13.07.2002

Stormarner Kreistag beschließt Klimaschutz-Programm bis 2005

Der Kreis Stormarn hat sich 1995 durch Beitritt zum internationalen Klimabündnis zum Klimaschutz verpflichtet. Die Klimaschutz-Leitstelle (heute AGENDA 21-Büro) entwickelte daraufhin ein erstes Handlungsprogramm für den Kreis. Dieses Klimaschutz-Programm wurde nun anhand der bisherigen Erfahrungen und mit maßgeblicher Beteiligung der Kreistagsfraktionen bis 2005 fortgeschrieben.

Das Klimaschutz-Programm analysiert, was der Kreis bislang zum Klimaschutz beigetragen hat und noch umsetzen sollte. 22 Maßnahmenvorschläge konkretisieren das Vorhaben Klimaschutz, wobei an erster Stelle das Serviceangebot für die Gemeinden und die Bürgerbeteiligung stehen.

Die Durchführung eines Öko-Audits an den Kreis-Schulen und in der Kreisverwaltung werden ebenso empfohlen wie eine umweltbewusste, nachhaltige Beschaffung und ein qualifiziertes Energiemanagement. Grundsätzlich soll der Kreis in alle seine Entscheidungen Aspekte des Klimaschutzes sowie der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung im Sinne der Agenda 21 einbeziehen. Das Klimaschutz-Programm richtet sich in erster Linie an die eigene Verwaltung und deren Zuständigkeitsbereich, ist aber auch für den gesamten Kreis als anspornende Leitschnur gedacht.

Klimaschutz bedeutet vor allem, den täglichen Ausstoß von klimaschädigenden Gasen in die Atmosphäre zu senken. Die Verminderung des Ausstoßes von Kohlendioxid (CO2), das bei jeder Verbrennung (z.B. Stromerzeugung, Heizung) erzeugt wird, steht an erster Stelle der Klimaschutz-Bemühungen. Gleiches gilt der Vermeidung anderer klimarelevanter Gase wie Methan und FCKW.

Für den Klimaschutz reicht es daher nicht, wenn nur einige Industriebetriebe auf umweltfreundlichere Brennstoffe umsteigen, sondern unser aller Verhalten bestimmt das Ergebnis. Jeder einzelne ist mit seinem täglichen Verhalten gerade an der Freisetzung von Kohlendioxid beteiligt. Klimaschutz muss auch praktisch gelebt werden und lässt sich nicht nur verordnen.

Die Kreisverwaltung hat für die eigenen Liegenschaften und das Nutzerverhalten das Ziel, den CO2-Ausstoß um 20% bis 2000 gegenüber der Basis 1987 zu senken, knapp erreicht. Das neue Ziel wird nun bis 2005 auf 35% fortgeschrieben. Es soll vor allem in 11 großen Handlungsfeldern erreicht werden. Besonders Energieverbrauch und Verkehr tragen am meisten zum Klimaschaden durch CO2-Emissionen bei. Durch Entwicklung und Umsetzung eines qualifizierten Energiemanagements sowie energiesparender Techniken und Verhaltensweisen soll
zukünftig noch ein relativ großes CO2- und auch Kosten-Einsparpotential ausgeschöpft werden.

Auch beim Beschaffungs- und Vergabewesen sollen Klimaschutz-Potentiale ausgeschöpft werden. Mit der Teilnahme von Kreis-Schulen am Öko-Audit sollen Qualitätsverbesserungen und Einsparungen realisiert werden. Für die Kreisverwaltung wird ebenfalls die Teilnahme am Öko-Audit vorgeschlagen, um Einsparpotentiale über ein funktionierendes Umweltmanagement langfristig zu verfolgen.

Der Kreis soll grundsätzlich in seine Entscheidungen Aspekte des Klimaschutzes sowie der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung im Sinne der Agenda 21 einbeziehen.

Die Verkehrsdaten im Kreis Stormarn sprechen tendenziell für eine erhebliche Zunahme mit allen negativen Auswirkungen auf das Klima. Hier kann der Kreis versuchen, dem Trend mit einer benutzerfreundlichen Anbindung von Gewerbegebieten an Buslinien und Bahn gegenzusteuern. Kreisweit könnten Planungsträger mit dem Hinwirken auf eine akzeptable Anbindung der Anrainer an die Bahnlinie Hamburg – Lübeck und auf eine wohnortnahe Infrastruktur wie Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Schulen und Freizeitangeboten, die den
Bürgern direkt zugute kämen, wichtige und nachhaltige Beiträge leisten.

„Viele der besten Ideen, was man direkt vor Ort für den Klimaschutz tun kann, und das Durchhaltevermögen, diese auch umzusetzen, haben die Menschen in den Gemeinden und Städten. Und die wollen wir wirksam unterstützen“, so Landrat Klaus Plöger. Deshalb stehen im Klimaschutz-Programm die entsprechenden Service-Angebote für die Städte, Ämter und Gemeinden auch an oberster Stelle und bilden wichtige Schwerpunkte in der Arbeit des AGENDA 21-Büros. Die gute Resonanz aus Bad Oldesloe, Reinbek, Reinfeld (Holstein), Ammersbek, Barsbüttel, Großhansdorf und Tangstedt zeigt, dass es offensichtlich gelungen ist, ein Angebot zu entwickeln, das wirklich gebraucht wird.

"Mit der Fortschreibung unseres Klimaschutzprogrammes, an dem auch unsere Kreistagsfraktionen aktiv mitgewirkt haben, setzen wir uns ein hohes Ziel und rufen den gesamten Kreis zur tatkräftigen Mitarbeit auf. Dass unser Weg richtig ist, zeigen uns der Erfolg vor Ort sowie die Unterstützung des Landes, die wir bereits für einige Projekte erfahren haben", so Landrat Plöger mit optimistischem Blick in die Zukunft.

Wenn auch Sie Unterstützung für den Klimaschutz vor Ort brauchen oder Fragen haben, wenden Sie sich gern an das AGENDA 21-Büro des Kreises, wo Isa Reher und Wilfried Janson unter den Rufnummern 04531-160–637 / –265 für weitere Auskünfte zur Verfügung stehen.