09.08.2012

Stormarns Landrat Klaus Plöger zu Besuch im Atelier von Katharina Duwe

Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn ergänzt ihre Sammlung um das Bild „City life“

Die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn hat ihre Sammlung um ein neues Bild erweitert: „City life“ von Katharina Duwe aus dem Jahr 2011. Die bekannte Hamburger Künstlerin mit Stormarner Wurzeln konnte im Frühjahr einen Querschnitt ihrer aktuellen Werke im Kulturzentrum Marstall im Rahmen einer großen Ausstellung präsentieren.

Katharina Duwe: City life
Bild: Katharina Duwe: "City life", 2011

Landrat Klaus Plöger, der auch bei der Eröffnung in Ahrensburg sprach, zeigte sich so angetan von dem Schaffen der 59-Jährigen, dass die Stiftung gleich ein Bild von ihr ankaufte. Neugierig geworden auf das weitere Werk von Katharina Duwe machte sich der Landrat jetzt mit der Stormarner Kreiskulturreferentin Dr. Friederike Daugelat auf den Weg ins Hamburger Karoviertel, um die Künstlerin in ihrem neuen Atelier zu besuchen.

1,40 m x 2 m – das sind die Maße des großflächigen Bildes „City life“, das bald seinen Platz in der Sammlung der Ausstellung der Sparkassen-Kulturstiftung bezieht. „Große Formate sind wichtig für mich“, erläutert Katharina Duwe, in deren Atelier eine Reihe ähnliche Werke aus der Serie rund um das New Yorker Großstadtleben stehen.

„Besucher fühlen sich angezogen von den lebensgroßen Darstellungen, die großen Flächen schaffen Aufmerksamkeit und sprechen den Betrachter unmittelbar an.“ Größer als 2,30 m x 2 m dürfen die Bilder jedoch nicht werden – sonst passen sie nicht mehr durch die Tür des Hinterhofateliers, das Katharina Duwe vor einigen Monaten bezogen hat.

Die Malerin ist ganz bewusst in das quirlige Szeneviertel am Heiligengeistfeld gezogen, um nah an den Menschen der Großstadt zu sein, ein Thema, das sie immer wieder fasziniert, egal, ob in New York oder Hamburg. Da ihr Schaffensraum jedoch in zweiter Reihe hinter einer Toreinfahrt liegt, hat sie hier dennoch die nötige Ruhe zum Arbeiten.

Auch Klaus Plöger weiß um die Wirkung der Formate: „Bilder können einen Raum strukturieren, ihm einen ganz eigenen Charakter verleihen“, so Plöger. „Ich selbst umgebe mich auch privat gern mit Kunst. Dabei achte ich bei der Einrichtung darauf, dass ich als Grundfarben möglichst nur schwarz, weiß und silber wähle, damit ein Kunstwerk an der Wand einen besonderen Akzent setzen kann.“

Die großen Formate, räumt Plöger ein, lassen sich jedoch nicht in jeder Wohnung unterbringen. Katharina Duwe kennt dieses Problem ebenfalls und hat daher immer auch kleinere Darstellungen im Repertoire. „Künstler produzieren ja nicht für die Schublade, sondern wir müssen verkaufen. Anders können wir nicht überleben, daher müssen wir auch eine mögliche Käufergruppe im Blick haben.“

Friederike Daugelat, Katharina Duwe, Klaus Plöger
auf dem Foto: Dr. Friederike Daugelat, Katharina Duwe, Klaus Plöger

Nur für den Markt zu arbeiten, lehnt die Malerin allerdings ab. „Ich bleibe authentisch und male, was mich bewegt. Bei mir steht immer der Mensch im Zentrum und die Frage, wie er sich in der Welt behauptet, ob in den Großstadtbildern oder in meinen Collagen.“

Um ihren Lebensunterhalt dauerhaft zu sichern, hat sich Katharina Duwe ein zweites Standbein als Lehrbeauftragte aufgebaut. Gleich nach ihrem Abschluss hat sie angefangen, regelmäßig an norddeutschen Hochschulen zu unterrichten, sie gibt auch Praxiskurse für interessierte Laien oder Kreativseminare für Manager.

„Der Austausch über die Kunst, der dabei entsteht, ermöglicht den Teilnehmern oft einen neuen Blick auf die Werke, aber auch auf ihr eigenes Leben – und ich selbst bekomme ebenfalls Anregungen“, beschreibt Duwe die fruchtbare Symbiose.

„Ich habe mir mit den Jahren zum Glück einen verlässlichen Käuferkreis aufbauen können, dennoch braucht man starke Nerven, wenn man in einem Monat mal nichts verkauft hat und nicht weiß, wann das nächste Honorar eingeht“. Parallel beteiligt sich die Künstlerin daher auch an Wettbewerben, aktuell zum Beispiel zur Raumgestaltung des neuen Bundeswehrkrankenhauses in Hamburg-Wandsbek.

Katharina Duwe hat ihren Weg als Künstlerin früh gefunden. Sie stammt aus einer Stormarner Künstlerfamilie, der Pinsel wurde ihr fast schon in die Wiege gelegt, auch wenn sie zunächst Kunstgeschichte, Archäologie und Pädagogik studierte.

„Aber irgendwann merkte ich, dass ich nicht nur über die Kunst von anderen sprechen wollte, sondern selbst Kunst machen musste“, sagt Katharina Duwe. Ihre Eltern, Harald Duwe und Heilwig Duwe-Ploog, hatten sich auf der Hamburger Kunsthochschule kennengelernt, an der dann auch Katharina Duwe studierte. Ihre beiden Brüder Johannes und Tobias sind heute ebenfalls erfolgreiche Maler.

Das Haus in Großensee, in dem die Familie viele Jahre zusammen wohnte, ist immer noch ein gemeinsamer Bezugspunkt. „Meine Mutter lebt heute noch dort“, so Katharina Duwe. „Das Atelier meines Vaters haben wir kürzlich renoviert, und es wird von allen Familienmitgliedern immer wieder genutzt“.

Die Erfahrung einer gemeinsamen Ausstellung möchte die Familie jedoch nicht wiederholen. „Wir gehen alle unseren eigenen Weg“, meint Katharina Duwe. „Wir möchten auch nicht in Konkurrenz zueinander treten.“

Die Kunst von Katharina Duwe zeichnet sich neben den zum Teil großen Formaten vor allem durch die intensive Farbgebung aus. Das gilt sogar für die kleinen Reliefskulpturen und andere frühere Arbeiten, die sie in den Keller ihres Ateliers ausgelagert hat: Die brillanten Farben scheinen immer ein besonderes Charakteristikum ihres Schaffens zu sein.

„Mich sprechen die farbenfrohen Motive an“, resümiert Landrat Plöger. „Die Farben setzen Blickpunkte, und die Bilder wirken sehr modern, das gefällt mir gut.“ Beim Betrachten der Arbeiten denkt Klaus Plöger sogar schon weiter: „Am Ende meiner Amtszeit muss ich mich ja porträtieren lassen. Ich würde mich gern von einer Frau malen lassen. Das Bild von mir soll zu meinem Charakter passen – es darf ruhig ein bisschen frech sein.“ Vielleicht wäre Katharina Duwe die Richtige dafür.


Kontaktdaten Atelier Katharina Duwe:
Karolinenstraße 1a
20357 Hamburg
Tel. 040 / 66 87 58 39

www.katharina-duwe.de