25.06.2007

Landesnaturschutzbeauftragter besuchte den Kreis Stormarn

Der Naturschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, Herr Klaus Dürkop, besuchte am vergangenen Montag den Kreis Stormarn.
Nach einem Informationsgespräch und Gedankenaustausch mit Landrat Klaus Plöger, Kreisnaturschutzbeauftragten Karl-Walter Hermannes und Fachbereichsleiter Hans-Gerd Eissing nahm Herr Dürkop an einer Sitzung des Stormarner Naturschutzbeirates in Grabau teil.

Herr Dürkop hat die Aufgabe des Naturschutzbeauftragten des Landes Schleswig-Holstein vor einem halben Jahr übernommen und macht sich derzeit ein Bild von der praktischen Situation im Naturschutz vor Ort. In seiner Funktion ist er auch einer der Berater von Umweltminister Dr. von Boetticher. Zuvor war Herr Dürkop langjähriger Präsident des Naturschutzbundes Deutschland. Er ist auch als professioneller Naturfilmer bekannt.

Im Rahmen der Gespräche informierte Herr Dürkop über seine Arbeit und suchte die Diskussion mit den Mitgliedern des Stormarner Naturschutzbeirates und der Verwaltung.

Wichtig ist ihm die breite fachliche Kommunikation aller Problembeteiligten am runden Tisch und das Entwickeln machbarer Kompromisse für die Sache des Naturschutzes. Der Erhalt einer breiten Artenvielfalt ist ihm ebenso bedeutsam wie Erhalt und Pflege des für Schleswig-Holstein typischen Landschaftsbildes. Mit gewisser Sorge betrachtet auch er die Landschaftsveränderungen und die verstärkte Tendenz zu großflächigen Maismonokulturen, die mit stark zunehmenden Erzeugung der Bioenergien einhergehen. Ihm ist es wichtig, die Menschen vom Naturschutz zu überzeugen und „mitzunehmen“, statt Extrempositionen zu vertreten.

Die Sitzung mit anschließender angeregter Diskussion fand im Grabauer „Haus am See“ der Kulturstiftung Stormarn der Sparkasse Holstein statt. Hans-Ingo Gerwanski, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Holstein, informierte über das überdurchschnittlich hohe Engagement der Sparkasse Holstein und ihrer Stiftungen in allen Bereichen. Dabei sind dieses Jahr insbesondere Naturschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit Schwerpunkte im gesamten Geschäftsgebiet von Hamburg bis Fehmarn.

Daneben gab Wolfgang Große, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, einen Rückblick über die Anfänge und das Wirken der Stiftung im Grabauer Forst. Dort werden seit 1993 über 200 ha Wald naturnah und nachhaltig bewirtschaftet. Jedoch auch kleinere Projektförderungen der Kulturstiftung Stormarn, die das praktische Naturschutzengagement örtlicher Vereine und Gruppen unterstützen, tragen zum positiven Bild der Naturschutzaktivitäten in Stormarn bei.

Im Rahmen der Sitzung wurde auch das 40jährige ehrenamtliche Engagement des Kreisnaturschutzbeauftragten Karl-Walter Hermannes gewürdigt. Unter begeistertem Beifall und in Anwesenheit des Direktors des Landesamtes für Natur und Umwelt, Herrn Wolfgang Vogel, wurde Herrn Hermannes viel Dank zuteil, den er sichtlich bewegt entgegennahm.

In der aktuell schwierigen Zeit, die durch viele unsachliche Anfeindungen des Naturschutzes gekennzeichnet ist, ist der Stormarner Naturschutz noch immer recht gut aufgestellt. Dennoch gibt es viele Probleme und Brennpunkte, an denen das ehrenamtliche wie behördliche Engagement des Naturschutzes wichtiger ist denn je.

Die Natur als wichtiges Allgemeingut zu erhalten, zu entwickeln und zu schützen, ist wesentliches Ziel der Naturschutzarbeit in Stormarn. Dieses Ziel soll im Konsens und durch Überzeugung erreicht werden, so ein wichtiges Fazit der Fachgespräche mit dem Landesnaturschutzbeauftragten. Diese weitsichtige und maßvolle Vorgehen ist ein Markenzeichen des Stormarner Naturschutzes.

Naturschutzbeirat bei der Naturschutzbehörde des Kreises Stormarn am 18.06.07 in Grabau mit Gästen


























auf dem Foto:
Naturschutzbeirat bei der Naturschutzbehörde des Kreises Stormarn am 18.06.07 in Grabau mit Gästen