01.10.2012

Erfolgreicher Auftakt für neue Ausstellungsreihe in Marstall und Schloss Ahrensburg

Plakat zur Overbeck-Ausstellung„Sekt für die Sinne, Labsal für die Augen“ – Stormarner Overbeck-Ausstellung ist am Sonntag mit Besucherrekord zu Ende gegangen

„Sehenswert, wir sind tief beeindruckt!“ – „Die Ausstellung hat mich sehr berührt, ich danke den Organisatoren für dieses gelungene Experiment und hoffe auf mehr“ – „So schön kann es in Stormarn sein, einfach gut!“ – „Sekt für die Sinne, Labsal für die Augen“ (aus dem Gästebuch)

Die Eintragungen aus dem Besucherbuch der Overbeck-Ausstellung sprechen für sich: Rund 2.500 Gäste haben in den vergangenen sieben Wochen vom 12. August bis zum 30. September die Gelegenheit genutzt, die Bilder des Worpsweder Malerpaars Fritz und Hermine Overbeck im Marstall und im gegenüberliegenden Schloss Ahrensburg zu sehen. Die Reaktion – einhellige Begeisterung.

„Ich freue mich sehr über diesen Zuspruch“, sagt Kreiskulturreferentin Dr. Friederike Daugelat, die die Ausstellung nach Stormarn geholt hat. „Der Marstall war bisher vor allem für zeitgenössische Kunst bekannt, daher war es eine Neuerung und auch ein Wagnis, die hundert Jahre alten Ölgemälde der Worpsweder hier zu zeigen.

Aber der Erfolg gibt uns recht und hat alle Erwartungen übertroffen: Wir können einen neuen Besucherrekord feiern.“ Am letzten Ausstellungstag wurden die Gäste noch mit einem Blumengruß und einer Postkarte verabschiedet, damit sie ein eigenes kleines Overbeck-Motiv als Erinnerung mit nach Hause nehmen konnten.

Die Schau war ein „Projekt von Stormarn kulturell stärken“, einer Arbeitsgemeinschaft des Kreises Stormarn mit der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, der Sparkassen-Stiftung Stormarn und der Bürger-Stiftung Stormarn.

Unter Federführung der Kreiskulturreferentin hat auch Anne Pfennig, seit Mai Kulturvolontärin von „Stormarn kulturell stärken“, an den Vorbereitungen der Ausstellung mitgewirkt und zusammen mit Friederike Daugelat die sonntäglichen Führungen übernommen.

"Weg in Worpswede" von Hermine Overbeck-Rohte„Dieses Angebot wurde sehr gut angenommen“, fasst Anne Pfennig ihre Erfahrungen zusammen. „Manchmal war es so voll, dass die Besucher in mehreren Reihen vor den Bildern standen, aber die Enge hat niemanden gestört, es waren einfach alle glücklich, diese schönen Landschaften zu sehen.“

auf dem Bild links: "Weg in Worpswede" von Hermine Overbeck-Rohte

Außerhalb der Führungen konnten qualifizierte Aufsichtskräfte die Fragen der Besucher beantworten.

Studentinnen der Kunst und der Kunstgeschichte aus Hamburg haben kurze Einweisungen zu den Bildern, den erläuternden Texten und den Angeboten aus dem Shop gegeben und sind so häufig in einen intensiven Dialog mit den Gästen gekommen, was auf sehr positive Resonanz stieß. Auch die anderen Rahmenprogrammpunkte waren gut frequentiert.

Bei den Vorträgen zu Leben und Werk der Overbecks kam es regelmäßig zu anregenden Diskussionen zwischen den Zuhörern, bei einer Lesung aus dem Briefwechsel der Overbecks wurden die Stimmen des Künstlerpaars zum Leben erweckt.

Das Park Hotel Ahrensburg hat zahlreiche Menüs mit den Hochzeitsspeisen der beiden Maler serviert und das Abschlusskonzert mit den Lieblingskomponisten der Overbecks im Schloss Ahrensburg war bereits nach wenigen Tagen ausverkauft.

„Der Brückenschlag ist gelungen“, bilanziert Friederike Daugelat. Die Ausstellung, mit der die neue Reihe „Im Licht des Nordens“ eröffnet wurde, fand erstmals parallel im Marstall und im Schloss Ahrensburg statt. Besucher konnten für den Preis von 6 Euro ein Kombiticket erwerben. „Dieses Angebot ist stark genutzt worden“, sagt die Kreiskulturreferentin.

"Kleine blaue Brandung" von Fritz Overbeck„Interessanterweise sind die Besucher zum ganz überwiegenden Teil gezielt aus Anlass der großen Marstall-Präsentation mit fünfzig Overbeck-Gemälden gekommen und haben im Anschluss die Kabinettausstellung mit Radierungen im Schloss besucht."

auf dem Bild rechts: "Kleine blaue Brandung" von Fritz Overbeck

"Wir hatten zunächst gedacht, dass viele Schlossbesucher eher zusätzlich noch in den Marstall gehen, aber die Bewegungsrichtung war eindeutig umgekehrt.“

So freut sich Museumsleiterin Dr. Tatjana Ceynowa über rund 2.000 zusätzliche Schlossgäste: „Wir konnten ja nur einen Raum für die Radierungen zur Verfügung stellen, aber die Verweildauer der Gäste ist enorm, manche waren über eine Stunde hier, haben ausführlich in den Katalogen geblättert oder dem Briefwechsel auf der Hörstation gelauscht.“

„Die höchste Schönheit des Himmels“, so der Titel der umfangreichen Overbeck-Schau, die in Kooperation mit dem Overbeck-Museum Bremen stattfand, hat die Stormarner begeistert und auch viele auswärtige Gäste angelockt. „Durch das große Banner am Hamburger Hauptbahnhof haben wir neue Publikumsschichten auf das Stormarner Kulturangebot hinweisen können“, erklärt Ausstellungskuratorin Daugelat.

„Und die Gespräche mit den Besuchern zeigen: die Gäste möchten wiederkommen und sind schon gespannt auf die nächsten Ausstellungen von ,Stormarn kulturell stärken’“. Das sei eine schöne Abschlussbilanz, findet Friederike Daugelat, die im Januar als Museumdirektorin nach Hamm wechselt.

Die beiden nächsten Präsentationen in Ahrensburg hat sie aber noch selbst vorbereitet: Im Mai soll es, begleitend zum Evangelischen Kirchentag in Hamburg, eine Schau mit biblischen Bildern des amerikanischen Expressionisten Clifford Holmead Phillips geben, und im August folgt der zweite Teil von „Im Licht des Nordens“ mit einer Ausstellung zu Wenzel Hablik, wiederum im Marstall und im Schloss Ahrensburg.