06.07.2007

Informationsfahrt des Stormarner Fachausschusses zu Stormarner Museen

Um Einblicke in die aktuelle Arbeit von Stormarner Museen zu erhalten, besuchten Mitglieder des Schul-, Kultur- und Sportausschusses des Kreises Stormarn vier Stormarner Museen.

Die erste Station war das Stormarnsche Dorfmuseum in Hoisdorf, wo Bürgermeister Dieter Schippmann und Museumsleiter Klaus Bustorf die Kommunalpolitiker über die Zielsetzung und die Schwerpunkte ihrer Museumsarbeit unterrichteten. Sie erläuterten, dass das Museum eine Sammlung von rd. 10.000 Objekten zur Volkskunde und Alltagsgeschichte des Stormarner Landlebens besitzt, die nahezu vollständig von der Bevölkerung dem Museum geschenkt worden sei.

13 ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen für den laufenden Betrieb. Eine Museumswissenschaftlerin, die durch eine Sponsorin finanziert wird, arbeitet zurzeit an der digitalen Erfassung der Museumsbestände im Rahmen des Pilotprojektes „Digicult Schleswig-Holstein“. Die Kommunalpolitiker zeigten sich beeindruckt von dem Engagement der ehrenamtlichen Arbeit und der kommunalen Unterstützung durch die Gemeinde Hoisdorf.

Mitglieder des Schul-, Kultur- und Sportausschusses des Kreises Stormarn besuchten vier Stormarner Museen



































auf dem Foto:
Mitglieder des Schul-, Kultur- und Sportausschusses sowie die Leiterin, Dr. Tatjana Cenowa vor dem Schloss Ahrensburg

Das Schlossmuseum Ahrensburg bildete die zweite Station der Informationsfahrt. Bei einer inhaltlichen Führung durch die repräsentativen Räume erläuterte die Museumsleiterin, Dr. Tatjana Cenowa, die kulturhistorischen Preziosen der Sammlung: Portträts, Meißner Porzellan, Wandgemälde, Historische Öfen etc. Sie unterließ es aber auch nicht, auf dringliche museale und bauliche Probleme hinzuweisen. So machte sie deutlich, dass mehrere Kronleuter oder auch Möbelstücke dringend zu restaurieren seien. Ebenso gäbe es evt. Setzungsrisse im über 400-jährigen Gebäude.

Das Museum, das die Wohnkultur einer adligen Familie aus Schleswig-Holstein dokumentiert, begeisterte die Mitglieder des Ausschusses durch seine eher individuelle und persönliche Atmosphäre, die Besucher fast vergessen lässt, sich in einem Museum aufzuhalten. Mit großem Interesse erfuhren sie von den umfangreichen Kinder- und Sonderveranstaltungen. Die finanzielle Grundstruktur der privaten Stiftung wurde kritisch hinterfragt.

Als dritte Station besuchten die Mitglieder des Fachausschusses die Orts- und volkskundliche Sammlung Bargteheide. Hier führte die Museumsleiterin, Wilma Griese, zusammen mit dem 1. Vorsitzenden des Verschönerungsvereins Bargteheide, Klaus Andresen, und dem Museumsmitarbeiter, Klaus Griese, durch das Haus. In einem Vortrag und beim Museumsrundgang stellten sie die Schwerpunkte der Museumsarbeit vor.

Die Sammlung thematisiert die lokale Geschichte Bargteheides von den frühen vorgeschichtlichen Anfängen bis in das 20. Jahrhundert. Anhand umfangreicher Objekte zu verschiedendsten thematischen Bereichen wird das Alltagsleben und das Gewerbeleben des Ortes anschaulich dokumentiert. Träger des Museums ist der Verschönerungsverein Bargteheide, der seit 1970 das Museum betreibt. Für den großen ehrenamtlichen Einsatz sprachen die Mitglieder des Ausschusses dem Verschönerungsverein ihren Dank aus.

Die vierte Station der Informationsfahrt bildete das Stadtmuseum in Bad Oldesloe. Hier begrüßte der langjährige Museumsleiter, Dr. Klaus-Christoph Baumgarten, zusammen mit der Mitarbeiterin, Petra Maria Schark, und Helmut Müller die Mitglieder des Fachausschusses. Nach den Worten des Museumsleiters versteht sich das Oldesloer Stadtmuseum als das Museum der Vor- und Frühgeschichte des Kreises Stormarn.

Hier kann die Archäologie und die Vorgeschichte Stormarns in einmaliger Weise anhand von Objektreihen und Originalen erfahren werden. Die umfangreiche Sammlung zur Stadtgeschichte, insbesondere zu Handwerk und Kleinindustrie wächst ständig, so dass die Raumkapazitäten zurzeit nicht mehr ausreichen. 6 bis 8 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für den laufenden Betrieb. Mitglieder des Ausschusses stellten die Frage nach Verbesserungen der Zusammenarbeit der Museen untereinander.

Die Informationsfahrt insgesamt ermöglichte den Mitgliedern des Ausschusses gute Einblicke in die aktuelle Museumsarbeit vor Ort in Stormarn. Es wurde deutlich, dass die Stormarner Museumslandschaft interessante Schwerpunkte im Bereich der Volkskunde und Lokalgeschichte besitzt und darüber hinaus mit dem Schlossmuseum Ahrensburg ein Juwel besitzt, das adlige Wohnkultur von europäischem Rang zeigt.

Die Stormarner Museen, so das Fazit der Fahrt, sind interessante Orte des Lernens und des Staunens. In Ihne lohnt es sich z.B. in den Bereichen der Alltagsgeschichte oder Vorgeschichte auf interessante Entdeckungstouren zu gehen. Hier wird Historisches der Region Stormarn authentisch auf vielfältige Art anschaulich vergegenwärtigt und spannend erlebbar.