23.04.2008

Knickholzhaufen wurden zum Lebensraum für viele Tiere

Die Landwirte werden dringend um besondere Sorgfalt gebeten.

Dieser Tage sieht man auf vielen Ackerflächen noch das Knickholz der vergangenen Knickpflegesaison liegen. Der Beirat für Naturschutz, der Kreisbauernverband und die untere Naturschutzbehörde bitten alle betroffenen Landwirte, auf eine möglichst naturschonende Verwertung oder Beseitigung des Reisigs zu achten.

Aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit haben jetzt bereits viele Singvögel mit der Brut begonnen. Es ist anzunehmen, dass viele der großen Knickhaufen von den Vögeln als Ersatz für den nun fehlenden Knick angenommen wurden. Auch andere Tiere wie Insekten, Frösche und kleinere Säugetiere könnten dort Unterschlupf gesucht haben. Ein Verbrennen des Holzes zum jetzigen Zeitpunkt würde für viele Tiere den sicheren Tod bedeuten! Das bereits zu großen Haufen zusammengeschobene Knickholz sollte daher bis Ende August (!) auf den Flächen verbleiben, dann können dort die Vögel in Ruhe ihr Brutgeschäft beenden und Spitzmäuse, Blindschleiche, Lederlaufkäfer und andere Tierarten Unterschlupf finden. Als "Miete" leisten diese Tiere dann ihren Beitrag bei der Vertilgung unliebsamer Insekten im Getreide. Nach der Ernte, wenn auch die Fortpflanzungszeit abgeschlossen ist, können die Haufen dann beseitigt werden.

Ein unzumutbarer Verlust an Getreideertrag dürfte den Landwirten damit nicht aufgebürdet werden. Bei einem jetzt durchgeführten Verbrennen der Knickreste wird sich das eingesäte Getreide aufgrund der starken Hitzeentwicklung ohnehin nicht mehr erntereif entwickeln können. Anfallendes Knickholz sollte nicht mehr verbrannt werden, auch wenn dies weiterhin erlaubt bleibt, sondern nach Möglichkeit geschreddert werden. Auf keinen Fall darf das Reisig auf den Knick gepackt werden, weil es dort die aufkommende Vegetation unterdrücken würde.

Ansprechpartner:
Kreisbauernverband - Herr Koll, Tel.: 04531-4785
Naturschutzbeirat - Herr Ohnesorge Tel: 040-637024910
KreisStormarn Naturschutzbehörde - Herr Schulz Tel: 04531-160-256