12.09.2013

Vortrag „Vom Kristallschloss zum farbigen Innenraum ...“

„Vom Kristallschloss zum farbigen Innenraum - Wenzel Habliks Weg zwischen Utopie und Wirklichkeit“ – Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Wenzel Hablik – Expressionist und Visionär des Wohnens“ in der Galerie im Marstall Ahrensburg am kommenden Sonntag, 15. September um 17 Uhr mit Dr. Axel Feuß

Wenzel Hablik: o.T. (Tapetenausstellungsraum Soetje), 1921; (Entwurf für einen Ausstellungsraum in der Tapetengroßhandlung Soetje, Itzehoe); © Wenzel-Hablik-Stiftung, ItzehoeSeit 1902 schuf der aus Böhmen stammende Maler und Kunsthandwerker Wenzel Hablik an der Wiener Kunstgewerbeschule seine ersten Entwürfe kristalliner Architekturen. Diese „Kristallschlösser im Gebirge“ sind die frühesten utopischen Architekturentwürfe in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Forschungen haben gezeigt, dass Literatur der Romantik und utopische Romane und Erzählungen vom Ende des 19. Jahrhunderts die Grundlage für Habliks utopische Ideen bildeten.

auf dem Bild rechts: Wenzel Hablik: o.T. (Tapetenausstellungsraum Soetje), 1921; (Entwurf für einen Ausstellungsraum in der Tapetengroßhandlung Soetje, Itzehoe); © Wenzel-Hablik-Stiftung, Itzehoe

Weit über zwanzig Jahre lang entwickelte der Künstler in Zeichnungen, Radierungen, Gemälden und literarischen Phantasien das Gesamtkonzept einer utopischen Architektur und zukünftiger Gesellschaften, die sich auch auf fremden Gestirnen weiter entwickeln sollten. Zur selben Zeit entwarf er in der holsteinischen Kreisstadt Itzehoe, die ab 1908 zu seiner zweiten Heimat wurde, für solvente Auftraggeber Inneneinrichtungen, in denen ebenfalls Motive aus seinen utopischen Konzepten Anwendung finden.

Auch seine ab 1921 entstandenen buntfarbigen Innenräume waren eng mit dem Konzept einer utopischen Architektur verbunden. Hatte Hablik versucht, seine Utopien Schritt für Schritt in der Innenraumkunst zu verwirklichen? Dieser Frage geht der Vortrag nach.

Wenzel Hablik: "Cyklus Ausstellungs-Bauten "Würfel",Variante 4, A 11", 1921; © Wenzel-Hablik-Stiftung, ItzehoeDr. Axel Feuß hat an der Universität Hamburg über die Architekturphantasien und das Kunsthandwerk von Wenzel Hablik promoviert und seitdem mehrfach Schriften über den Künstler veröffentlicht. Er war wissenschaftlicher Direktor des Museums Ostdeutsche Galerie in Regensburg und des Altonaer Museums in Hamburg.

auf dem Bild links:Wenzel Hablik: "Cyklus Ausstellungs-Bauten "Würfel",Variante 4, A 11", 1921
© Wenzel-Hablik-Stiftung, Itzehoe

Seit 2005 arbeitet er als Universitätsdozent, freier Publizist und Ausstellungskurator für zeitgenössische Kunst. Er ist Autor zahlreicher Ausstellungskataloge, Bücher und Aufsätze.

Der Vortrag wird präsentiert im Rahmen der Ausstellung „Wenzel Hablik - Expressionist und Visionär des Wohnens“, die noch bis zum 29.9.13 in der Galerie im Marstall in der Lübecker Str. 8 zu sehen ist.

Habliks utopische Bauten in Öl sowie Architekturzeichnungen, Graphikzyklen und Tapetendesigns stehen im Zentrum der Schau. An jedem Öffnungstag wird ein neues Tapetenmotiv aus einer Kollektion von 1929 gezeigt. Daneben werden in der Galerie auch Mobiliar sowie Buchillustrationen des Künstlers (1881 – 1934) präsentiert.

Wenzel Hablik: „Schaffende Kräfte, Blatt2“, 1909; (aus dem 20-blättrigen Radierzyklus „Schaffende Kräfte); © Wenzel-Hablik-Stiftung, ItzehoeErgänzender Ausstellungsteil gegenüber im Schloss Ahrensburg mit einer Auswahl an an Porträts, Landschaftsmotiven, Stillleben und angewandter Kunst.

auf dem Bild rechts: Wenzel Hablik: „Schaffende Kräfte, Blatt2“, 1909; (aus dem 20-blättrigen Radierzyklus „Schaffende Kräfte); © Wenzel-Hablik-Stiftung, Itzehoe

Öffnungszeiten der Galerie im Marstall:
Freitag, Samstag, Sonntag von 11 bis 17 Uhr
Öffnungszeiten der Ausstellung im Schloss:
Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr

Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm unter:
04531 / 160 1448
Galerie-im-marstall@kreis-stormarn.de
www.galerie-im-marstall.de

Die Ausstellung ist ein Projekt von »Stormarn kulturell stärken«, einer Arbeitsgemeinschaft des Kreises Stormarn, der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, der Sparkassen-Stiftung Stormarn und der Bürger-Stiftung Stormarn.