03.09.2012

Folgevortrag zum Schaffen Fritz Overbeck am 11.9. im Schloss Reinbek

Hermine in blauer Malschürze von Fritz OverbeckVortrag zu Hermine Overbeck-Rohte beginnt am Freitag um 19 Uhr

Im Rahmen der Overbeck-Ausstellung in Ahrensburg bietet die Kreiskulturreferentin Dr. Friederike Daugelat am Freitag, 7. September eine Einführung in Leben und Werk der Künstlerin Hermine Overbeck-Rothe an.

auf dem Bild rechts: Hermine in blauer Malschürze von Fritz Overbeck

Der Vortrag im Ammersbeker Pferdestall beginnt um 19 Uhr (nicht um 20 Uhr, wie missverständlich vom Ammersbeker Kulturkreis angekündigt). Der Eintritt kostet 4 Euro, Mitglieder des Ammersbeker Kulturkreises zahlen 2,50 Euro.


„Deine Frau, Dein Freund, Dein Kollege, Dein Alles“ – so charakterisierte Hermine Rohte sich selbst einmal ihrem zukünftigen Mann gegenüber kurz vor der Eheschließung mit dem bekannten Worpsweder Maler Fritz Overbeck.

Der Ausspruch der Malerin beschreibt treffend die unterschiedlichen Facetten ihrer Persönlichkeit und war gleichzeitig Titel der großen Sonderausstellung, mit der das Bremer Overbeck-Museum das Schaffen der Künstlerin im Sommer 2011 umfassend gewürdigt hat.

Kuratorin der Schau war Stormarns Kreiskulturreferentin Dr. Friederike Daugelat, die das Overbeck-Museum selbst mehrere Jahre geleitet hat. In Kooperation mit dem Bremer Haus sind die Bilder Hermine Overbeck-Rohtes und ihres Mannes Fritz Overbeck bis zum 30. September 2012 unter dem Titel „Die höchste Schönheit des Himmels“ erstmals in Stormarn zu Gast.

Im Ahrensburger Marstall sind rund 50 Ölgemälde des Malerpaars zu sehen, das Schloss Ahrensburg zeigt parallel in einer Kabinettausstellung eine Auswahl an Radierungen Fritz Overbecks. Friederike Daugelat, die auch diese beiden Präsentationen kuratiert hat, stellt im Ammersbeker Pferdestall begleitend zur Ausstellung das Werk Hermine Overbeck-Rohtes in einem Vortrag ausführlicher vor.

Zu Lebzeiten hat Hermine Overbeck-Rohte nie ausgestellt und ist erst durch die Gründung des heutigen Overbeck-Museums vor rund 20 Jahren langsam in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Bekannt war die Künstlerin in ihrer Ehe vor allem als die Frau des berühmten Worpsweders Fritz Overbeck, die sich später darum verdient gemacht hat, sein künstlerisches Erbe im Gedächtnis zu halten.

In ihrem Arbeiten zeigt sie einen ähnlich fortschrittlichen Zug wie ihr Mann, anders als er war sie aber nie frei, sich ganz der Kunst zu widmen, sondern sah sich als Frau immer auch mit den Erwartungen ihrer Zeit konfrontiert und hat den schwierigen Balanceakt gewagt, ihre Rolle als Malerin und Kollegin ihres Mannes mit der der Hausfrau und Mutter zu vereinbaren.

Buchweizenfeld am Abend von Fritz OverbeckDas Schaffen Fritz Overbecks steht in einem Folgevortrag am Dienstag, 11. September, ebenfalls um 19 Uhr im Schloss Reinbek im Mittelpunkt. „Ich bin nicht sentimental“ – mit diesem Ausspruch antwortete Fritz Overbeck (1869 – 1909) nach seinem Wegzug aus Worpswede auf die Frage, ob er die Zeit in dem Künstlerdorf vermisse.

auf dem Bild rechts: Buchweizenfeld am Abend von Fritz Overbeck

Nüchtern blickt der Maler zurück auf die großen Erfolge, die er als einer der Gründungsväter der Malerkolonie im Teufelsmoor gefeiert hat, freudig schaut er in die Zukunft, die ihm neue Motive und einen mutigeren Umgang mit seiner Farbpalette im Bremer Norden bringen sollte.

Das Zitat des Malers beschreibt treffend die charakteristischen Züge seiner Persönlichkeit und war gleichzeitig Titel der großen Sonderausstellung, mit der das Bremer Overbeck-Museum das Schaffen Fritz Overbecks im Sommer 2009 aus Anlass seines 100. Todestag umfassend gewürdigt hat. Kuratorin der Schau war ebenfalls Stormarns Kreiskulturreferentin Dr. Friederike Daugelat, die den Maler nun im Reinbeker Schloss vorstellt.

Fritz Overbeck kann heute als einer der modernsten Maler aus der Gründungsgeneration der Worpsweder gelten. Schon früh experimentierte er mit ungewöhnlichen Perspektiven, im Teufelsmoor zeigte er sich besonders von dem hohen Himmel über der weiten Landschaft fasziniert, so dass er im Kreise seiner Künstlerfreunde bald als der „Worpsweder Wolkenmaler“ galt.

Nach zehn Jahren verlässt er zusammen mit seiner Familie die Künstlerkolonie am Weyerberg. In der Folge wandelt sich auch seine Bildauffassung: Inspiriert durch seine Reisen nach Sylt wählt er künftig andere Bildausschnitte, seine Farbpalette frischt auch und sein Werk deutliche Züge zeitgenössischer Strömungen, wie des Impressionismus und des Pointillismus.

Als er 1909 im Alter von nur 39 Jahren überraschend an einem Hirnschlag stirbt, hat er ein reiches Oeuvre hinterlassen, das ihn durch zahlreiche Bildverkäufe und Ausstellungsbeteiligungen in ganz Deutschland bekannt gemacht hatte.