30.09.2011

Impfschutz nicht vergessen!

Ferienzeit ist Reisezeit! Vor dem Hintergrund ständig steigender Fallzahlen von Masernerkrankungen in Deutschland und beliebten Urlaubsländern, weist das Gesundheitsamt auf den Nutzen von Schutzimpfungen hin. Impfungen gehören zu den effektivsten Vorbeugemaßnahmen in der Medizin.

Seit Jahresbeginn wurden in Deutschland bereits über 1500 Masernerkrankungen registriert. Die meisten Fälle traten in Baden- Württemberg und Bayern (hier v. a. im Großraum München), in Berlin, Hessen, Nordrhein- Westfalen, Niedersachsen und Hamburg auf.

Aus Frankreich wurden seit Jahresbeginn über 14.500 Masernerkrankungen gemeldet. Auch Spanien, Großbritannien, Irland, Belgien und die Schweiz verzeichnen eine deutliche Zunahme.

Masern sind eine sehr ansteckende Infektionskrankheit, die durch Tröpfchen beim Niesen, Husten oder Sprechen übertragen wird. Die Erkrankung zeigt oft hoch fieberhafte und komplikationsreiche Verläufe mit Mittelohr-, Lungen- oder Gehirnentzündungen, die zu bleibenden Schäden oder sogar zum Tod führen können.

Daher rät das Gesundheitsamt dringend, den Impfschutz von Kindern und Jugendlichen bzw. den eigenen Impfschutz zu überprüfen und ggf. vervollständigen zu lassen.

Der deutsche Impfkalender sieht für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zwei Impfungen gegen Masern vor, die im Abstand von vier bis sechs Wochen erfolgen können und meist in Kombination mit der Mumps-, Röteln- und Windpockenimpfung (MMR- bzw. MMRV-Impfung) bereits im Kleinkindalter durchgeführt werden. Eine versäumte Impfung kann jederzeit nachgeholt werden.

Aufgrund der wiederholten Masernausbrüche in Deutschland hat die STIKO (Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut in Berlin) ihre Empfehlungen zur Masernimpfung erweitert. Danach sollen auch nach 1970 geborene Erwachsene, die bislang keine oder nur eine Impfung erhalten haben, eine einmalige Impfung bekommen. Dies gilt insbesondere für Personen, die im Gesundheitswesen oder in Gemeinschaftseinrichtungen tätig sind.

Im Rahmen einer Reisevorbereitung sollte auch an andere Standardimpfungen wie Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung oder ansteckende Gelbsucht (Hepatitis) gedacht werden. Bei Fernreisen, insbesondere in exotische Länder, ist eine Reiseimpfberatung anzuraten, die auf die Infektionsrisiken des jeweiligen Reiselandes eingeht (z. B. Tollwut, Typhus, Malaria, Gelbfieber).

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt/ Ihre Ärztin oder an das Gesundheitsamt (Tel. 04531/ 160 319 oder 282).