07.07.2006

B 404 - Dreistreifiger Ausbau zwischen A 1 und A 24 -

Der Verkehrsausschuss des Kreises Stormarn hat in seiner Sitzung am 4. Juli 2006 über den dreistreifigen Ausbau der B 404 zwischen A 1 und A 24 beraten.

Der Bundesverkehrswegeplan sieht einen Ausbau der B 404 zwischen der A 1 und der A 24 zur vierspurigen Autobahn nicht vor dem Jahre 2015 vor. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) mit Sitz in Lübeck plant daher den dreistreifigen Ausbau der B 404 zwischen A 1 und A 24 in vier Teilabschnitten von jeweils ca. drei Kilometern Länge. Auf diese Weise sollen Überholmöglichkeiten auf der unfallgefährdeten Strecke geschaffen werden.

Der erste Ausbauabschnitt beginnt am Autobahnkreuz Bargteheide und endet ca. 1,0 km hinter der Auffahrt Sprenge. Die Schließung einer Anschlussstelle im Bereich Sprenge/Mollhagen ist dabei nach Angaben des LBV unumgänglich. Derzeit ist die Schließung der Anschlussstelle Sprenge vorgesehen.

Der zweite Abschnitt liegt zwischen den Anschlussstellen Lütjensee/Schönberg und Lütjensee/Grönwohld.

Der dritte und vierte Abschnitt werden zusammengefasst zu einer Ausbaustrecke. Diese beginnt an der Anschlussstelle Trittau/Großensee und endet an der Anschlussstelle Schwarzenbek der A 24.

Ein kostenintensiver Umbau der vorhandenen Brückenbauwerke und der Auffahrten ist durch den Ausbau nicht erforderlich. Die geschätzten Kosten für den Ausbau belaufen sich auf ca. 18 Mio. Euro. Das Planfeststellungsverfahren soll in 2007 eingeleitet werden, der Baubeginn ist im Jahre 2008 geplant.

Erste Ergebnisse der Voruntersuchung zur Ausbauplanung wurden den Mitgliedern des Verkehrsausschusses bereits in ihrer Sitzung am 13. März 2006 präsentiert. Zwischenzeitlich wurden die Vorplanungen durch den LBV auch in den betroffenen Gemeinden vorgestellt. Die Gemeindevertretungen haben über den vorgestellen Entwurf beraten und ihre Stellungnahmen dem LBV zukommen lassen.

Der Verkehrsausschuss des Kreises hat nun in seiner Sitzung am 04. Juli 2006 eine Gesamtstellungnahme unter Berücksichtigung der Belange der betroffenen Gemeinden beschlossen. Der Kreis erhebt und unterstützt hierin die Forderung der Gemeinden nach einem durchgängigen dreistreifigen Ausbau zwischen der A 1 und der A 24 zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Sollte die Schließung einer Auffahrt im Bereich Sprenge/Mollhagen notwendig sein, so favorisiert der Kreis, wie auch in der Planung berücksichtigt, die Schließung der Anschlussstelle Sprenge, da die direkte Anbindung des Ortsteils Mollhagen an die B 404 über die L 296 gewährleistet ist. Gleichzeitig soll die Erreichbarkeit der B 404 für Notfalleinsätze im Ortsteil Sprenge über eine Behelfszufahrt gesichert werden. Da bei Schließung der Anschlussstelle Sprenge mit einer Mehrbelastung der umliegenden Straßen zu rechnen ist, hält der Kreis deren Ausbau für dringend erforderlich.

Der Kreis fordert zudem, nach Aufhebung des Radweges an der B 404, dem Radverkehr Ausweichstrecken zur Verfügung zu stellen und die Verbindung der bestehenden Radwege des umliegenden Radwegenetzes zu gewährleisten. Dies bedeutet die Anlage von Radwegen in Teilbereichen entlang der L 90, L 296 und der K 37

Die Belange des Naturschutzes sollen im Rahmen des Planfeststellungsverfahren berücksichtigt werden. Lärmschutzmaßnahmen sind im vollen Ausmaß der gesetzlichen Möglichkeiten durchzuführen, um eine Mehrbelastung der Anlieger durch Geräuschimmissionen zu vermeiden.

Der Kreis verlangt weiterhin den beidseitigen Bau eines Wildschutzzaunes, da es auf der Strecke in der Vergangenheit immer wieder zu Wildunfällen gekommen ist.

Der Verkehrsausschuss hält darüber hinaus allerdings am langfristigen vierspurigen Vollausbau der B 404 zur A 21 fest und stellt klar, dass es sich bei dem dreistreifigen Ausbau lediglich um eine Übergangslösung handeln kann.