01.02.2010

LKW-Unfälle beschäftigten die Stormarner Umweltrufbereitschaft 2009 häufiger

Bei insgesamt 48 Alarmierungen war der Bereitschaftsdienst des Fachbereiches Umwelt im Jahr 2009 im Einsatz. Eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr ist bei LKW-Unfällen auf Autobahnen festzustellen. Aus aufgerissenen Tanks der Fahrzeuge treten dann Dieselkraftstoff und andere Betriebsstoffe wie Öl und Bremsflüssigkeit aus. Witterungsbedingt sind diese Unfälle gerade bei den Schneefällen um den Jahreswechsel herum häufiger eingetreten.

Ein LKW führt im Normalfall bis zu 800 Liter Dieselkraftstoff in seinem Tank mit. Der Tank ist oft relativ ungeschützt unter dem Fahrzeug angebracht. Aus Umweltsicht ist es ein Glück im Unglück, wenn sich der Schaden auf befestigter Fahrbahn ereignet. Der Kraftstoff kann dann durch die Autobahn- und Straßenmeistereien mit Bindemittel relativ unkompliziert aufgenommen werden.

Verunglückt ein LKW aber neben der Fahrbahn, versickert der Dieselkraftstoff schnell im Boden. Über Drainageleitungen kann der Schadstoff in Gräben und Bäche abgeleitet werden. Hier ist er nur schwer aufzuhalten und es kann zur Schädigung der Gewässerökologie kommen.

„Bei den Einsätzen ist schnelles Handeln angesagt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bereitschaft müssen routiniert entscheiden“, erläutert Fachbereichsleiter Hans-Gerd Eissing. „Das Absperren von Leitungen oder das Ausbaggern von verunreinigtem Boden muss kurzfristig in Auftrag gegeben und kontrolliert werden. So kann die Ausbreitung möglichst gering gehalten werden. Je kleiner der verschmutzte Bereich bleibt, um so geringer sind die Kosten. In einfachen Fällen, die nur durch Auskoffern von Boden saniert werden können, belaufen sich die Kosten in einer Größenordnung von 10 000€.“

Die Umweltrufbereitschaft wird immer dann aktiv, wenn eine akute Gefahr für Gewässer, Grundwasser oder Boden aber auch andere Umweltgüter besteht. Sie wird über die Integrierte Rettungsleitstelle Süd alarmiert und ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr erreichbar.

„Um die Gewässer vor Schäden zu schützen, wäre es wünschenswert, eine Regenklär- und Rückhalteeinrichtung vor jeder Einleitung von Autobahnwasser in ein Gewässer einzubauen,“ sagt Daniel Geißler. Er ist im Fachbereich Umwelt für die Koordination der Rufbereitschaft zuständig. Aber das, was heute bei einem Autobahnneubau gängige Praxis sei, sei vor 30 Jahren noch nicht Standard gewesen. Gerade an der schon recht betagten Autobahn A1 gibt es viel baulichen Nachholbedarf.