25.11.2009

Archiv Vorträge: 60 Jahre Stadt Ahrensburg

Kreisarchiv Stormarn und Stadtarchiv Ahrensburg präsentieren den zweiten Vortrag der Wintervortragsreihe „Zeitgeschichte ist Heimatgeschichte. Stormarn nach dem 2. Weltkrieg“

Am 18. Januar 1949 wurde der Gemeinde Ahrensburg das Stadtrecht verliehen. Aus dem verschlafenen Kleinstädtchen ist heute die einwohnerstärkste Stadt im Kreis Stormarn geworden, die mit dem Slogan „Hamburgs schöne Nachbarin“ wirbt. Dazwischen liegen 60 Jahre, in der die Schlossstadt einen rasanten wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung nahm.

Die Referentin Dr. Karin Gröwer, von 2004 bis 2008 Stadtarchivarin in Ahrensburg, wird in ihrem Vortrag v.a. die städtebauliche Entwicklung, die Verkehrsplanung sowie Wirtschaftsansiedlung über die letzten sechs Jahrzehnte vorstellen. Insbesondere die ersten beiden Themen waren und sind bis heute kontrovers diskutiert.

Bau der Eisenbahnuntertunnelung in Ahrensburg 1990
auf dem Foto: Bau der Eisenbahnuntertunnelung, Aufnahme 1990, Stadtarchiv Ahrensburg

Ein Beispiel ist die in den 1960er Jahren geplante Hochbrücke über die Bahngleise, die von der Presse wie der Bevölkerung als „Monstrum“ bezeichnet und schließlich nicht gebaut wurde. Auch Ahrensburgs moderner Rathausbau sowie die Bebauung des Marktplatzes fanden geteiltes Echo in der Bevölkerung, genauso wie die 2005 auf dem Rondeel aufgestellte Plastik „Der Muschelläufer“ des Künstlers Martin Wolke.

Die rasante Veränderung von Ahrensburg ist auch in der Wirtschaftsansiedlung deutlich erkennbar. 1949 existierte lediglich etwas Kleingewerbe und Handwerk. Heute sind über 4000 Betriebe mit ca. 14000 Arbeitsplätzen in der Stadt angesiedelt, die sich zu einem leistungsstarken Mittelzentrum in der Metropolregion Hamburg entwickelt hat.

Hochhaus und Blockbebauung am Bahnhof Ahrensburg ca. 1960
auf dem Foto: Hochhaus und Blockbebauung am Bahnhof, Luftaufnahme ca. 1960, Stadtarchiv Ahrensburg

Eine Erfolgsgeschichte, die neben der guten Verkehrsanbindung an die Bundesautobahn 1 und der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck auch auf einer sehr guten Kooperation mit dem Kreis Stormarn beruht. Die 1957 gegründete kreiseigene Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) arbeitet bei der Ansiedlung neuer Firmen seit Jahrzehnten mit der Stadt zusammen und betreut heute dort das Existenzgründerzentrum Ahrensburg.

Die Referentin ist Historikerin und Volkskundlerin und wohnt in Hamburg. Sie promovierte 1997 mit dem Thema „Wilde Ehen im 19. Jahrhundert: die Unterschichten zwischen städtischer Bevölkerungspolitik und polizeilicher Repression. Hamburg – Bremen – Lübeck“. Im Jahr 1999 organisierte sie die zweiten Stormarner Kultur- und Geschichtstage. Sie forscht zur Regionalgeschichte sowie zur Familien- und Geschlechtergeschichte und arbeitet freiberuflich für verschiedene Museen.

Von 2004 bis 2008 leitete sie das Stadtarchiv Ahrensburg und wurde 2009 von der Stadt Ahrensburg beauftragt, ein Buch zum 60-jährigen Stadtjubiläum zu erstellen. Dieses Buch mit dem Titel „Ahrensburg – eine junge Stadt wird 60“ ist gerade im Husum-Verlag erschienen und kann für 17,95 € im Buchhandel erworben werden.

Das Kreisarchiv Stormarn und das Stadtarchiv Ahrensburg laden alle Interessierte zum Vortrag am 2. Dezember 2009 nach Bad Oldesloe ein.

Wo? Kreisarchiv Stormarn, Mommsenstr. 14, Gebäude F, Raum F22

Wann? 02.12.2009, 19.00 Uhr

Dokument zu dieser Pressemitteilung als Download (PDF)