04.11.2010

Klimaschutz beim Kreis Stormarn gewinnt in der EnergieOlympiade

10.000 € Siegerprämie für den Kreis Stormarn für vorbildliche Arbeit im Klimaschutz

Im landesweiten Wettbewerb „EnergieOlympiade“ der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein ist der Klimaschutz im Kreis Stormarn Sieger bei den Energieeffizienz-Projekten. Der Kreis Stormarn setzt sich schon viele Jahre vorbildlich für Klimaschutz ein. Die „Maßnahmen zur Verhaltensänderung für Energieeinsparung und Klimaschutz im Kreis Stormarn“ haben es unter den 64 Bewerbungen dabei aufs Siegertreppchen geschafft.

Bei der feierlichen Siegerehrung in der vierten Wettbewerbsrunde der schleswig-holsteinischen EnergieOlympiade nahm Landrat Klaus Plöger aus der Hand von Staatssekretärin Dr. Cordelia Andreßen einen Scheck über 10.000 Euro entgegen.

Staatssekretärin Dr. Cordelia Andreßen, Isa Reher (Klimaschutz Kreis Stormarn), Landrat Klaus Plöger, Prof. Dr. Hans-Jürgen Block, Vorstand der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein bei der Scheckübergabe
auf dem Foto: Staatssekretärin Dr. Cordelia Andreßen, Isa Reher (Klimaschutz Kreis Stormarn), Landrat Klaus Plöger, Prof. Dr. Hans-Jürgen Block, Vorstand der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein bei der Scheckübergabe.

Prämiert wurde ein ganzer Strauß von Maßnahmen, sowohl intern für die Verwaltung und Schulen, als auch nach außen gerichtet für Kommunen und Bürgerinnen und Bürger.

Gute Beispiele für die internen Maßnahmen sind die Energiesparprogramme für Mitarbeiter/innen und Schulen, das Eco-Fahrtraining für den Außendienst, der Verleih von Energiesparmessgeräten, die Information für Auszubildende, die Rahmenvereinbarung zum Jobticket für die Mitarbeiter/innen, der Ideenwettbewerb und die Fortschreibung des Klimaschutz-Programmes mit Maßnahmen wie dem „papierlosen Büro“.

Besonderheit beim Kreis Stormarn sind die Maßnahmen mit Wirkung auf den ganzen Kreis. Dazu gehören für Schulen u.a. Schulprojekte zum Klimaschutz, wie „Natürliche Lebensgrundlagen – gestern, heute und morgen“, interaktive Ausstellungen mit Fachführungen für Schulklassen und der Wettbewerb "Klimaschutz in Stormarn", der 2010 nur für Grundschulen fortgeführt wird.

Bürgerinnen und Bürger und Städte und Gemeinden werden unterstützt mit Beratung zu Klimaschutz, Fördermöglichkeiten, Energiesparen und erneuerbare Energien. Dabei reicht das Angebot von
  • einem vielgenutzten Infotelefon (vor allem zu Fördermöglichkeiten) über
  • Internetseiten,
  • einen ortbezogenen Newsletter mit Terminen und Informationen aus der Region bis zu
  • Informationsveranstaltungen mit Handwerks- und Beratungsmessen und
  • am Tag der erneuerbaren Energien zusätzliche Anlagenführungen.

Stormarn ist seit Jahren regelmäßig die nördlichste Station des bundesweiten Tags der erneuerbaren Energien. Dieses Angebot steht auch den Gemeinden vor Ort offen.

Ergebnis ist z.B. auch eine überdurchschnittlich hohe Förderquote für die energetische Sanierung im Kreis: 2009 sind in keinen anderen Kreis in Schleswig-Holstein so viele Fördermittel der kfw aus dem Förderbereich Wohnen geflossen. Stormarn hat mit 90 Millionen Euro doppelt so viel wie im Landesdurchschnitt bekommen.

Die Kreisverwaltung zeigt auch technische Maßnahmen mit sichtbarer Vorbildwirkung:
Schon lange erzeugt die Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf dem Flachdach des Gebäude F Strom aus Sonnenenergie mit einer maximalen Leistung von 3 kWp. Besucher können zu den Öffnungszeiten die eingespeiste Leistung in Echtzeit auf der Anzeige ablesen.

Neu dagegen ist die große PV-Anlage mit einer Leistung von knapp 9 kWp, die im Zusammenhang mit der Gebäudedämmung an der Südfassade des Hochhauses montiert wurde. Sie ist als Fassadenanlage dieser Art einzigartig in der Region und hat eine öffentlich sichtbare Anzeigetafel mit den Leistungsdaten. Der Strom kann vollständig selbst verbraucht werden, u.a. für die Leitstelle der Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg mit Bedarf rund um die Uhr auch am Wochenende.

Die Kreisverwaltung hat mit allen Klimaschutz-Maßnahmen von 1987 bis 2007 knapp 28 % der CO2-Emissionen gemindert. Das ist ein beachtliches Ergebnis, bedenkt man, dass in dieser Zeit ca. 500 Arbeitsplätze elektronisch ausgestattet wurden mit Arbeitsplatzrechner und Peripheriegeräten.
Für die weiter geplanten Maßnahmen wird eine Einsparung von bis zu 15% bei Wärme und Strom erwartet, das entspricht ca. 110.000 Euro pro Jahr.

Dieser Klimaschutz-Ansatz ist mit Fachpersonal einfach auf andere Kommunen übertragbar, was in einigen Kommunen bzw. Kreisen zum Teil schon geplant wird. Die Vorbildfunktion liegt in der langfristigen programmatischen Ausrichtung des Kreises (Klimaschutz-Programme seit 1996) der neutralen Information von Bürgerinnen und Bürgern, Gemeinden, Städten und Schulen, in der gelungenen Kooperation im Kreis und in der vielgenutzten Ansprechstelle mit erfahrenem Fachpersonal für Klimaschutz beim Kreis.

Weitere Informationen gibt es im Fachbereich Umwelt der Kreisverwaltung bei Isa Reher unter 04531-160-637.