18.03.2010

Ausstellung des Stipendiaten Dirk Meinzer in der Trittauer Mühle

Dirk Meinzer: Nein I, 2010Die Kulturstiftung Stormarn der Sparkasse Holstein lädt zur Abschlussausstellung des Jahresstipendiaten Dirk Meinzer „Bin schon weg II“ ein. Landrat Klaus Plöger, als Vorsitzender des Stiftungsvorstandes, eröffnet die Ausstellung in der Trittauer Wassermühle am Sonnabend, 27. März 2010, 16.00 Uhr. Zur Einführung in die künstlerische Arbeit spricht Thomas Sello, langjähriger Leiter der Malschule an der Hamburger Kunsthalle.

Bild rechts: Dirk Meinzer: Nein I, 2010

Die Sparkassen-Kultur-Stiftung Stormarn wurde 1983 von der Sparkasse Stormarn u.a. mit dem Ziel gegründet, als gemeinnützige Stiftung Kunst und Kultur zu fördern. 1992 richtete die Kulturstiftung das Jahresstipendium für bildende Künstlerinnen und Künstler aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern in der Trittauer Wassermühle ein. Seitdem sind 17 Künstlerinnen und Künstler mit dem Jahresstipendium ausgezeichnet worden.

Dirk Meinzer ist der 18. Jahresstipendiat, der während seines einjährigen Aufenthalts die Wohnung in der Wassermühle kostenfrei nutzen konnte und eine finanzielle Unterstützung zum Lebensunterhalt erhielt. Auch kann er ein Atelier im Atelierhaus der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn nutzen.
Zur Ausstellung mit dem Titel „Bin schon weg II“ erscheint ein Künstlerbuch bei fluid editions, Karlsruhe.

Dirk Meinzer: Schaumweile VZum Abschluss der Ausstellung findet am 25. April 2010 ein Künstlergespräch mit Dirk Meinzer und Dr. Johannes Spallek, dem kulturellen Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn, ab 16.00 Uhr in der Trittauer Wassermühle und im Atelierhaus statt.

Bild links: Dirk Meinzer: Schaumweile V, 2008

Dirk Meinzer, der 1972 in Karlsruhe geboren wurde, bezeichnet sich als Feldforscher und professioneller Grenzgänger, der den Schwarzwald mit Island, Papua-Neuguinea, Südamerika und vor allem mit Afrika zu verquicken weiß. Häufig greift Dirk Meinzer in seinen Objekten und Bildkästen auf Versatzstücke zurück. Das können authentische Gegenstände religiöser Praxis sein, aber auch visuell interessante Teile von exotischen Tieren wie z.B. bedrohte Schlangenarten oder Schmetterlinge.

Häufig greift er auch zu biologischen Massen und Sachen, wie z.B. Pommes frites oder Schimmelkulturen. Ein Kritiker nannte seine Arbeiten einmal eine Kombination zwischen Alchemie, Scharlatanerie und Neo-Schamanismus hindurchlavierend, womit Dirk Meinzer immer wieder die seltene Kombination von Magie und Humor gelingt und damit verblüffende Auftritte inszeniert. Beispielhaft hierfür steht der „romantische Spaghetti“, der aus Spaghetti, Buchbindemittel, Draht und Fluoreszentes besteht.

Dirk Meinzer: Romantische Spaghetti, 2006Dirk Meinzers Arbeiten sind in bekannten Kunstsammlungen vertreten, wie z.B. in der Sammlung Falckenberg in Hamburg-Harburg oder in der Kunsthalle Göppingen. Bekannt geworden ist er bundesweit durch seine Ausstellung „Sirenen Heime“, die im Sommer 2009 in der Kunsthalle Göppingen zu sehen war, die erste museale Einzelausstellung. Rund 150 Exponate aus verschiedenen Werkphasen, insbesondere seine intermedialen Objekte, wuchsen dort zu einem wunderlichen eigenem Kosmus zusammen.

Bild rechts: Dirk Meinzer: Romantische Spaghetti, 2006

Auch in der Galerie der Trittauer Wassermühle wird die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn verschiedene Werkgruppen zeigen, u.a. Objekte aus der Serie „Lächler“ oder die vergänglichen Objekte, die aus Spaghetti, Pommes oder diversen anderen Lebensmitteln und Undefinierbarem unter Farbe, Klebstoff, Glitter und Glitzer erstarren.

Die Kunsthistorikerin Annette Reckert, bilanzierte während der Göppinger Ausstellung: Dirk Meinzer geht es in sehr unterschiedlich ausfallenden ästhetischen Formulierungen immer wieder um den Versuch einer Annäherung an das Fremde. Als Schalk und Magier in einer bizarren Personalunion wählt Dirk Meinzer für diese Annäherung das Verfahren der Assimilation – eine schöpferische Stoffumwandlung im konkreten und übertragenen Sinne.

Zur Ausstellung ist jeder herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Dauer der Ausstellung: 27.03. bis 24.04.2010
Ort: Galerie der Wassermühle Trittau,
Am Mühlenteich 3, 22946 Trittau
Öffnungszeiten: samstags und sonntags 11.00 bis 18.00 Uhr