Radwandern in Stormarn:

Schild Tour 20Tour 20 - Ab ins Grüne - Alte Dörfer und neue Städte

Tourenlänge 32 km

Start Glinde ÖPNV U Mümmelmannsberg (Start in Havighorst) P Sönke-Nissen-Allee und Avenue St. Sebastien

Auf dieser Tour am Hamburger Stadtrand werden viele Facetten der Metropolregion erlebbar: Rasant gewachsene Siedlungen, alte Dorfkerne, moderne Freizeitlandschaften und jahrhundertealte Kulturgüter. Immer wieder geben unvermutet reizvolle Plätze die Gelegenheit zur Rast.

Wälder und Felder am Hamburger Stadtrand 
Die Tour beginnt in Glinde, südlich der Möllner Landstraße, der alten Landstraße von Hamburg in die Eulenspiegelstadt Mölln. Aus dem Dorf Glinde, das von 1229 bis 1529 den Nonnen des Klosters Reinbek gehörte, wurde 1979 die jüngste Stadt Stormarns.

Nahe an Hamburg gelegen, wurde Glinde seit den 1950er Jahren beliebt für Wohnen und Arbeiten im Grünen, so dass der Ort rasch wuchs und ihm die Stadtrechte verliehen wurden.

Über die Av. St. Sebastien geht es nach Süden in den Wald am Stadtrand von Reinbek (1). Diese Nadelwälder werden nach und nach in naturnähere Laubwälder umgewandelt, sehr gut erkennbar an den jungen Rotbuchen, die im Schutz der älteren Bäume ihren Weg zum Licht suchen.

Die Wälder und die umgebende Feldmark sind bei Wanderern, Radlern, Golfbegeisterten und Reitern sehr beliebt. Entlang von knickgesäumten Pferdekoppeln führt der Weg nach Havighorst, in dessen dörflichem Kern noch einige der alten Bauernhöfe zu finden sind, die in ihren Hofläden Milch und Frisches vom Feld anbieten.

Vorbei an »Lunugala« 
Die Stormarnstraße führt weiter über die mäandrierende Glinder Au (2) nach Oststeinbek. Am westlichen Ortsrand von Glinde erreicht man den Glinder Stadtwald. Wer Lust hat, genießt einen Abstecher auf den Walderlebnispfad (3). Dieser ist gut vom Waldparkplatz am Papendieker Redder aus erreichbar.

Im alten Dorfkern von Willinghusen liegt an der Alten Dorfstraße eine denkmalgeschützte Reetdachkate, daran ein kleiner, sorgfältig gepflegter Bauerngarten. Sehenswert ist auch das Büromaschinenmuseum, das nur nach Voranmeldung öffnet.

Zur Rast im Ort laden das »Willinghus«, im Sommer mit schattigem Biergarten, und ein Rastplatz mit kleinem Spielbereich an der Alten Dorfstraße ein. Die Straße Am Bondenholz führt nach Barsbüttel, vorbei am Parkgelände von »Lunugala«.

Das großzügige Landhaus wurde von seinem Erbauer, dem Pionier der Tankschifffahrt Tonio Riedemann, 1907 nach einem Ort auf Sri Lanka benannt, wo er die Flitterwochen mit seiner Frau Mary verbracht hatte. Das Grundstück ist privat und kann deshalb nur von der Straße aus eingesehen werden.

Knicks, Graugänse und Galloways 
Am Ortsrand von Barsbüttel geht es entlang der Barsbek in eine flachwellige Landschaft, die von vielen Knicks durchzogen ist, in denen schöne alte Eichen stehen. In einer birkenbestandenen Senke, dem Naturschutzgebiet Stapelfelder Moor (4), tummeln sich Graugänse und Galloway-Rinder.

Südlich von Stellau führt die Route auf den Damm, wo von 1907 bis 1952 die »Südstormarnsche Kreisbahn« (Tour 10) dampfte.

Perlen an der Glinder Au 
Kurz vor der Rückkehr nach Glinde quert die Trasse der »Südstormarnschen Kreisbahn« wieder das Tal der Glinder Au (2), deren Wasser bachabwärts zu mehreren Mühlenteichen gestaut und in der Vergangenheit eine wichtige Energiequelle war.

Unterhalb des Glinder Mühlenteichs, der bereits im 12. Jahrhundert angelegt wurde, liegt die Glinder Kupfermühle (6), in der von 1679 bis 1864 Rohkupfer aus Ungarn verarbeitet wurde. Mehr über Kupferkessel und das Dach des Hamburger Michels erzählt das in der Mühle eingerichtete Mühlenmuseum.

Entlang der Glinder Au schlängelt sich der Weg unter alten Bäumen bis zum Gutshaus Glinde (7). Der aus Nordfriesland stammende Bahnbauingenieur Sönke Nissen, den in Südwestafrika Diamanten reich gemacht hatten, erwarb 1912 das damalige Gut und ließ das Herrenhaus umbauen und erweitern. Heute beherbergt es ein Gemeinschaftszentrum, in dem man die Radtour bei einem Ausstellungsbesuch ausklingen lassen kann.