11.08.2011

Der Kreis Stormarn liest ein Buch

Literaturprojekt geht mit Auftaktveranstaltung am 28. September an den Start

Logo Literaturprojekt Stormarn liest ein BuchIn Stormarn geht erstmals ein kreisweites Literaturprojekt an den Start: Im Frühjahr 2012 ist ganz Stormarn aufgerufen, zwei Wochen lang ein bestimmtes Buch zu lesen. Vom 30. April bis zum 13. Mai 2012 kann man dabei der Literatur unkompliziert im Alltag begegnen.

Ob in Reinfeld oder Bad Oldesloe, in Ahrensburg oder Reinbek – an verschiedenen Orten des Kreises finden in der Metropolregion Hamburg Lesungen, Ausstellungen, Konzerte oder Diskussionsrunden statt, die sich alle mit dem Thema des Buchs auseinandersetzen.

Um welchen Titel es sich dabei handeln wird, können die Stormarner jetzt selbst entscheiden. Die Aktion „Der Kreis Stormarn liest ein Buch“ ist eine Initiative der neuen Kreiskulturreferentin Dr. Friederike Daugelat in Kooperation mit dem Reinbeker Rowohlt-Verlag. Sie wird gefördert von der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn und der Stiftung Erwin Baer.

Drei Rowohlt-Neuerscheinungen stehen nun zur Wahl, über die bis zum 28. September 2011 abgestimmt wird. Das Spektrum reicht von einem politischen Gesellschaftsroman über einen humorvollen Regionalkrimi bis zu einem spannenden Kunst- und Entwicklungsbuch für junge Erwachsene.

Die Abstimmung läuft direkt auf der Website des Kreises Stormarn: Unter www.kreis-stormarn.de kann man in der Spalte unten rechts in der Rubrik „Aktuelle Umfrage“ seinen Lieblingstitel anklicken.

Ausführlichere Informationen zu dem Projekt finden sich auch unter
www.kreis-stormarn.de/go/literatur.

Alle Bücher werden außerdem in einer Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 28. September 2011 um 19 Uhr im Schloss Reinbek (Gottorf-Zimmer) öffentlich vorgestellt. Prominente Buchpaten wie Landrat Klaus Plöger lesen aus den zur Wahl stehenden Titeln vor. Die Moderation übernimmt Rowohlt-Geschäftsführer Peter Kraus vom Cleff. Der Eintritt ist frei.

Folgende Bücher stehen zur Auswahl:

1) Eugen Ruge: „In Zeiten des abnehmenden Lichts“
Von den Jahren des Exils bis ins Wendejahr 89 und darüber hinaus reicht diese wechselvolle Geschichte einer deutschen Familie. Sie führt von Mexiko über Sibirien nach Ostberlin, über die Gipfel und durch die Abgründe des 20. Jahrhunderts. So entsteht ein weites Panorama, ein großer Deutschlandroman, der Geschichte als Familiengeschichte erlebbar macht: groß durch seine menschliche Reife, seine Genauigkeit, seinen Humor.

Eugen Ruge, 1954 in Soswa (Ural) geboren, studierte Mathematik an der Humboldt-Universität und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde. Er war beim DEFA-Studio für Dokumentarfilm tätig, bevor er 1988 aus der DDR in den Westen ging. Seit 1989 arbeitet er hauptberuflich fürs Theater und für den Rundfunk als Autor und Übersetzer. 2009 wurde Eugen Ruge für sein erstes Prosamanuskript „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet.
Buchpate: Landrat Klaus Plöger


2) Dietrich Faber: „Toter geht’s nicht“
Faschingsumzug im Vogelsberg: Jubel, Trubel, Heiterkeit, und am Ende wird ein Mann erschlagen. Der Tote war verkleidet: als Tod. Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann passt das überhaupt nicht. Er ist nämlich am selben Tag von seiner Frau verlassen worden und muss nun nicht nur einen Mord aufklären, sondern sich auch um Kinder, Haus und Hund Berlusconi kümmern. Wobei nicht ganz klar ist, was mehr schlaucht: Die Suche nach dem Täter, der Alltagskampf mit einer schwer pubertierenden Tochter oder die Strafdienste in der Kindertagesstätte „Schlumpfloch“.

Dietrich Faber wurde 1969 geboren. Zusammen mit Martin Guth bildet er das international auftretende Kabarettduo FaberhaftGuth. Die beiden sind Gewinner zahlreicher renommierter Kabarettpreise. Der Autor lebt mit Frau und Sohn in der Mittelhessenmetropole Gießen. „Toter geht’s nicht“ ist sein Debütroman – aber nicht der letzte Fall für Kommissar Henning Bröhmann.
Buchpate: Erster Kriminalhauptkommissar Wolfgang Böhrs, Leiter der Kriminalpolizeistelle Bad Oldesloe


3) Sabine Ludwig: „Painting Marlene“
Die 19-jährige Marlene hat gerade das Abitur bestanden. Um sich in Ruhe zu überlegen, was sie nun mit ihrer neuen Freiheit und überhaupt mit ihrem Leben anfangen will, zieht sie in das Atelier ihres kürzlich verstorbenen Vaters. Dort steht ein lebensgroßes Porträt von ihr, das er noch vor seinem Tod gemalt hat. Ziemlich schnell stellt Marlene fest, dass sich das Bild verändert. Unmerklich zunächst für andere, doch schließlich immer deutlicher: Ihr Gesicht bekommt einen verruchten Ausdruck, der immer wollüstiger und ordinärer wird. Marlene zweifelt zunächst an ihrem Verstand, dann wächst ihre Angst. Wer ist der hinterhältige Maler, der sie mit Hilfe des Bildes terrorisiert?

Sabine Ludwig arbeitet seit Jahren außerordentlich erfolgreich als Kinderbuchautorin und Übersetzerin von Autoren wie Kate DiCamillo und Eva Ibbotson. Sie wurde mit dem Titel Lesekünstlerin des Jahres 2010 ausgezeichnet. „Painting Marlene“ ist ihr erstes Buch für Junge Erwachsene.
Buchpate: Dietrich von Horn, Mitglied des Kunstkreises Bargteheide


Welcher der drei Titel klingt am spannendsten? Welches Buch passt am besten zu Stormarn?

Eugen Ruges Roman wird auch als „die kommunistischen Buddenbrooks“ bezeichnet und bietet eine anspruchsvolle Auseinandersetzung mit dem Untergang der DDR.

Der Krimi „Toter geht’s nicht“ ist zwar in einer dörflichen Umgebung in Hessen angesiedelt, könnte aber ebenso gut in Stormarn spielen und erlaubt viele unterhaltsame Einblicke in das Leben auf dem Lande.

Und „Painting Marlene“ schließlich widmet sich als moderne Fassung von Oscar Wildes Klassiker „Das Bildnis des Dorian Gray“ dem rätselhaften Verfall eines Porträts. Gleichzeitig ist es eine einfühlsame Schilderung des Erwachsenwerdens und richtet sich damit an alle Generationen.

Stormarn liest – und die Stormarner haben die Wahl!


Außer Konkurrenz: ein Kinderbuch
Auch junge Leser haben Spaß an spannender Lektüre. Kinder ab 10 Jahren lesen im Frühjahr 2012 daher ihr eigenes Buch in Stormarn - Ulli Schuberts Roman „Volles Risiko“. Als Auftakt stehen vom 23. bis 29. April 2012 Finns Abenteuer im Fußballinternat im Mittelpunkt. Dieses Projekt wird eigens gefördert von der Sparkassen-Stiftung Stormarn. Einen Vorgeschmack auf das Kinderbuch gibt es ebenfalls am 28. September 2011 im Schloss Reinbek:

Ulli Schubert: Volles Risiko"
Ein „Tag der offenen Tür“ steht an in der Fußballschule am Meer. Die Nachwuchskicker sollen Eltern und anderen Interessierten zeigen, was sie können. Finn ist von dieser Idee gar nicht begeistert – nicht weil er nichts kann, sondern weil er seine Eltern, vor allem seinen Vater, am liebsten nie wieder sehen würde. Tatsächlich kommt es zum Eklat, und Finns Vater droht, den Geldhahn zuzudrehen. Finn ist am Boden zerstört. Aber so schnell geben sich seine Fußball-Freunde nicht geschlagen.

Ulli Schubert lebt in Hamburg und ist Experte in Sachen Fußball. Als Kind spielte er selber begeistert, heute fiebert er vor allem mit dem FC St. Pauli. Bevor er Schriftsteller wurde, jobbte er in vielen Berufen: Er arbeitete als LKW-Fahrer, als Liegewagenschaffner und als Sportreporter, bevor er schließlich Erzieher wurde. Seit 1991 schreibt er sehr erfolgreich Kinder- und Jugendbücher.
Buchpatin: Schulrätin Katrin Thomas


„Der Kreis Stormarn liest ein Buch“ – eine Initiative der Kreiskulturreferentin in Kooperation mit dem Rowohlt-Verlag, gefördert von der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn und der Stiftung Erwin Baer.