09.06.2004

Schüler der Klaus-Groth-Schule erproben mit allen Sinnen, wie wichtig Wasser ist

Die Klasse 3a hat in der Ausstellung „Wasser ist Leben“ mit Filmen, Bildern und Weltkugel dem Wasser nachgespürt. Staunend konnten die Jungen und Mädchen sehen, wie Wasser anderswo über weite Wege auf dem Kopf getragen wird oder wie Brunnen gebaut werden.






























„Wie kostbar Wasser in anderen Ländern sein kann, merkt man gar nicht, wenn es hier überall einen Wasserhahn gibt", bemerkt ein Mädchen und will zu Hause ganz bestimmt darauf achten, dass kein Wasser verschwendet wird.

Wie das geht, haben die Schüler auch gleich selbst herausgefunden:

  • Ein tropfender Wasserhahn ist sinnlose und teure Verschwendung,

  • der Garten muß nicht mit Trinkwasser gegossen werden. Dafür nimmt man Regenwasser. Eine Regenwassertonne spart Wasser und Geld, wenn das Regenwasser von der Dachrinne für trockene Zeiten aufgehoben wird.

  • Warum muß eigentlich Trinkwasser ins Klo fließen? Da reicht doch Regenwasser oder Wasser, das nicht so ganz sauber ist (Brauchwasser). Eine Leitung für solches Wasser müsste heute jedes neue Haus bekommen.

  • Ganz wichtig ist die Wasserspartaste am Klo. In manchen Ländern wie Benin haben die Menschen weniger Wasser am Tag als hier bei einem Mal Spülen durchs Klo läuft. Die Wasserspartaste sollten alle Toiletten haben.

  • Aber auch da, wo am meisten Wasser wegfließt, beim Waschen und Duschen gibt es eine Möglichkeit, Wasser zu sparen (und trotzdem sauber zu bleiben ...). Einige Kinder haben zu hause schon Durchflussbegrenzer in den Wasserhähnen und Duschen, die bis zur Hälfte Wasser sparen helfen.

Die großen Zusammenhänge von Wetter, Klima und Wasser auf unserer Erdkugel erklärt Isa Reher vom AGENDA 21-Büro des Kreises auf dem Bild. Überrascht ist sie, wie viele gute Ideen die Kinder haben, unsere Welt mit ihren eigenen Mitteln zu schützen:

Auf der langen Liste der Vorschläge steht:

  • keine schädlichen Sprays zu benutzen,

  • nur wo es notwendig ist, Auto zu fahren, lieber Rad und Füße benutzen

  • nicht zum Fenster hinaus zu heizen, sondern die Heizung beim Lüften abzudrehen,

  • Energie zu sparen überall im Alltag, z. B. beim Waschen nur mit vollen Waschmaschinen, das Licht löschen, wenn es nicht gebraucht wird, und keine Benutzung von stand-by-Geräten mehr,

  • Nicht immer in den Urlaub zu fliegen, lieber mal in der Nähe zu bleiben,

  • Neue Häuser so gut es geht zu bauen, sie sollen doch lange stehen.

Die Klasse war auch vom Brunnenbauprojekt der Welthungerhilfe begeistert. Wie ein Brunnen gebaut wird, was dazu alles gehört und wie wichtig das in den Ländern mit langen Trockenzeiten ist, zeigt einer der Filme mit eindrucksvollen Beispielen.

Der Vergleich mit Ländern mit Wasserproblemen hat die Kinder ins Nachdenken gebracht. In der nächsten Woche wird die Klasse dann an einem Projekttag erleben, wie es vor 1.000 Jahren hier mit dem Wasser bestellt war. Was die Menschen damals tun mussten, um sauberes Wasser zu bekommen, und wie anstrengend es ist, Trinkwasser zur Verfügung zu haben, können sie dann selbst probieren. Das Schulprojekt des AGENDA 21-Büros „Natürliche Lebensgrundlagen – gestern, heute und morgen“ stellt mit 4 Schulklassen das Wasser in den Mittelpunkt des eigenen Erlebens. Verständnis für die Kostbarkeit und Endlichkeit unserer Lebensgrundlagen soll bei der nächsten Generation geweckt werden, die für diese Lebensgrundlagen vielfach nur den Hahn oder die Heizung aufdrehen muss.

Die Ausstellung „Wasser ist Leben“ der Welthungerhilfe ist ebenso wie die Ausstellung “Auswirkungen menschlichen Handelns auf das Klima” noch bis zum 27. Juni täglich von 14-17 Uhr geöffnet. Für Schulklassen werden Führungen zur Schulzeit angeboten. Anmeldungen bitte bei Isa Reher oder Wilfried Janson vom AGENDA 21-Büro unter den Telefonnummern 04531-160-637 oder –265.