23.05.2012

Neue Arbeitsgemeinschaft will "Stormarn kulturell stärken"

Logo Stormarn kulturell stärkenKreis und drei Stiftungen schließen sich zur Kulturförderung zusammen

„Stormarn kulturell stärken“ – unter diesem Namen haben sich der Kreis Stormarn, die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, die Sparkassen-Stiftung Stormarn und die Bürger-Stiftung Stormarn zu einer neuen Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Ziel ist es, die Kulturarbeit im Kreis Stormarn künftig auf eine noch breitere Basis zu stellen und durch optimierte Angebote zu ergänzen.

Jörg Schumacher, Geschäftsführer der beteiligten Stiftungen, ist sehr erfreut, dass dieser Zusammenschluss gelungen ist: „Die drei Stiftungen und der Kreis Stormarn haben sich mit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft dazu bekannt, der Kultur in Zukunft noch mehr Gewicht zu verleihen. Der Kreis bringt personell seine Kulturreferentin Dr. Friederike Daugelat ein, und durch die Stiftungen ist eine Sockelfinanzierung möglich, über die künftig laufende Projekte weiter vorangetrieben und neue Ideen umgesetzt werden können“.

Als erstes sichtbares Zeichen konnte eine neue Stelle für ein Kulturvolontariat geschaffen werden. Anne Pfennig hat am 1. Mai 2012 ihre Arbeit in Stormarn aufgenommen und soll die Kreiskulturreferentin von nun an bei ihren Projekten unterstützen.

Jörg Schumacher, Geschäftsführer der angeschlossenen Stiftungen, Dr. Friederike Daugelat, Kulturreferentin des Kreises Stormarn, und Anne Pfennig, die neue Kulturvolontärin.
auf dem Foto: Jörg Schumacher, Geschäftsführer der angeschlossenen Stiftungen, Dr. Friederike Daugelat, Kulturreferentin des Kreises Stormarn, und Anne Pfennig, die neue Kulturvolontärin.

„Ich freue mich sehr auf meinen Einsatz in einem abwechslungsreichen und spannenden Aufgabengebiet – von Kunst über Literatur bis hin zu Musik und Kulturgeschichte. Das Volontariat bietet die großartige Chance, wichtige berufliche Erfahrungen in der kreisweiten Kulturförderung und dem Stiftungsmangement zu sammeln“, erklärt Anne Pfennig. Die Volontärin hat gleich zu Beginn ihrer Tätigkeit durch die verschiedenen Termine der Literaturaktion „Der Kreis Stormarn liest ein Buch“ einen guten Eindruck der Stormarner Kulturszene erhalten.

Jetzt blickt sie gespannt neuen Herausforderungen entgegen: „Ich möchte gemeinsam mit Frau Dr. Daugelat das hiesige kulturelle Leben bestmöglich fördern und gleichzeitg neue Akzente setzen für Kulturinteressierte aller Altersgruppen. Der direkte Dialog und eine fruchtbare Zusammenarbeit mit den Kulturschaffenden vor Ort scheinen mir dabei besonders wichtig.

Dafür möchte ich mich in den kommenden zwei Jahren einsetzen und hoffe auf viele erfüllende Projekte.“ Und Anne Pfennig fühlt sich schon nach kurzer Zeit sichtlich wohl in Stomarn: „In die grüne wellige Stormarner Mailandschaft habe ich mich sofort verliebt, da sie mich sehr schön an meine Heimat in der Rhön erinnert.“

Anne Pfennig war bereits an unterschiedlichen Kulturprojekten beteiligt. Die 27-Jährige hat zunächst ihren Bachelor-Abschluss an der Universität Oldenburg in den Fächern Germanistik, Kunst und Medien gemacht, um dann in Bremen einen Master im Studiengang Kunst- und Kulturvermittlung anzuschließen. Begleitend hatte sie Gelegenheit, auch Einblicke in die praktische Kulturarbeit zu erhalten.

So hat Anne Pfennig etwa Theaterangebote im Kinder- und Jugendbereich betreut und Workshops organisiert, sie hat kulturelle Institutionen in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt, Ausstellungskonzepte entwickelt oder Vermittlungsprogramme für Museen gestaltet. „Es ist toll, dass wir mit Anne Pfennig eine engagierte Mitarbeiterin gewinnen konnten, die nicht nur über breite Kenntnisse im Kulturbereich verfügt, sondern auch Spaß daran hat, Projekte aktiv in die Praxis umzusetzen“, sagt Friederike Daugelat.

Als erstes kann sie die Vorbereitungen zu der großen Overbeck-Ausstellung unterstützen, die vom 12. August bis zum 30. September in Ahrensburg zu sehen ist. „Frau Pfennig wird bei der Hängung und Beleuchtung dabei sein, sie wird die Informationsmaterialien für die Schau mitvorbereiten und kann auch eigenständig Führungen durch die Ausstellung übernehmen.“

Die Präsentation mit Werken des Worpsweder Künstlerpaars Fritz und Hermine Overbeck ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, die die Kreiskulturreferentin ins Leben gerufen hat. Unter dem Titel „Im Licht des Nordens“ sollen künftig regelmäßig Werke von Künstlern vergangener Epochen aus Norddeutschland und Skandinavien im Ahrensburger Marstall gezeigt werden.

Gleichzeitig ist auch eine Kooperation mit dem Schloss Ahrensburg geplant, wo ebenfalls ein Teil der Bilder präsentiert wird. Für die Sommermonate 2013 ist im Rahmen einer Kooperation mit dem Wenzel-Hablik-Museum in Itzehoe eine Schau mit Arbeiten von Wenzel Hablik vorgesehen, passend zu dessen Fresken, die vor einiger Zeit in Bad Oldesloe entdeckt wurden. Die Ausstellungen sollen jeweils durch abwechslungsreiche Rahmenveranstaltungen begleitet werden.

„Auch hier wird die Arbeit von Anne Pfennig ansetzen“, sagt Friederike Daugelat. „Darüber hinaus kann sie besonders im Bereich der Schulen das Stormarner Kulturangebot vertiefen und auch bereits bestehende Projekte wie das Kinderatelier in Zusammenarbeit mit der Hamburger Kunsthalle ausbauen.“ Über die Arbeitsgemeinschaft „Stormarn kulturell stärken“ finden außerdem vom 14. bis 23. September 2012 die ersten Stormarner Kirchenmusiktage statt mit etwa 30 Konzerten an 10 verschiedenen Orten.

Die jeweiligen Veranstaltungsreihen werden künftig auch optisch „Stormarn kulturell stärken“ zuzuordnen sein. „Wir entwickeln gerade eine eigenständige Corporate Identity, die sich an dem grafischen Auftritt der Literaturaktion ,Der Kreis Stormarn liest ein Buch’ orientiert“, erläutert die Kreiskulturrrefentin. „Analog zu dem Schwan, dessen Gefieder ein Buch repräsentierte, soll es bald noch weitere ,Kulturschwäne’ geben, die Elemente der einzelnen Gattungen aufgreifen.

Auch farblich werden sich die Reihen eindeutig zuordnen lassen: Die Literatur war rot, die Kirchenmusik wird wohl blau, die Kunst wahrscheinlich grün. Ein bewusst schlicht gehaltener Schriftzug in schwarz-grau weist dabei zusätzlich auf die neue Arbeitsgemeinschaft ,Stormarn kulturell stärken’ hin.“

Im nächsten Jahr ist dann die Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. „2012 laden wir mit unterschiedlichen Projekten aus den Bereichen Literatur, Kunst, Vermittlung und Musik zu einem breiten Angebot ein“, fasst Friederike Daugelat zusammen. „2013 würde ich gern einen intensiven Erfahrungsaustausch darüber mit den Kulturveranstaltern vor Ort ermöglichen“.

In Absprache mit der Kreispolitik besteht die Idee, in einer breit angelegten Kulturkonferenz miteinander ins Gespräch zu kommen. In mehreren Modulen könnten dann Vertreter unterschiedlicher Sparten aus ihrer Arbeit berichten und Anregungen durch gezielte Beratung erhalten, auch an die Einbindung externer Referenten ist gedacht. „Die Details stehen noch nicht fest, Anne Pfennig wird mich bei der Ausarbeitung des genauen Programms unterstützen.“

Und auch für 2014 gibt es schon Pläne: Der Schul-, Kultur- und Sportausschuss des Kreistags hat sich für eine Wiederbelebung der Stormarner Kultur- und Geschichtstage ausgesprochen. Friederike Daugelat hat hierfür das Motto „Stormarn und Dänemark“ vorgeschlagen: „Aufgrund der historischen Bezüge zwischen Stormarn und Dänemark bietet das Thema ein weites Spektrum an Anknüpfungspunkten.

Neben Vorträgen und Ausstellungen wären auch Lesungen, Konzerte oder Exkursionen möglich“, nennt Daugelat erste Ideen, die gemeinsam mit interessierten Kulturschaffenden weiterentwickelt werden sollen. „Ich finde das Thema besonders reizvoll, da die Beziehungen zu Dänemark durch die geplante Fehmarnbeltquerung künftig noch stärker an Gewicht gewinnen. Die Kultur- und Geschichtstage können damit nicht nur historische, sondern auch aktuelle Beiträge zu einem spannenden Thema bieten.“