28.03.2012

Bibliothek der Familie Suck geht nach Bad Oldesloe

Familienbibliothek Suck im KreisarchivDas Kreisarchiv Stormarn freut sich über eine großzügige Schenkung aus Frankreich. Die Witwe des verstorbenen Dr. Ernst Suck übergab seine familienkundlichen Bibliothek an das Kreisarchiv.

auf dem Foto rechts: Familienbibliothek Suck im Kreisarchiv

Das Material zur Familiengeschichtsforschung mit Beiträgen zur Geschichte Schleswig-Holsteins und Hamburgs ergänzt den bereits im Archiv befindlichen Familiennachlass der Sucks perfekt.

Ernst August Suck kam am 21. Januar 1921 in Hamburg zur Welt. Nach seinem Abitur wurde er zur Wehrmacht eingezogen und im Winter 1942 nach Stalingrad versetzt. Nachdem er 1945 mit starken Erfrierungen nach Hamburg zurückkehrte, schrieb er sich für ein breit gefächertes Studium in Marburg ein.

Familie Suck (v.l.n.r.: Cynthia Suck, Dr. Ernst Suck, Sibylla Ryborz-Suck)Dieses beendete er 1953 und verfasste seine Doktorarbeit zum Thema „Die Religiösen Sozialisten der Weimarer Republik“. Von 1954 bis 1957 war er als Oberassistent von Prof. Fuchs an der Karl-Marx-Uni in Leipzig tätig. Dort meldete er sich eigenständig ab und ging zurück in den Westen.

auf dem Foto links: Familie Suck (v.l.n.r.: Cynthia Suck, Dr. Ernst Suck, Sibylla Ryborz-Suck)

1964 begegnete er seiner späteren Frau Sibylla Ryborz an der Schwarzwaldschule Triberg. Die gebürtige Süddeutsche hatte ebenfalls eine vom Krieg gezeichnete Vergangenheit hinter sich. Zum Zeitpunkt ihres Treffens arbeitete sie als Lehrerin genau wie er. Das gemeinsame Kind Cynthia erblickte 1966 das Licht der Welt.

1972 heirateten sie. Doch sehr bald danach ging Ernst Suck in Frührente. Anschließend widmete er sich intensiv der Erforschung seiner Familie. Nach zahlreichen Umzügen, verschlug es die Familie 1986 nach Frankreich.

Dort vollendete Ernst Suck seine Werke zur Familiengeschichte und die Untersuchung über das Verhalten der Kirchen während der DDR-Zeit. Diese wurden allerdings nie veröffentlicht. Ab 1996 erlitt er mehrere Schlaganfälle und starb schließlich 2000 in à Gueyze.

Auch das gehört zu den Aufgaben einer Praktikantin: Studentin Claudia Qualmann packt als Dankeschön norddeutsche Spezialitäten in ein Paket für Sibylla Ryborz-SuckSeine Frau Sibylla lebt immer noch in Frankreich und ist bis heute künstlerisch aktiv.

auf dem Foto rechts: Auch das gehört zu den Aufgaben einer Praktikantin: Studentin Claudia Qualmann packt als Dankeschön norddeutsche Spezialitäten in ein Paket für Sibylla Ryborz-Suck

Sie übergab jetzt die Unterlagen ihres Mannes an das Kreisarchiv, damit sie für die Forschung zugänglich gemacht werden. Den Kontakt stellte die ehemalige Kreistagsabgeordnete Helga Müller aus Heidekamp her, die ebenfalls eine Nachfahrin des bekannten Stormarner Schriftstellers Johannes Suck ist.