21.11.2008

Neues Jahrbuch 2009 für den Kreis Stormarn erschienen

Titelbild Stormarn-Jahrbuch 2009Das neue Jahrbuch 2009 für den Kreis Stormarn ist erschienen und ab sofort im Buchhandel zum Preis von 15 € erhältlich. Die Redaktion mit Joachim Wergin aus Großhansdorf, Kreiskulturreferent Dr. Johannes Spallek aus Bad Oldesloe und Oliver Mesch aus Trittau hat sich mit Burkhard von Hennigs aus Bad Oldesloe erweitert. Das Buch, 144 Seiten stark, erschien im M+K Hansa Verlag, Ammersbek. Das neue Jahrbuch enthält wieder einen bunten Strauß an Stormarner Themen. Einen Schwerpunkt bildet die Regionalgeschichte.

Über Flucht und Neubeginn nach 1945 berichtet Eckardt Moßner aus Grabau. Er schildert eindrucksvoll und lebendig die Flucht aus Ostpreußen nach Grabau in Stormarn.

Oliver Mesch, der Archivar der Ämter Trittau und Siek, bietet einen Streifzug durch Geschichte und Gegenwart von Höltigbaum, dem heutigen Naturschutzgebiet, das zu etwa gleichem Teil auf Hamburger und schleswig-holsteinischem Hoheitsgebiet liegt. Er berichtet, wie aus der Krugwirtschaft und Zollstelle ein gutsähnlicher landwirtschaftlicher Betrieb wurde, wo 1932 ein Lager des freiwilligen Arbeitsdienstes und 1934/35 ein großer Schieß- und Truppenübungsplatz eingerichtet wurde, der ab 1945 Flüchtlingsaufnahmeort und ab 1958 als Truppenübungsplatz in Betrieb war.

Carsten Walczok, der Gemeindearchivar von Barsbüttel, berichtet von einem Bunker im Zusammenhang mit dem Autobahnbau in Barsbüttel.

Helmut Schoenfeld aus Hamburg beschreibt, wie der berühmte Garten- und Friedhofsdirektor Otto Linne aus Hamburg Einfluss auf die Planung des Friedhofes in Großhansdorf nahm. Die seinerzeit zu Hamburg gehörende Gemeinde Großhansdorf beschloss bereits im Jahre 1899 einen eigenen Friedhof einzurichten. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts kam es zur konkreten Planung und am 08. Dezember 1927 beschloss die Gemeindevertretung grundsätzlich den Neubau nach den Vorstellungen des Gartendirektors. Dabei wurde eine neue Idee der Friedhofsanlage verfolgt. Man schuf einen architektonischen Friedhof, der gekennzeichnet wurde durch ein strenges Achsensystem, durch imponierende Perspektiven und Raumfolgen und durch die Einfügung von Hecken umschlossenen Grabfeldern.

Hannelies Ettrich, die Leiterin der Volkshochschule in Bargteheide, und der Kreisbaudirektor i.R. Burghard von Hennigs beschreiben den ehemaligen Landsitz eines Hamburger Kaufmannes in Bargteheide, das „Haus Malepartus“. Der wohlhabende Friedrich August Neubauer ließ dieses Gebäude 1908/1909 durch die bekannten Architekten Lundt und Kallmorgen errichten. Anhand von Originalplänen und Unterlagen wird ausführlich die Geschichte dieses großbürgerlichen Anwesens rekonstruiert. Auch wenn das ehemalige herrschaftliche Haus durch Teilabbrüche und Veränderungen 1938 weitgehend entstellt wurde, so belegt die Hausgeschichte eindringlich den Wandel der verschiedenen Funktionen bis zur heutigen Seniorenresidenz.

Ganz zurück bis in historische Vorzeit geht der Artikel von Dr. Doris Mischka. Die Wissenschaftlerin der Universität Kiel berichtet über die neuen archäologischen Ausgrabungen im Brennermoor. Hier wird die neolitische Feuchtbodenfundstelle von Wolkenwehe im mittleren Travetal westlich der Stadt Bad Oldesloe beschrieben. Der Fundplatz in Wolkenwehe bietet dank seiner relativ guten Erhaltung und der noch nicht vollständigen Zerstörung durch frühere Grabungen ein sehr hohes Forschungspotential. Die organischen Relikte (Knochen, Holzkohlen und Hölzer) erlauben nicht nur eine Rekonstruktion der Landschaft und Umweltbedingungen, sondern auch weitreichende Einblicke in prähistorische Lebenswelten.

Dr. Axel Lohr aus Bargfeld-Stegen dokumentiert einen Streit, den der Gutsherr auf Jersbek, Paschen von Cossel mit dem Sülfelder Pastor, Hans Christian Andersen, führte. Dabei ging es um zu Unrecht erhobene Gebühren wegen Beischlaf, Hurerei und anderer Delikte.
Kreiskulturreferent Dr. Johannes Spallek beschreibt die Ausstellung des Jahresstipendiaten Malte Urbschat der Sparkassen Kulturstiftung Stormarn 2008 in der Trittauer Wassermühle, wo neue irritierende Objekte und Installationen aus Alltagsmaterialien von Klebebändern und Folienstreifen zu sehen waren.

Joachim Wergin erinnert an den Musiker Walter Heyer, der als Militärmusiker begann und lange das Musikleben in Großhansdorf geprägt hat.

Joachim Schulz von der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Stormarn berichtet aus seinem umfangreichen Aufgabengebiet anhand des Otternprogramms.

Abgerundet wird der 27. Band des Jahrbuches für den Kreis Stormarn durch Leseproben von Mitgliedern des Stormarner Schriftstellerkreises. Dabei finden stets auch plattdeutsche Texte ihre Aufnahme, diesmal von Heinrich Kahl „Draken stiegen laten“ und Ilse Wolfram „Steernsnuppen“. Heinrich Thies aus Glinde berichtet darüber, wie plattdeutsche Satzungen z.B. des Heimatbundes oder der Fehrs-Gilde, die plattdeutsche Sprachkultur wiederspiegeln.

Den Abschluss des Bandes bildet der Jahresbericht des 1. Vorsitzenden des Heimatbundes, Helmuth Peets aus Jersbek.

Weitere Informationen:
Dr. Johannes Spallek, Mommsenstr. 14, 23840 Bad Oldesloe, Tel. 04531-160-448
M + K Hansa Verlag, Eschenweg 86, 22949 Ammersbek, Tel. 04102- 821007, mk-hansa-verlag@t-online.de