21.03.2002

Tag des Wassers am 23. März 2002: Guter Zustand der Gewässer ist das Ziel!

Die Wasserwirtschaft im Kreis Stormarn wird sich auch im Zeichen der EU- Wasserrechtsrahmenrichtlinie kontinuierlich weiterentwickeln. Das Ziel der Richtlinie ist es, die Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. Dabei sind die Gewässer eines Einzugsgebietes gemeinsam zu untersuchen und deren Zustand durch abgestimmte Maßnahmen zu verbessern. So einig sich die Fachleute über die Ziele sind, so intensiv ringen sie um den besten Weg.

In Stormarn hat die Wasserbehörde in den letzten beiden Jahren gute Erfahrungen mit gemeinsam erarbeiteten Gewässerentwicklungskonzepten für die Barnitz und die Heilsau gesammelt. In Arbeitsgemeinschaften arbeiten Vertreter des ehren- und des hauptamtlichen Naturschutzes, der Landwirtschaft, der Wasser- und Bodenverbände, der Fischerei, alle betroffenen und interessierten Fachleute unter Federführung der Wasserbehörde zusammen, um Entwicklungsziele und Maß-nahmenkataloge abzustimmen. Die hier gesammelten Erfahrungen begründen die Auffassung, dass die Gewässerpflegeverbände die Wasserrechtsrahmenrichtlinie nicht brauchen, wohl aber die Wasserrechtsrahmenrichtlinie die Gewässerpflegeverbände.

"Zur Umsetzung der Wasserrechtsrahmenrichtlinie sollten deshalb die guten Erfahrungen aus den Arbeitsgemeinschaften im Kreisgebiet genutzt werden" so Landrat Klaus Plöger.

Im Pilotprojekt „Alster“ der Landesregierung für die Umsetzung der Wasserrechtsrahmenrichtlinie haben die dortigen Gewässerpflegeverbände entschieden, ihre Belange in Form einer Arbeitsgemeinschaft einzubringen.

Die Zustimmung des Ministeriums für Umwelt, Natur und Forsten dafür steht noch aus, denn in Kiel favorisiert man die Gründung von "Dachverbänden" zur Umsetzung der Wasserrechtsrahmenrichtlinie. Auch diese Möglichkeit wird hier erwogen. Für das Einzugsgebiet der Mittel-Trave, von Lübeck bis zur Mühle in Sühlen, überlegen die Gewässerpflegeverbände, ob sie diese Organisationsform wählen.

"Wichtig ist es, mit geringsten Reibungsverlusten gute Arbeit zum Wohle der Natur und der Menschen zu leisten. Das ist nur gemeinsam möglich," ist sich der Landrat sicher.

Eine vernünftige interdisziplinäre Zusammenarbeit der Behörden und Vertreter verschiedenster Interessengruppen ist Voraussetzung für Planungen und Lösungen, die vor Ort akzeptiert werden. "Eine Forderung, die so selbstverständlich sein sollte, dass sie nicht erst in eine Verordnung oder ein Gesetz geschrieben werden müßte," erklärt Manfred Tabken, zuständig für die Gewässerpflegeverbände in Stormarn und Leiter der Arbeitsgemeinschaften. Hier im Kreis werde Zusammenarbeit mit Erfolg praktiziert.

Der Gewässerpflegeverband Norderbeste hat bereits 2001 ein Gewässerentwicklungskonzept für das Gebiet der Barnitz erarbeitet. Der Gewässerpflegeverband Heilsau wird sein Gewässerentwicklungskonzept am 25.03.2002 um 10:00 Uhr in der alten Schule in Reinfeld, Matthias Claudius Straße 29, vorstellen. Dazu werden die interessierte Öffentlichkeit und
die Presse hiermit herzlich eingeladen.

In beiden Gebieten haben sich die Betroffenen gemeinsam auf Gewässerentwicklungsziele geeinigt sowie Zeit- und Prioritätsvorstellungen für die tatsächliche Umsetzung verabredet.

"Unser Ziel sind naturnahe Gewässer, die auch ökologisch im Gleichgewicht sind," sagt Hugo Kuhrt, Vorsteher des Gewässerpflegeverbandes Heilsau." Auch ökonomisch macht das Sinn, denn solche Gewässer verursachen erheblich weniger Unterhaltungskosten. Die beste Unterhaltung ist immer noch die, die nicht nötig ist“.