31.08.2005

Umweltminister Dr. Christian von Boetticher besucht das Stormarner Modellprojekt „Handwerk für nachhaltiges Wirtschaften“ in Reinfeld

Am 05.09.2005 um 11:00 Uhr fand im Reinfelder Handwerksbetrieb Holz- und Dachbau Raddatz GmbH, Grootkoppel 51 eine Informationsveranstaltung über das Modellprojekt „Handwerk für nachhaltiges Wirtschaften“ statt. Umweltminister Dr. Christian von Boetticher stellte die Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens im Handwerk als Wettbewerbsvorteil heraus und zog eine positive Bilanz. Das Modellprojekt wurde vom AGENDA 21-Büro des Kreises Stormarn, der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn sowie der Kreishandwerkerschaft Stormarn und der Handwerkskammer Lübeck initiiert.





































„Ökologie und Ökonomie sind kein Widerspruch, sondern können gemeinsam zum Nutzen aller verbessert werden“, so Landrat Klaus Plöger. Für das Handwerk bedeutet dies, z.B. durch mehr Ressourceneinsparung und Vernetzung zu einer höheren Wirtschaftlichkeit und damit zu einer gestärkten Wettbewerbsfähigkeit zu gelangen.

Die zukunftsorientierte Entwicklung des Kreises Stormarn in der Metropolregion Hamburg muß sich auch am Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren.
„Dafür brauchen wir innovative Ansätze, die die unterschiedlichen Handlungsfelder langfristig in Einklang bringen können.
Nachhaltigkeitsstrategieen müssen dabei alle zentralen Themen unserer Zeit umfassen, wie Wettbewerbsfähigkeit, Innovation, Arbeitsplatzsicherung, Klimaschutz und ökologische Fragen sowie soziale Kompetenz. Wir in Stormarn begreifen diese Aufgaben als Herausforderung und geben Beispiele für nachhaltige Wege in eine zukunftsfähige Entwicklung“ so Landrat Plöger.







































Am Modellprojekt haben sich 19 Betriebe unterschiedlicher Branchen aus dem Gewerbegebiet Grootkoppel beteiligt. Ziel ist es, ökologische und ökonomische Einsparpotentiale und Verbesserungen zu prüfen und möglichst dauerhaft umzusetzen. Neben dem ökonomischen und ökologischen Nutzen ist die Nachhaltigkeit der Maßnahmen von großer Bedeutung. Für die Betriebe und den Standort stärkt dies alles auch die Konkurenzfähigkeit, sichert Arbeitsplätze und macht fit für die Zukunft. Nach 16 Monaten kann insgesamt eine positive Bilanz gezogen werden.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnten unter den Betrieben zahlreiche Vernetzungen erkannt und umgesetzt werden. Die gemeinsame Abfallsammlung von Verpackungsmaterial, Holz, Bauschutt und Metall konnte organisiert werden. Das Ergebnis ist eine bessere Abfallsortierung, da jetzt auch Kleinmengen getrennt erfasst werden können.

Beim gemeinsamen Einkauf von Verbrauchsmaterial und Rohstoffen sind positive Synergien erzielt worden. Dies führte zu Kosteneinsparungen sowie zur Verkehrs- und Abfallvermeidung. Auch der gemeinsame Einkauf von Energie hat den Betrieben viel Geld gespart.

Mit der Planung einer großen Photovoltaikanlage wird im Gewerbegebiet Grootkoppel der erste Schritt zu einer umweltfreundlichen Energieerzeugung vollzogen. An einer Ausbaustufe haben schon weitere Betriebe ihr Interesse angemeldet.







































Weitere Ideen und Projekte sind in der Pipeline. Für weitere Erfolge ist es natürlich erforderlich, dass alle Betriebe die Chancen, die ihnen hier für eine nachhaltige Entwicklung geboten werden, auch wirklich durch aktive und intensive Zusammenarbeit nutzen. Dies zu verwirklichen ist ein wesentliches Ziel des vom Land mit 75% geförderten Modellprojektes. Gleichzeitig werden den Betrieben Einsparpotentiale aufgezeigt und letztlich die Konkurrenzfähigkeit am Standort Stormarn verbessert.

Eine wichtige Rolle für die Langfristigkeit spielt auch der Aufbau von Managementsystemstrukturen, wie es in der 4. Stufe des Projektes vorgesehen ist. Durch den Aufbau von Umweltmanagementsystemen nach EMAS (EG Öko-Audit) und QuB - Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe - werden in den Betrieben die Schnittstellen zu den Netzwerken aufgebaut und so in die Geschäftsprozesse integriert.

Zwei Betriebe haben mit dem Aufbau eines Umweltmanagementsystems nach EMAS begonnen. Im Rahmen des Modellprojektes ist die Betreuung von zwei weiteren EMAS-Betrieben vorgesehen. Für die anderen Betriebe besteht die Möglichkeit einer Beteiligung an QuB, einem Umweltmanagementsystem "light" für Kleinbetriebe, das in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium und der Umweltberatungsstelle des schleswig-holsteinischen Handwerks entwickelt wurde.

Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Schleswig-Holstein unterstreicht mit dem Schwerpunkt „Arbeiten und Produzieren“ die geplante Zielsetzung. Als Projektpartner unterstützen die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn mbH, die Kreishandwerkerschaft Stormarn und die Handwerkskammer Lübeck das vom Kreis Stormarn initiierte und vom Agenda 21-Büro betreute zukunftsweisende Modellprojekt.





































„Mit diesem Projekt stärken wir das Stormarner Handwerk sowie den Kreis Stormarn als Wirtschaftsstandort“, stellten die Projektpartner Handwerkskammer Lübeck und Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn mbH erfreut fest.

Am erfolgreichen Modellprojekt beteiligen sich die folgenden Reinfelder Handwerksbetriebe:
- Beuck Tiefbau KG
- Bruns Melktechnik
- Dachdeckerei Michael Schäfer GmbH
- Druckerei Masuhr
- Elektroinstallateurmeister Rosenau
- Elektro Schmidt
- EVW Wegener
- Fliesenlegermeister Uschkurat
- Hörcher Gesellschaft für Anlagenbau und Energiesysteme mbH
- Holz- und Dachbau GmbH Raddatz
- LIWEBA Lichtwerbeanlagenbau GmbH
- NOVATECH
- Parkett-Schnack GmbH
- Schlosserei und Metallbau Zwiebelmann GmbH
- T + B Treppen und Bauelemente
- Teletronic GmbH
- Trave Antik
- Treppenbau Voß

Weiter Informationen zum Modellprojekt "Handwerk für nachhaltiges Wirtschaften"