Projekts des Kreises Stormarn im Kieler Landeshaus


Wer sich für dieses Projekt interessiert, findet erste Informationen, die Projektunterlagen mit Fotos, Anleitung, Checkliste zur Projektvorbereitung und Materialliste auf der Internetseite des Projekts beim Kreis Stormarn.

Dort sind auch die Ausleihstellen in Lübeck, Kiel, Neumünster und Erfde aufgeführt, bei denen man die Materialien zur Ausleihe buchen kann. Ab Sommer kommt Uetersen dazu. Die Resonanz in Kiel und bei der Bildungsmesse in Lübeck war sehr positiv und es sind bereits die ersten neuen Anmeldungen eingegangen. Weitere Informationen bietet Isa Reher im Fachbereich Umwelt des Kreises unter 04531-160-637.

Klimaschutz ist kein Extrafach, sondern wir müssen ihn im Alltag beachten. Wie das schon im Kindergarten funktionieren kann, zeigt ein anderes Projekt: Die Kindermeilen-Kampagne, bei der Kinder in Kindertagesstätten und Grundschulen eine Woche lang auf ihre Wege achten sollen. Es gilt, in dieser Woche möglichst wenig mit dem Auto zu kommen und zu gehen, sondern auf Bus, Fahrrad, Roller oder die eigenen Füße zu vertrauen und so „grüne Meilen“ zu sammeln. Das Projekt hilft nicht nur zu einem Umdenken im familiären Umgang mit dem Auto sondern entschärft auch die vielfach gefährliche Verkehrssituation vor den Schulen und Kindergärten. Zu dieser Kampagne sind bereits über 10.000 Kinder in Schlweswig-Holstein angemeldet, viele davon aus Stormarn.

Weitere Anmeldungen und Informationen bei www.kindermeilen-sh.de oder beim Kreis Stormarn, Fachbereich Umwelt, Tel.: 04531-160-637.

Diese Projekte und auch die Bürgerberatungstermine zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz in den Gemeinden und Städten sowie die geplante interaktive Ausstellung zum Klimaschutz für Gruppen und Schulklassen ab Mitte Juni zeigen, wie wichtig Klimaschutz beim Kreis Stormarn genommen wird und dass hier besonders viel für die breite Öffentlichkeit getan wird.