Fantastische Bilder von Kristin Grothe im Marstall

Bild rechts: Kirstin Grothe, ohne Titel, 2007-2009
Kristin Grothe, die 1972 in Hamburg geboren wurde, erhielt den Kunstpreis der schleswig-holsteinischen Wirtschaft, der ihr 2007 durch die Dr Dietrich Schulz-Kunststiftung verliehen wurde.
Im Katalog, den die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn zur Ausstellung herausgibt, schreibt die Kunsthistorikerin Dr. Petra Roettig: „In ihren großformatigen Radierungen und Zeichnungen löst Kristin Grothe komplexe räumliche Dimensionen in lichte Transparenzzonen auf und schafft so neue visionäre Strukturen. Wer sich für das Medium der Druckgrafik und die Vielseitigkeit seiner technischen Möglichkeiten interessiert, steht fasziniert vor diesen Arbeiten: Aus dem Bild einer unterkühlten Industriearchitektur oder einer hoch aufragenden gotischen Kathedrale entstehen suggestive Bildräume“.

Kirstin Grothe, ohne Titel, 2008
Und weiter formuliert Petra Roettig: „Raum und Zeit scheinen in Kristin Grothes Radierungen zu verschmelzen. Ihren großformatigen Radierungen liegen Fotos oder Zeichnungen von menschenleeren Fabrikhallen oder Sakralbauten zugrunde. Doch diese Motive sind nur der Ausgangspunkt ihrer Werke. In einem langwierigen Prozess bearbeitet die Künstlerin den Druck mit Übermalungen und Abschleifungen“.

Kirstin Grothe, ohne Titel, 2006
Kristin Grothe verdichtet den Bildaufbau mit Bleistift, Kohle, weißer Tusche oder schmirgelt ganze Flächen zu unscharfen und nebelhaften Undeutlichkeiten. Sie variiert meisterhaft das Spiel von Hell und Dunkel, von Scharf und Unscharf, von Wiedererkennbar und Irrweg, formuliert Johannes Spallek im genannten Katalog: Folgt man den von Kristin Grothe ausgelegten Spuren, entstehen, trotz des ersten Eindrucks von Klarheit und Ordnung, unheimliche Momente, bedrohliche Eindrücke und angstbesessene Assoziationen. Die Raumerfahrungen von Kristin Grothe lassen fragen: Sind die industriellen Raumgefüge sinnvolle Konstrukte, Verstrebungen oder schon bedrohliche Vergitterungen, die kaum oder gar keinen Freiraum zum Leben oder Durchatmen lassen?

Kristin Grothe vor Arbeiten, ohne Titel, 2009
Zur Aussstellungseröffnung im Marstall beim Schloß Ahrensburg ist jeder eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Eröffnung der Ausstellung: Sonntag, 11. April 2010, 11.30 Uhr.
Ort: Marstall am Schloss, Lübecker Straße 8, 22926 Ahrensburg.
Dauer der Ausstellung: 11. April bis 09. Mai 2010.
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag, 14.00 bis 18.00 Uhr,
Sonntag, 11.00 bis 18.00 Uhr.
Zur Ausstellung erscheint ein von der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn geförderter Katalog mit Texten von Prof. Dr. Petra Roettig (Kuratorin an der Hamburger Kunsthalle) und Dr. Johannes Spallek (Kultureller Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn).
Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.