24.09.2010

Trichinen in einem Wildschwein nachgewiesen

Europäisches WildschweinBei einem am Hamburger Rand des Duvenstedter Brooks in Nähe der Kreisgrenze erlegten Wildschwein wurden im Rahmen der amtlichen Untersuchung Trichinen nachgewiesen. Es handelt sich dabei um den ersten positiven Nachweis seit vielen Jahren im Gebiet von Hamburg und Schleswig-Holstein.

Trichinen sind Fadenwürmer, die in erster Linie bei fleisch- und allesfressenden Wildtieren und auch Nagern vorkommen. Die Übertragung der Parasiten findet durch die Aufnahme von rohem, infizierten Fleisch der befallenden Tiere statt. Die Ansteckung eines Wildschweines kann zum Beispiel durch die Aufnahme eines infizierten Fuchskadavers erfolgen.

Auch für den Menschen kann der Genuss von rohem oder nicht durcherhitzten Fleisch befallener Tiere gefährlich werden. Die Parasiten sind allerdings sehr hitzeempfindlich. Durch gründliches Durcherhitzen – erforderlich bis in den Kern größerer Fleischstücke – werden die Trichinen abgetötet.

Wenn diese Parasiten heutzutage nur noch sehr selten festgestellt werden, zeigt dieser aktuelle Befund, wie wichtig die gesetzlich vorgeschriebene Trichinenuntersuchung gerade beim Wildschwein ist. Dabei trägt die Jägerschaft eine ganz besondere Verantwortung. Grundsätzlich unterliegt jedes erlegte Wildschwein einer Untersuchungspflicht, wenn das Fleisch für den menschlichen Verzehr bestimmt ist. Erst nach Abschluss der Untersuchungen und entsprechender Freigabe darf das Fleisch der betreffenden Tierarten an den Verbraucher abgegeben werden.