29.04.2008

Erneuerbare Energien in Stormarn – Viel Lob für Informationsveranstaltung beim Kreis

Mit Sonne, Holz oder Erdwärme heizen oder Strom erzeugen und das sogar im Altbau mit Fördermitteln ? Ein bunt gemischtes Publikum von Kindern bis zu Senioren interessierte sich für alles, womit im Haus Energie gespart werden kann. Dafür gab es reichlich Informationen zum Anfassen, Mitnehmen und Zuhören auf einer Handwerks- und Beratungsmesse, bei Fachvorträgen und bei der anschließenden Besichtigung der Biogasanlage Blumendorf.

Kreispräsidentin Christa Zeuke bei der EröffnungDie Kreispräsidentin, Christa Zeuke, fand bei der Eröffnung der Handwerks- und Beratungsmesse lobende Worte für diese in Schleswig-Holstein einmalige Veranstaltung des Kreises. Besonders vorbildlich ist die gute Zusammenarbeit mit Handwerk, Verbrauchergemeinschaft und Investitionsbank Schleswig-Holstein sowie Sparkasse Holstein. Hier ziehen alle Dienstleister an einem Strang, die der Bürger für einen neuen, zeitgemäßen Umgang mit Energie brauchen kann.

auf dem Foto: Kreispräsidentin Christa Zeuke bei der Eröffnung

„Klimaschutz – wichtiger denn je !“ War das Motto dieses 13. bundesweiten Tages der erneuerbaren Energien. An diesem Tag ging es in ganz Deutschland um Anlagen, die diese erneuerbaren Energien nutzen oder um Techniken, die Energie sparen.

Erneuerbare Energien wie Sonne, Wind, Wasser, und Erdwärme stehen so gut wie alle unbegrenzt zur Verfügung und verbrauchen sich nicht. Diese Energien zu nutzen, ist Klimaschutz pur. Die Verfügbarkeit dieser Energien übersteigen den weltweiten Energiebedarf um ein Vielfaches, bei Sonne allein um einen Faktor von fast 3.000. Was fehlt, ist nur eine breite Verfügbarkeit der Techniken, dieses Potential auch zu nutzen.

Und genau dafür ist eine solche Information wie in Bad Oldesloe wichtig. Das Handwerk zeigte Anlagen und Techniken, Energie zu sparen und Sonne, Pellets oder Erdwärme zu nutzen und informierte zu Voraussetzungen und Kosten. Die Bankexperten boten Förder- und Finanzierungsinformationen, der Verband norddeutscher Gebäudeenergieberater (VNGE) beriet zu Energiekonzepten und Energieausweisen fürs Haus und die Initiative EnergieEffizienz der Energieagentur zu Energiesparreserven im Haushalt.

Wer noch nicht wusste, welche energetische Lösung die sinnvollste für das eigene Haus ist, bekam Hilfe im Vortrag von Jörg Wortmann von der Energieagentur Schleswig-Holstein über die verschiedenen technischen Möglichkeiten, Energie zu sparen und erneuerbare Energien zu nutzen. Dabei sollte die Dämmung bei Altbauten immer im Vordergrund stehen, denn die beste Kilowattstunde für den Hausbesitzer ist nicht die regenerativ erzeugte, sondern die eingesparte. Wichtig war auch der Hinweis auf die anstehende Verschärfung der Anforderungen durch die Überarbeitung der Energieeinsparverordnung (EnEV).

Vortrag Jörg Wortmann (PDF, 1,2 MB)

Isa Reher vom Fachbereich Umwelt des Kreises stellte die Informationsseite des Kreises zu den verschiedenen Fördermöglichkeiten vor und gab einen Überblick über die Frage, wofür man als Hausbesitzer oder Bauherr Fördermittel bekommen kann.

Vortrag Isa Reher (PDF, 330 KB)

Jochim Weise, der Vorsitzende des VNGE informierte zum aktuellen Thema Energieausweise, wer sie braucht und was sie aussagen. Wichtig, ist, dass Hausbesitzer noch bis Ende des Jahres den billigeren verbrauchsorientierten Energieausweis erstellen lassen können, der 10 Jahre gilt.

Vortrag Jochim Weise (PDF, 1,3 MB)

In Zukunft müssen Energieausweise bei Verkauf oder Vermietung von Wohngebäuden auf Verlangen vorgelegt werden. Das gilt für Wohngebäude mit Baujahr vor 1965 ab 1.7.2008 und für alle anderen ab 1.1.2009. Damit erhalten Häuser und Wohnungen einen neuen Wertmaßstab, der Mietern und Käufern besser erlaubt, den energetischer Zustand des Gebäudes und die zu erwartenden Betriebskosten einzuschätzen. Alle öffentlichen Gebäude müssen ab dem 1.7.2009 einen Energieausweis öffentlich aushängen.

Viele Besucher fuhren im Anschluss zu einer Besichtigung der Biogasanlage Blumendorf, deren Anlagenkonzept die erneuerbare Energie besonders vorbildlich nutzt, nämlich mit Strom-, Gas- und Wärmelieferungen in Bad Oldesloe. Man darf auf den Tag der offenen Tür bei dieser Anlage gespannt sein.

Diese Veranstaltung stand wie auch der Tag der erneuerbaren Energien ganz im Zeichen des Klimaschutzes. Der Kreis Stormarn hat sich bereits 1995 zum Klimaschutz entschieden und verfolgt seitdem die Strategie, möglichst viel Unterstützung und Informationen für die Menschen in der Region zu liefern. Denn Klimaschutz kann nur gelingen, wenn wir alle mit anpacken, d.h. möglichst viele Menschen etwas dazu tun.

Zu diesem Ziel tragen viele Projekte bei, z.B. Informations-Veranstaltungen wie diese ohne Eintritt oder Seminargebühren, die Beratung von interessierten Bürgerinnen und Bürger besonders zu den Fördermöglichkeiten, Informationstermine vor Ort in den Gemeinden und Städten mit der Kreishandwerkerschaft und besonders praktische Klimaschutzprojekte mit Schulen und Kindergärten.

Im letzten Jahr haben z.B. Schulklassen von der 3. bis zur 12. Klasse die Energie-Olympiade beim Kreis besucht und eigene Ideen entwickelt, wie sie Energie sparen und das Klima schützen können. „Hier erreichen wir am meisten, denn die Kinder werden die Welt von morgen gestalten. Geben wir ihnen also mit, was wir heute schon für eine zukunftssichere Welt wissen.“ so die Kreispräsidentin, Christa Zeuke.

„Wir alle brauchen den Schutz unserer Lebensbedingungen und des Klimas und müssen auch selbst etwas vorbeugend dazu tun. Tun wir es nicht, kostet uns die Bewältigung der Folgen ein Vielfaches dessen, was die Vorbeugung kostet. Das zeigen auch die neuesten Erkenntnisse des Weltklimarats.“