06.05.2011

HIV/AIDS und Arbeit

Etwa 2/3 der HIV-infizierten Menschen in Deutschland sind berufstätig.

Auf tausend Erwerbstätige kommt ein Beschäftigter oder eine Beschäftigte mit HIV. Trotzdem ist es noch immer nicht selbstverständlich, mit dieser Erkrankung offen umzugehen. Infektionsängste sowie die Vorstellung, HIV-Infizierte seien weniger belastbar und häufig krank, behindern die Offenheit im alltäglichen Umgang. Viele HIV-positive Beschäftigte haben Angst vor Diskriminierung, Mobbing oder Kündigung.

Eine Ansteckungsgefahr besteht jedoch nur für wenige Situationen, die üblichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen reichen dafür völlig aus. Deshalb muss die HIV-Infektion weder am Arbeitsplatz, noch in der Schule oder im Kindergarten angegeben werden.

Die Leistungsfähigkeit hat sich seit Einführung der Kombinationstherapien deutlich verbessert. Wer sich heute mit HIV infiziert, hat bei rechtzeitiger Behandlung Chancen auf eine annähernd normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Statistiken zeigen zudem, dass HIV-positive Arbeitnehmer genauso leistungsfähig sind und genauso wenig Fehlzeiten haben wie andere ArbeitnehmerInnen auch.

Wenn bekannt wird, dass jemand HIV positiv ist, löst das trotzdem - bei Kollegen wie auch bei Führungskräften - Angst vor einer Ansteckung aus. Hinzu kommen Vorurteile und Unterstellungen. Tatsache ist: HIV ist ein schwer übertragbares Virus. Im alltäglichen Miteinander ist keine Ansteckung zu befürchten, auch nicht am Arbeitsplatz.

Die Frage nach einer HIV-Infektion ist auch bei Bewerbungen nur ausnahmsweise zulässig. Es gibt für HIV-Infizierte fast keine Berufsbeschränkungen.

Leider gibt es immer noch Einreisebeschränkungen für manche Länder, die für einige Berufe sehr hinderlich sein können. Eine vernünftige Grundlage für solche Beschränkungen gibt es nicht.
Darauf hat auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hingewiesen.

In Deutschland leben ca. 70.000 HIV-Infizierte. 2/3 von ihnen arbeiten. Vielleicht auch jemand in ihrer Umgebung. Zwar müssen Menschen mit HIV niemanden über ihre Infektion informieren, doch manche fühlen sich einfach wohler, wenn andere im Bilde sind, und im Fall des Falles wissen, dass keine Infektionsgefahr besteht.
Diese Offenheit ist aber leider nicht überall möglich. Infektionsängste, Vorurteile und Diskriminierung sind immer noch Realität. Helfen Sie mit, das zu ändern !

Informationen und Kontakt finden sie unter www.aidshilfe.de ,
auf der Homepage des Kreises Stormarn unter www.kreis-stormarn.de/... oder
telefonisch unter 04531/160 287 Frau Staack, Ärztin,
und 04531/160 494 Herr Frank,Dipl.-Psychologe, AIDS-und Sexualberatungsstelle Kreis Stormarn