07.10.2008

Bürgersolaranlagen gewinnen Wettbewerb Klimaschutz in Stormarn

Die Initiative „Solarkraft Stormarn“ gewinnt – als ausgezeichnetes Klimaschutz-Beispiel des Monats September - 150 Euro, die Kreis Stormarn und Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn für gute Klimaschutz-Beispiele ausgelobt haben. Verbunden damit ist die Chance, noch einmal 1.000 Euro als Bestes der ersten 10 guten Klimaschutzbeispiele zu ergattern. Der Erfolg geht vor allem auf das Konto der Initiatoren der ersten Bürgersolaranlage in Bad Oldesloe, allen voran Wolfgang Bartolain.

2005 hat die "Solarkraft Stormarn" eine 14 kwp Anlage zur Erzeugung von Solarstrom auf einem Dach der Stadtschule in Bad Oldesloe als Bürgersolarkraftwerk errichtet. Ein Bürgersolarkraftwerk wird von den beteiligten Menschen gemeinsam finanziert, getragen, verantwortet - und soweit möglich - auch selbst verwaltet. Die erzielte Rendite wird gemäß der erworbenen Anteile gleichberechtigt geteilt - ohne Fondgesellschaft oder zwischengeschaltete Energiekonzerne.

Im November 2008 wird nun das größte Bürgersolarkraftwerk Norddeutschlands in Meddewade in Betrieb gehen (36 kwp), initiiert wieder von der Solarkraft Stormarn.

Ein Bürgersolarkraftwerk ....
1) ... leistet einen Beitrag zur Energieversorgung hier vor Ort
2) ... gibt den Bürgern einer Gemeinde die Möglichkeit in WIRKLICH regenerative Energien zu investieren, auch wenn kein eigenes / geeignetes Dach zur Verfügung steht.
3) ... verschafft umweltbewussten Menschen die Möglichkeit ihre persönliche Energiebilanz entscheidend zu verbessern. So kann z. B. der individuelle Stromverbrauch durch die Erzeugung von Solarstrom (über eine Beteiligung) Co2-neutral gestaltet werden.
4) ... verschafft dem privaten Investor darüber hinaus auch noch die Möglichkeit, eine gute Rendite zu erzielen - Dank der staatlich zugesicherten festen Einspeisevergütung.

Die beiden durch die Solarkraft Stormarn betriebenen Bürgersolarkraftwerken sparen im Jahr rund 25 Tonnen CO2 ein. Zum Vergleich: Um 25 Tonnen CO2 zu kompensieren, benötigen 1200 große Bäume auf einer Fläche von rund 25.000 qm ein Jahr.

Die Solarkraft Stormarn stellt einen Anteil der erzielten Rendite für Umweltaktivitäten zur Verfügung. Im Jahr 2007 wurde z.B. das OHO-Kino angemietet, um den Al Gore Film einer breiten Öffentlichkeit zeigen zu können.
Die GbR, die das Solarkraftwerk in Meddewade betreibt, hat in ihrer Satzung beschlossen, jährlich 500 Euro aus den Einnahmen für Umweltprojekte zu spenden.

Damit dies gute Beispiel möglichst weit verbreitet wird, leistet die Solarkraft Stormarn und besonders Wolfgang Bartolain viel Überzeugungsarbeit auch an anderen Orten: In den Jahren 2006 - 2008 z.B. mit Vorträgen in Segeberg, Pinneberg und Clausthal-Zellerfeld sowie in zahlreichen Einzelgesprächen - die dann auch in Pinneberg und Clausthal-Zellerfeld in entsprechende Initiativen und Anlagen mündeten.

Das Thema interessiert immer breitere Kreise, wie die erhebliche Resonanz auf die Presseberichterstattung und die Nachfrage nach weiteren Anlagen landauf landab zeigt.

Fachbereichleiter Hans-Gerd Eissing (links) gratuliert Wolfgang Bartolain als Vertreter der Initiative Solarkraft Stormarn zum Gewinn des Wettbewerbs „Klimaschutz – Gute Beispiele aus Stormarn“

auf dem Foto: Fachbereichleiter Hans-Gerd Eissing (links) gratuliert Wolfgang Bartolain als Vertreter der Initiative Solarkraft Stormarn zum Gewinn des Wettbewerbs „Klimaschutz – Gute Beispiele aus Stormarn“

„Entscheidend für die Auswahl zum Beispiel des Monats war neben der messbaren Vermeidung von CO2 durch Strom aus Sonnenenergie das Engagement für weitere Bürgersolaranlagen und die Einbeziehung und Sensibilisierung der weiteren Öffentlichkeit und besonders von Schulen und Schülern durch die Umweltprojekte.“ so Fachbereichleiter Hans-Gerd Eissing bei der Preisverleihung.

„Wir können stolz sein, auf diese örtliche Initiative, die Mitte November das größte Bürgersolarkraftwerk Norddeutschlands in Betrieb nimmt.“ Mit der Leistung von 36 kwp kann eine Einspeisung von Jährlich rund 34.000 kWh erreicht werden. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresbedarf von 11 Familien mit 4 Personen und ist eine Einsparung von rund 18 Tonnen CO2 jährlich.

Wolfgang Bartolain freute sich sehr über die Auszeichnung und versprach, dass dieses Geld den Umweltprojekten der Initiative zugute kommen würde. Wer bei einer Bürgersolaranlage mitmachen möchte, hat die Chance bei der nächsten Anlage: „Ein drittes Projekt mit einer Größe von 24 kwp im Kreis Stormarn befindet sich in der Planungsphase. Hier sind Investoren noch willkommen. Tel 04531 885256 oder E-Mail: solarkraft-stormarn@gmx.de

Hans-Gerd Eissing erklärte, dass der Wettbewerb weitergeht bis in das neue Jahr und allen Stormarnerinnen und Stormarnern offen steht. „Wer Gutes zum Klimaschutz beiträgt, soll auch belohnt werden.“ Unter diesem Motto suchen der Fachbereich Umwelt der Kreisverwaltung Stormarn und die Sparkassen-Stiftung Stormarn Menschen, die Vorbildliches für den Klimaschutz leisten – sei es allein, in der Gruppe oder vielleicht am Arbeitsplatz. 150 € winken den 10 besten Beispielen, die als „Beispiele des Monats“ ausgewählt werden. Noch einmal 1.000 € kann dann der Gesamtsieger dieser 10 Beispiele dann 2009 bekommen.

Was ein gutes Beispiel für Klimaschutz ist, kann ganz vielfältig sein, z.B.:
 Schulen oder Schulklassen, wie das Gymnasium Eckhorst, die sich besonders für Energiesparen und Klimaschutz engagieren oder
 Kindergärten, die mit der Kindermeilenkampagne viele Kinder und ihre Familien bewegen, das Auto öfter stehen zu lassen,
 Familien, die ihr Haus vorbildlich dämmen, alternative Energien nutzen und ihre Mobilitätsansprüche vorwiegend nicht mit Auto und Flugzeug verwirklichen,
 Unternehmen, die mit einem funktionierenden Energiemanagement ihren Energiebedarf minimieren und z.B. ein gemeinsames Abwärmenutzungskonzept verwirklichen.

Gesucht sind Klimaschutzmassnahmen oder –projekte aus Stormarn, die besonders vorbildlich helfen, Treibhausgase (z.B. CO2 und /oder Methan) zu vermindern. Diese Beispiele werden öffentlich vorgestellt, sollen zum Nachmachen anregen und damit dem Klimaschutz zu praktischer Verbreitung verhelfen.
Bewerben können sich sowohl Schulen, Kindergärten und verschiedenste Gruppen als auch Einzelpersonen und Unternehmen aus Stormarn.

Eine Jury wird in Abständen aus den eingereichten Beiträgen insgesamt bis zu 10 „Beispiele des Monats“ nach umweltrelevanten Kriterien auswählen, insbesondere der direkten Klimaschutzwirkung und der Multiplikatorwirkung. Damit sind auch Projekte gefragt, deren direkte Klimaschutzwirkung wesentlich geringer ausfällt als ihre Multiplikatorwirkung. Das bedeutet, wo kleine Maßnahmen viele Menschen zum Mitmachen und Weiterführen bringen, ist auch ein großer Schritt für den Klimaschutz erreicht.


Was muss eingereicht werden:
1. Eine aussagekräftige Beschreibung der Maßnahme / des Projekts, die direkt für eine Internetpräsentation und die Presse genutzt werden kann,
2. illustrierende Fotos, für die eine Veröffentlichungserlaubnis vorliegt, (mit Namen und Alter der abgebildeten Personen)
3. eine Berechnung oder Abschätzung der Treibhausgas-Verminderung (z.B. CO2) und
4. eine Beschreibung des Multiplikatoreffekts sowie Einschätzung der dadurch ausgelösten Klimaschutzwirkung
5. eine Auflistung der Beteiligten und ein Ansprechpartner
6. Wenn nötig, eine Zustimmung zur Veröffentlichung der eingereichten Unterlagen

Für die Berechnung oder Abschätzung der Treibhausgas-Verminderung kann man z.B. den CO2-Rechner des Bayrischen Landesamts für Umwelt nutzen unter: uba.klima-aktiv.de

oder den CO2-Rechner bei Quarks & Co, der mehr Einzelinformationen bietet für eigene Berechnungen: www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2007/0130/005_klima.jsp

Beiträge für diesen Wettbewerb können mit vollständigen Unterlagen laufend eingereicht werden bei:

Kreis Stormarn, Fachbereich Umwelt
Mommsenstr. 13, 23840 Bad Oldesloe
Oder per Mail unter: umwelt@kreis-stormarn.de