14.12.2007

Ausstellung: „100 Jahre Südstormarnsche Kreisbahn“

Das Kreisarchiv Stormarn zeigt vom 17. Dezember 2007 bis zum 17. Januar 2008 die Archivausstellung „100 Jahre Südstormarnsche Kreisbahn“.

Bahnhof Lütjensee 1907Der Kreis Stormarn hatte vor 100 Jahren im Eigenbetrieb eine 33,7 Km lange Eisenbahnstrecke von Trittau über Grönwohld, Lütjensee, Hoisdorf, Siek, Papendorf, Langelohe, Stellau, Willinghusen-Stemwarde, Glinde, Boberg-Havighorst, Schiffbek-Kirchsteinbek und Billbrook bis nach Hamburg-Tiefstack gebaut und bis 1952 betrieben.

auf dem Foto: Bahnhof Lütjensee 1907 (Adolf Christen)

Anhand von Dokumenten und Fotos beleuchtet die Ausstellung die Geschichte dieser Kreis-Eisenbahn.

Nachdem der Kreis Stormarn durch die Bahnstrecken Hamburg-Berlin 1846, Hamburg-Lübeck 1865, Oldesloe-Neumünster 1875, Oldesloe-Trittau-Schwarzenbek 1887 (Personenverkehr 1976 eingestellt) und Oldesloe-Ratzeburg-Hagenow 1897 (eingestellt 1971) für den Bahnverkehr erschlossen war, beriet der Stormarner Kreistag in der Zeit 1892 bis 1902 den weiteren Eisenbahnausbau im Süden des Kreises.

Am 11.02.1902 beschloss er den Bau der Südstormarnsche Kreisbahn. Ab 31.08.1905 führte der Bauunternehmer F. Mühlhaus aus Schwerin die Streckenarbeiten aus.

Eröffnungsfahrt der Kreisbahn im Hainholz 1907Am 17. Dezember 1907 nahm die Bahn mit einer feierlichen Einweihungsfahrt, an der viele Honorationen und die Bevölkerung sehr regen Anteil nahmen, den Betrieb auf.

auf dem Foto: Eröffnungsfahrt der Kreisbahn im Hainholz 1907 (Adolf Christen)

An allen Bahnhöfen, die festlich geschmückt waren, wurde der Festzug freundlich, mit vielen Festansprachen und mit allgemeiner Begeisterung empfangen.

Die Schuljugend hatte schulfrei. Ehrenjungfrauen überreichten dem Stormarner Landrat Joachim von Bonin Blumensträuße. Lehrer, Pastoren oder Gemeindevorsteher hießen die Bahn willkommen und wiesen auf die großen Vorzüge der neuen Infrastruktur für die Bevölkerung hin.

In der ersten Betriebsjahren vor dem 1. Weltkrieg spielte sowohl der Personenverkehr der Pendler als auch der landwirtschaftliche Güterverkehr von Milch, Vieh, Bodenfrüchten, Futtermitteln, Baustoffen und Maschinen eine wichtige Rolle. Hinzu kam ein reger Ausflugsverkehr an Wochenenden.

Nach dem 1. Weltkrieg geriet die Bahn in Schwierigkeiten. Mangelnde Finanzmittel verhinderten die notwendigen Unterhalt- und Modernisierungsmaßnahmen. Hinzu kam die „neue“ Konkurrenz des öffentliche Personenverkehrs mit Buslinien und des Gütertransportes mit LKWs.

Gleisabbau 1953Aufgrund der schlechten Wirtschaftlichkeit war die Stillegung geplant, jedoch der Bau des Heereszeugamtes und des Kurbelwellenwerkes der Firma Krupp ( KuHa) in Glinde führten zur weiterem Betriebsausbau.

auf dem Foto: Gleisabbau (Raimund Marfels)

Nach dem 2. Weltkrieg beschloss der Stormarner Kreistag wegen mangelnder Rentabilität den Betriebsschluss. Am 15. März 1952 fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die Abschiedfahrt statt. Die Gleisstrecke Glinde –Tiefstack blieb für den Güterverkehr erhalten. Auf der stillgelegten Strecke von Glinde bis Trittau entstand ein Radwanderweg.

Zur Ausstellung ist jeder herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8 – 16, Donnerstag 8 –17 Uhr, Freitag 8 – 12 Uhr
Ort: Kreisarchiv, Gebäude Foyer F, Mommsenstr. 14, 23840 Bad Oldesloe (direkt am Bahnhof)

Zum Abschluss der Ausstellung erläutert Dr. Johannes Spallek am Mittwoch 16. Januar 2008 19 Uhr in einem Vortrag die Ausstellung.
Es erscheint ein Begleitheft: Schutzgebühr 1 €
Vom 24. – 31.12.2007 ist die Ausstellung geschlossen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.suedstormarnsche-kreisbahn.de