21.04.2009

Schutz durch Impfungen! Europäischen Impfwoche vom 20. bis 26. April

Logo Europäische ImpfwocheIm Rahmen der Europäischen Impfwoche vom 20.-26. April 2009 soll verstärkt über Auffrischungsimpfungen informiert werden. Während Kleinkinder meist gut geimpft sind, weisen Jugendliche und Erwachsene teilweise erhebliche Impflücken auf.

Zu den Standards zählen Impfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) und Diphtherie. Tetanuserreger finden sich praktisch weltweit überall im Boden und im Staub; sie gelangen über kleine Verletzungen in den Körper und können schwere Schäden des Nervensystems verursachen.

Diphtherie ist eine lebensgefährliche Erkrankung, bei der es durch Anschwellen der Rachenschleimhaut zu lebensbedrohlicher Atemnot kommt. Durch die Impfung und hohe Hygienestandards ist die Diphtherie in Deutschland selten geworden; durch Einschleppen aus anderen, v. a. osteuropäischen Ländern, treten aber immer wieder Epidemien auf.

Nach der Tetanus- und Diphtherie-Grundimmunisierung im Säuglingsalter wird für Kinder zum Schulbeginn eine Auffrischung in Kombination mit der Keuchhustenimpfung empfohlen (Dreifachimpfung).

Jugendliche zwischen 9 und 17 Jahren sollten dann eine weitere Auffrischung zusammen mit der Impfung gegen Kinderlähmung (Polio) bekommen (Vierfachimpfung). Um den Impfschutz zu erhalten, muss dann lebenslang alle zehn Jahre eine Auffrischung erfolgen.

Jugendliche, die als Säugling nicht gegen Hepatitis B, eine ansteckende Gelbsucht (Leberentzündung), geimpft wurden, sollten diese Impfserie, bestehend aus drei Impfungen, unbedingt nachholen. In diesem Alter erfolgt die Infektion vorwiegend durch sexuelle Kontakte.

Eine Hepatitis B kann chronisch verlaufen und zu einer Zerstörung der Leber führen. Ebenfalls bei Jugendlichen gehäuft, tritt die lebensgefährliche, bakterielle Hirnhautentzündung (Meningokokkenmeningitis) auf, da die Erreger durch Speichelkontakte, z. B. beim Küssen, übertragen werden. Hier steht eine einmalige Impfung zur Verfügung.

Der gegenwärtige Masernausbruch im Hamburger Raum, bei dem nicht nur Schulkinder, sondern auch Jugendliche und junge Erwachsene erkrankt sind, zeigt deutlich, wie wichtig die Masernimpfung ist. Es wird empfohlen, dass jedes Kind/ jeder Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr zweimal gegen Masern geimpft ist, am besten in Kombination mit der Mumps-, Röteln- und eventuell Windpockenimpfung. Aufgrund der hohen Komplikationsrate sollten sich auch Erwachsene, die noch nicht an Masern erkrankt waren, impfen lassen.

Bitte bedenken Sie, dass in vielen Urlaubsländern Infektionskrankheiten sehr viel häufiger vorkommen können und somit die Gefahr der Ansteckung besteht. Kontrollieren Sie Ihren eigenen Impfschutz und den der übrigen Personen Ihres Haushaltes anhand der Impfausweise. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin beraten und Impflücken schließen.

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Weitere Informationen:

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20. – 26. April 2009


Wozu wird das Konservierungsmittel in Impfstoffen benötigt? Wo erhalte ich einen internationalen Impfausweis für Neugeborene? Weshalb wird gegen manche Krankheiten mehrmals geimpft? In der Woche vom 20. – 26. April können unter www.kindergesundheit-info.de Fragen zum Thema „Impfungen bei Kindern“ gestellt werden. Als Expertin steht Dr. Sabine Reiter, Robert Koch-Institut für alle Fragen rund ums Impfen von Kindern zur Verfügung.