24.04.2009

Girls´Day 2009 beim Kreis Stormarn: 7 Girls machten mit

Plakat Girls´Day 2009Landauf, landab konnten heute zum neunten Mal Mädchen ab Klasse 5 im Rahmen des Girls´ Day Berufe in Technik und Naturwissenschaften erkunden.

Der Girls’ Day ist die weltweit größte und vielfältigste Berufsorientierungsinitiative für Mädchen. Unternehmen und Organisationen öffnen am Aktionstag alle Bereiche, in denen Frauen bislang unterrepräsentiert sind. Noch wählen Schülerinnen hierzulande nur aus einem kleinen Spektrum von Ausbildungsberufen und Studiengängen. Durch den Frauenmangel in Zukunftsberufen bleiben Innovationschancen ungenutzt.

Frauen verdienen unter anderem aufgrund ihres eingeschränkten Berufswahlspektrums durchschnittlich 20 % weniger als Männer. Über 800.000 Schülerinnen haben in den vergangenen Jahren bereits am Girls’ Day teilgenommen. Zehn Prozent der Unternehmen und Organisationen konnten dank des Mädchen-Zukunftstags eine oder mehrere junge Frauen in technischen Bereichen einstellen.

Geheimnis des Erfolgs ist die spezifische Ansprache von Mädchen, die ihr technisches Talent praktisch erproben können. Schulen verbessern durch den Girls’ Day ihre Kontakte zu Unternehmen. Sie bauen den Aktionstag als nachhaltiges Element in die naturwissenschaftliche Förderung von Mädchen und Berufsorientierungskonzepte ein. Für die Unternehmen in Deutschland ist der Girls’ Day ein wichtiges Instrument zur Umsetzung eines geschlechtersensiblen Personalmarketings.

Auch der Kreis Stormarn bot, wie in den vergangenen Jahren auch, sieben Mädchen die Möglichkeit, die Arbeit in den technischen Berufsfeldern des Fachbereiches Umwelt kennen zu lernen. Die Mädchen besuchen die Klassenstufen 5-8 ihrer Schulen (IGS, Realschule, Gymnasium) und sind zwischen 11 und 14 Jahre alt.

Zusammen mit Mitarbeitern des Fachbereiches Umwelt der Kreisverwaltung besuchen sie ein Wasserwerk, eine Recyclingstation und informieren sich an einer Gewässerbaustelle über die heutigen Anforderungen der Wasserwirtschaft an die Durchgängigkeit der Gewässer und an die Ableitung von Niederschlagswasser aus Gewerbegebieten. Daneben wurde in Gesprächen auf die besonderen Anforderungen des Ingenieurberufes und die heutige Situation der Frauen in diesen Berufsfeldern eingegangen.

Zum Abschluss trafen sich die Mädchen mit Landrat Klaus Plöger, der Gleichstellungsbeauftragen Kruse-Gobrecht und dem Fachbereichsleiter Eissing zu einem vertiefenden Gespräch, in dem die Mädchen sehr positiv die Erlebnisse und Erfahrungen ihres „Arbeitstages“ schilderten.

Girls`Day 2009: Landrat Plöger, Sophie, Fachdienstleiter Dr. Peters, Marlen, Franziska, Marissa, Fachbereichsleiter Eissing, Katharina, Gleichstellungsbeauftragte Kruse-Gobrecht, Aliza, Anna-Lena
Auf dem Foto von links:
Landrat Plöger, Sophie, Fachdienstleiter Dr. Peters, Marlen, Franziska, Marissa, Fachbereichsleiter Eissing, Katharina, Gleichstellungsbeauftragte Kruse-Gobrecht, Aliza, Anna-Lena
(das Foto gibt es auch in einem größeren Format in unserem Fotoarchiv)

Die Bundesweite Koordinierungsstelle des Girls'Day – Mädchen-Zukunftstags wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union. Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag ist ein Projekt des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. und eine Gemeinschaftsaktion des BMBF und des BMFSFJ, der Initiative D21, der Bundesagentur für Arbeit, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie.

Wussten Sie schon? Mit der Aktion „Neue Wege für Jungs“ können auch Jungen von spezifischen Angeboten profitieren. Seit 2005 bietet das gleichnamige Service-Büro Unterstützung für alle, die Veranstaltungen für Jungen in den Bereichen Berufs- und Lebensplanung, soziale Kompetenzen und neue Rollenbilder anbieten, denn diese sind zunehmend gefragt. „Mit fast ausschließlich weiblichem Personal in den Kitas und Grundschulen ist es trotz aller Bemühungen äußerst schwierig, männliche und weibliche Rollenklischees aufzubrechen“, sagt Michael Dias, wissenschaftlicher Referent bei Neue Wege für Jungs.

Die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Stormarn, Birte Kruse-Gobrecht, hat in diesem Zusammenhang zunächst unterschiedliche soziale und pflegerische Einrichtungen im Kreis Stormarn angeschrieben und dazu aufgerufen, sich gezielt männlichem Nachwuchs zu öffnen und sich in der Datenbank des Servicebüros zu präsentieren. Ziel ist die Durchführung eines Pilotprojektes u.a. in Zusammenarbeit mit Ansprechpartnern aus Kindertagesstätten, Grundschulen und weiterführender Schulen, wobei auch die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für den männlichen Nachwuchs erläutert werden und die Ergebnisse in die praktische Umsetzung mit einfließen sollen.

Das Service-Büro „Neue Wege für Jungs“ des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union.

Weitere Informationen unter www.neue-wege-fuer-jungs.de.