25.11.2005

Schaut hin! Gewalt kommt nicht in die Tüte

Ziele, Daten, Fakten der Aktion

Diese Öffentlichkeitskampagne „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ richtet sich gegen die Gewalt an Frauen in unserer Gesellschaft und macht im öffentlichen und alltäglichen Raum sichtbar, was hinter verschlossenen Türen passiert. Über 50. 000 Brötchentüten liegen am 25. November in den Verkaufsstellen der teilnehmenden Bäckereien der Bäcker-Innung Holstein zur Abgabe bereit. Darauf finden Betroffene neben der landesweiten Frauenhelpline die wichtigsten Telefonnummern zur Hilfe in den Kreisen Pinneberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Segeberg, Lübeck und Kiel.

Gemeinsam mit der Bäcker-Innung, den lokalen Bündnissen ‚Gewalt gegen Frauen‘ und zahlreichen Sponsoren, die mit ihrem Namen die Aktion unterstützen und Geld für diese Anti-Gewalt-Arbeit gespendet haben, wird eine Tür geöffnet, um die Tat ans Licht zu bringen und deutlich zu machen: Schaut hin! Gewalt betrifft uns alle! Wegsehen und schweigen, heißt den Täter zu schützen. Gleichermaßen wird von uns allen den betroffenen Frauen eine Tür zur Hilfe aufgemacht.

Im Kreis Stormarn sind bisher insgesamt 3995,-€ gespendet worden. Folgende Spenderinnen und Spender dürfen genannt werden:
Gabriele Fricke, Ahrensburg, 35,-€
Hans Joachim u. Elke Stolten, 10,-€
Hanser und Co GmbH, Barsbüttel, 250,-€
Rüdiger Schnoor, Barsbütteler-Kommunale-Alternative, 20,-€
Marion Gurlit GB Bad Oldesloe u. Prof.Dr. Wallmann, 50,-€
Bolfeld & Fuhr, Rechtsanwälte und Notare, Reinfeld, 50,-€
Jochen Meier, Bad Oldesloe, 50,-€
Uwe Münning, Lübeck, 25,-€
Sparkasse Stormarn, 100,-€
Hedwig Iskenius, Heilpraktikerin Ammersbek, 40,-€
Rudolf H.E. Dorsch, Rechtsanwalt u. Notar, Ahrensburg 20,-€
Else Marie Manske Nüßlein, Gesundheits- und Ernährungs-Beratung Barsbüttel, 25,-€
Mitarbeiterinnen der Migrationsberatungsstelle Bad Oldesloe, 20,-€
Christof Zingel, Praxis C. Zingel, 50,-€

Hinzu kommt eine private Spende eines Ehepaares aus Bad Oldesloe in Höhe von 3000,-€ und die Spende einer Gemeinschaftspraxis aus Barsbüttel in Höhe von 250,-€.

Zahlen und Fakten:
Die Aktion findet in den Kreisen Pinneberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Segeberg und den Städten Lübeck und Kiel statt:

Über 50. 000 Brötchentüten liegen am 25. November in den Verkaufsstellen der teilnehmenden Bäckereien der Bäcker-Innung Holstein zur Abgabe bereit. Im Kreis Stormarn werden 13.500 Brötchentüten in Filialen folgender Bäckereien verteilt: Wilhelm Schmidt aus Bad Oldesloe; Hartmut Kock aus Bargteheide, Dirk Tiburg aus Reinbek, die Braaker Mühle, Bäckerei Baumgarten GmbH & Co KG aus Aumühle und Claus Zingelmann aus Lütjensee. Auf den Brötchentüten sind neben der landesweiten Frauenhelpline die wichtigsten Telefonnummern von Anlaufstellen in den Kreisen Pinneberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Segeberg, Lübeck und Kiel abgedruckt.

Beteiligung insgesamt
  • es beteiligen sich 33 Mitgliedsbetriebe der Bäcker-Innung Holstein mit mehr als 120 Filialen
  • alle Gleichstellungsbeauftragten in den jeweiligen Kreisen und Städte ( insgesamt 33)
  • alle Frauenhäuser, Frauenfachberatungsstellen, Notrufe, KIK- Koordinatorinnen,
    und den Netzwerken angeschlossenen Institutionen ( insgesamt 30 Institutionen)
  • am 25. November werden in fast 50 Bäckerei-Filialen, auf Wochenmärkten und Fußgängerzonen Gleichstellungsbeauftragte , Mitarbeiterinnen der Institutionen und ehrenamtliche Vereinsfrauen Informationsmaterial verteilen und Fragen zum Thema beantworten ( insgesamt werden 200 Frauen und einige Männer im Einsatz sein)
  • in den Berufsschulen Bad Segeberg, Elmshorn und Mölln fanden Unterrichtsbesuche in den Unter-, Mittel- und Oberstufen der Klassen der Bäckereifachverkäuferinnen und Bäcker statt – einzelne Aktionen begleiteten die Besuche

In den Kreisen Segeberg, Stormarn, Pinneberg und der Stadt Lübeck
gab es Sponsorenaktionen zu Gunsten der Frauenfachberatungsstellen vor Ort
die Ergebnisse:
Kreis Pinneberg: 60 Sponsoren spendeten 2200,00 €
Kreis Segeberg: 23 Sponsoren spendeten 1165,00 €
Kreis Stormarn: 15 Sponsoren spendeten 3995,00 €
Stadt Lübeck: 18 Sponsoren spendeten 750,00 €


Die Spendenaktion läuft noch bis Dezember 2005!

Gespendet werden kann auf das Konto des Vereins Frauen helfen Frauen Stormarn e.V., Sparkasse Holstein, Bankleitzahl 230 516 10, Spendenkonto-Nr. 134 504 986, Stichwort: „Gewalt kommt nicht in die Tüte“.
Die Spenden kommen den drei im Kreis Stormarn vertretenen Frauenfachberatungsstellen und dem Frauenhaus Stormarn gleichermaßen zugute.

Häusliche und familiäre Gewalt ist die am weitesten verbreitete Form der Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder und umfasst alle gesellschaftlichen Schichten. In Deutschland ist davon fast jede vierte Frau betroffen, und jährlich fliehen rund 45.000 Frauen mit ihren Kindern in Frauenhäuser. Frauenhäuser, Frauenfachberatungsstellen und die neu geschaffenen Kooperationen vor Ort bieten den Frauen Zufluchtsmöglichkeiten und Hilfsangebote. Das 2002 in Kraft getretene Gewaltschutzgesetz verfolgt endlich das Ziel: „wer schlägt, der geht“ und bietet den Frauen besseren Schutz vor den gewalttätigen Männern.

Zahlen aus dem Kreis Stormarn
In den Einrichtungen „Beratungsstelle für Frauen und Mädchen“, „Frauen helfen Frauen Stormarn e. V., „Beratungsstelle Südstormarn - Psychosoziale Beratung für Frauen und Mädchen“, und im „Frauenhaus Stormarn“ wurden im Jahr 2004 rund 460 Frauen beraten und betreut. In vielen Fällen kam es zu längeren Beratungssequenzen. Allein im Kreis Stormarn gab es in 2005 von Januar bis September 242 polizeiliche Einsätze zu häuslicher Gewalt, bei denen 24 Wegweisungen ausgesprochen wurden. Fachleute gehen jedoch von einer viel höheren Dunkelziffer aus.