24.09.2003

Mehr Natur für unser Wasser

Der Kreis Stormarn ist auf dem Weg zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie ein großes Stück vorangekommen. Landrat Klaus Plöger lässt sich von den Verbandsvorstehern Klaus Möller und Gustav Stoffers über ihre Arbeit unterrichten.

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie ist am 22.12.2000 in Kraft getreten. Sie fordert in Europa eine koordinierte Gewässerbewirtschaftung innerhalb der Flusseinzugsgebiete, auch über Staats- und Ländergrenzen hinweg. Für das Gebiet des Landes Schleswig-Holstein sind die Flussgebietseinheiten Eider, Elbe und Schlei/Trave bestimmt worden. Der Kreis Stormarn hat Anteile an den Flussgebietseinheiten Elbe (Randgebiete zu Hamburg) und Schlei/Trave (Flächen, die zur Ostsee entwässern).

Der Kreis begrüßt die Wasserrahmenrichtlinie, die zu einer Harmonisierung des Gewässerschutzes und zu einer Verminderung der Gewässerbelastung beitragen wird.

Zentrale Ziele der Richtlinie sind u.a. :
- Bei oberirdischen Gewässern ein guter ökologischer und chemischer Zustand in 15 Jahren.
- Beim Grundwasser ein guter quantitativer und chemischer Zustand in 15 Jahren und eine Verhinderung oder Begrenzung von Schadstoffeinträgen.

Um die Ziele der Richtlinie zu verwirklichen, gehen die Bundesländer bei der Bestimmung der Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten unterschiedliche Wege. In Schleswig-Holstein werden die Grundlagenermittlungen und die Pläne für die erforderlichen Maßnahmen unter Federführung der Wasser- und Bodenverbände erarbeitet. Damit wird gewährleistet, dass für die an den Gewässern notwendig werdenden Maßnahmen größtmögliche Akzeptanz bei den betroffenen Grundstückseigentümern, Anliegern, Kommunen und Vertretern der verschiedenen Interessengruppen erreicht wird.

Die "Arbeitseinheiten" sind in Schleswig-Holstein die Bearbeitungsgebietsverbände. Sie umfassen die Gebiete mehrerer Wasser- und Bodenverbände und Kommunen eines Einzugsgebietes. Im Kreis Stormarn liegt der Sitz von zweien dieser Bearbeitungsgebietsverbände:
- Bearbeitungsgebietsverband Alster mit einem Einzugsgebiet von gut 30.000 ha – Verbandsvorsteher ist Klaus Möller aus Jersbek-
- Bearbeitungsgebietsverband Mittlere Trave mit einem Einzugsgebiet von 45.000 ha – Verbandsvorsteher ist Gustav Stoffers aus Elmenhorst-

Beide Verbände konnten innerhalb von 6 Monaten nach Eingang der Gründungsanträge durch die Aufsichtbehörde des Kreises Stormarn gegründet werden. Die Wahl der Verbandsgremien ist erfolgt, damit sind die Verbände arbeitsfähig und haben ihre Arbeit bereits aufgenommen.

Der Bearbeitungsgebietsverband Alster ist von der Landesregierung als Pilotprojekt ausgesucht worden, um in der Zusammenarbeit mit der angrenzenden Freien und Hansestadt Hamburg Erfahrungen zu sammeln, die an anderer Stelle im Land wiederum gebraucht werden.

Ebenfalls ist die Mitarbeit der Gemeinden, die in diesem Verband mit 36 % der Fläche als gewässerunterhaltungspflichtige Körperschaften vertreten sind, eine Besonderheit. Die hier gesammelten Erfahrungen werden auch für die Arbeit in anderen Landesteilen nützlich sein.

Die beiden Verbandsvorsteher haben sich heute mit Landrat Klaus Plöger im Kreishaus getroffen und ihn über die Aufgaben der Bearbeitungsgebietsverbände und die Schwerpunkte ihrer bisherigen Arbeit unterrichtet. Der Landrat zeigte sich erfreut über soviel ehrenamtliches Engagement vieler Beteiligter und sicherte beiden Verbandsvorstehern seine Unterstützung und die der Kreisverwaltung, insbesondere des Fachbereiches Umwelt, zu. Der Landrat bat die Verbandsvorsteher, ihn regelmäßig über den Fortgang dieser auch für den Kreis wichtigen Arbeit zu informieren.

Abschließend fasste der Fachbereichsleiter Umwelt Hans-Gerd Eissing zusammen: „Im Kreis Stormarn ist die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie auf einem guten Weg. Mehr Natur für unser Wasser! Nachhaltige Wasserwirtschaft ist auch Daseinsvorsorge!“