20.11.2008

Welt-AIDS-Tag 2008: Aufklärung, Schutz und Solidarität

Dem Robert-Koch-Institut wurden für das Jahr 2007 insgesamt 2752 HIV-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 4% mehr als 2006. Für Männer, die Sex mit Männern haben beträgt der Anstieg sogar 12%. Während die Behandlungsmöglichkeiten gegen HIV weiter entwickelt werden und weniger Menschen an AIDS versterben, infizieren sich immer mehr Menschen mit dem Virus und auch mit anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.

Zum Beispiel blüht die Syphilis wieder auf, und Infektionen wie Gonorrhoe (Tripper), Chlamydien und andere verbreiten sich stark. Wer bereits eine Geschlechtskrankheit hat, ist empfänglicher für die anderen, auch für HIV. Geschlechtskrankheiten sind nicht harmlos, auch wenn sie gut behandelt werden können.

Kondome schützen zuverlässig - wenn sie angewendet werden - und auch dann sicher nur gegen HIV. Viele STD’s (sexuelly transmitted diseases) können auch über Hautkontakte oder Küsse übertragen werden. Und je schneller Sexualkontakte eingegangen werden, je häufiger die Partner wechseln, desto höher sind die Risiken.

Viele Symptome von Geschlechtskrankheiten fallen nicht auf. Sie sind anfangs oft fast schmerzlos, nicht leicht zu diagnostizieren und können chronisch werden.
Die Krankheiten verlaufen sehr unscheinbar und machen kein Fieber. Chronische Prozesse lassen Samenleiter und Eileiter vernarben. Zum Beispiel sind Chlamydien die häufigste Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit.

In letzter Zeit wird in Medien immer wieder von HIV-Schnelltests berichtet. Der HIV-Test ist sehr sicher , kann aber nicht schneller sein als das Immunsystem, dessen Reaktion er nachweist. Deshalb dauert es weiterhin drei Monate um einen Risikokontakt zu beurteilen. Es gibt in Deutschland keinen zugelassenen Schnelltest für HIV, weil der „Gemeinsame Bundesausschuss“ aus guten Gründen ihn nicht empfehlen konnte.

Die Weitergabe frischer HIV-Infektionen durch sexuelle Kontakte ohne Kondomgebrauch wäre zu befürchten, wenn der Schnelltest die Menschen in einer falschen Sicherheit wiegt. Als „HeimwerkerIn“ kann die Beurteilung des Testergebnisses nicht mit der nötigen Sicherheit erfolgen. Der HIV-Test ist derzeit nicht zu ersetzen.

AIDS- und Sexualberatung finden sie im Fachdienst Gesundheit bei
Herrn Frank Tel. 04531 / 160-494 oder
Frau Staack Tel. 04531 / 160-287 nach fernmündl. Vereinbarung.
SICHER – VERTRAULICH – ANONYM
Auf Wunsch mit HIV-Test (Kostenbeteiligung für Laborkosten € 5,10)